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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gleichzeitig erlosch das Bild.
    Saiwan blickte Leela an; in drei Stunden ging die Sonne auf, dann würden sie das Schiff verlassen können.
    »Das sollte helfen«, flüsterte er.
    »Vielleicht. Aber ich habe Angst«, wisperte Leela zurück.
    Saiwan zog sie an sich. »Solange nicht alle Besatzungen geheilt sind, werden wir zittern. Das Risiko sind wir doch längst gewohnt.«
    Es war undenkbar, dass der Befehl missachtet wurde. Auch falls Engpässe auftauchten – es gab genügend Trauben für alle.
    Mit Messern und den Beilen aus der Notausrüstung des Wracks hatten sie im Umkreis der Absturzstelle alle Büsche abgeschlagen. In der Mitte der Lichtung, zwischen den großen Bäumen, türmte sich ein ansehnlicher Scheiterhaufen. Trevor Casalle feuerte mit dem Thermostrahler in den Holzstoß. Die Flammen züngelten gierig in die Höhe. In der Hitze entwickelten die frischen Blätter und feuchten Äste dichten blaugrünen Rauch. Ein wenig abseits lagen genügend Büsche und Äste als Nachschub.
    Jeder der Überlebenden des Absturzes hatte Schnittwunden und Abschürfungen davongetragen. Angesichts der Rauchsäule, die zwischen den Bäumen in die Höhe stieg, hofften sie, dass Suchtrupps sie bald finden würden.
    Casalle hatte Zeit gehabt, über alles nachzudenken. Nichts geschah ohne logischen Grund. Er wusste, dass ihn jemand auf diese Weise von den Schiffen fern hielt. Hodj musste der Initiator des Unfalls sein. Es wäre einfach gewesen, um Hilfe zu funken, doch aus unerfindlichem Grund funktionierte sein Armband nicht. Und die Funkanlage des Gleiters war zerstört.
    Seit fünf Stunden und vierzig Minuten war Heylin Kratt unterwegs. Er hatte davon zwei Stunden geschlafen und war aufgewacht, als der Autopilot auf starke Höhenwinde reagiert und die Fluglage stabilisiert hatte.
    Er befand sich noch achthundert Kilometer von dem Punkt entfernt, an dem er das Signal lokalisiert hatte. Der Notsender schwieg längst; eigentlich war die Funkortung ein Glücksfall gewesen. Das Signal hatte nur die Aufschlagstelle verraten, nicht aber, ob die Insassen überlebt hatten.
    Unmerklich ging die Sonne auf. Seen und Flussläufe, unberührte Inseln und Wälder erstreckten sich unter dem Gleiter. Kratt war besorgt. Die Gefährdung der Aphilie nahm für ihn immer konkretere Form an.
    Irgendwo voraus breitete sich ein Nebelfleck aus. Eine dichte Wolke hing, perspektivisch verzerrt, über den Baumwipfeln. Kratt vermutete einen Waldbrand. Aber die Flora war zu feucht, die Nässe stieg dampfend in den Morgen. Lange Schatten modellierten das leicht hügelige Gelände. Abrupt änderte Kratt den Kurs und flog auf den Ursprung der Rauchwolke zu, die von einem der Hügel südlich der großen Seen aufstieg.
    Minuten später bremste er den Gleiter ab und schwebte auf die Rauchsäule zu. Er entdeckte das Wrack und kurz darauf die schlafenden Gestalten. Sein Blick streifte das Feuer, in dem armdicke Knüppel glosten. Seit längerem war kein frisches Holz nachgelegt worden.
    Kratt landete und stieg aus. Langsam ging er an den Männern vorbei zu Casalle. Unvermittelt blickte er in die Projektormündung einer Waffe.
    »Wollen Sie sich vergewissern, dass wir tot sind?« Trevor Casalle richtete sich auf. Er hatte den Anflug offensichtlich beobachtet. Die Frau neben ihm schlief auf einer zerrissenen Schwimmweste.
    Nach einer Schrecksekunde hatte Kratt sich wieder in der Gewalt. »Ich habe einen Not-Positionssender im Gleiter versteckt«, sagte er. »Ich kam, um Sie zu retten.«
    Schweigend und mit eisiger Schärfe starrte Casalle, den Arm mit der Waffe aufgestützt, den Major an. Trevor erkannte, dass Kratt die Wahrheit sagte. Endlich senkte er die Waffe und fragte leise: »Wie geht es der Expedition? Hodj hat wohl einen Zeitzünder in den Gleiter geschmuggelt.«
    Kratt ließ die gespannten Schultern nach vorn sinken und antwortete schwach: »Das war nicht Hodj. Der Wahnsinn ist in der POWER OF REASON ausgebrochen. Die Zwerge haben eine Droge, die alle Besatzungen erkranken lässt.«
    Casalle überdachte die Konsequenzen. Er stellte einige Fragen und erhielt erschöpfende Antworten. Endlich sagte er: »Bleiben uns noch genügend Gesunde, wenn wir sofort losfliegen?«
    »Ich gehe davon aus. Nicht in unserem Schiff, wohlgemerkt, aber vermutlich in der STRAIGHT THOUGHT und der ENCEPHAL. Nur werden sie mit jeder Minute weniger.«
    »Worauf warten wir dann noch?« Casalle weckte die Frau und sagte zu den Männern, die aus Platzmangel nicht mitgenommen werden

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