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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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heftige Detonation die Maschinen des Gleiters, in dem Trevor Casalle saß.
    Als eine Explosion die Energieversorgung des Gleiters lahm legte, schmierte die Maschine seitlich ab. Erst rund 300 Meter über dem Boden schaffte es der Pilot, die Fluglage einigermaßen zu stabilisieren.
    »Steuern Sie den See an!«, befahl Casalle. »Auf keinen Fall ein Landeversuch im Wald!«
    Weit voraus gleißte die sonnenbeschienene Wasserfläche. Schwankend raste die brennende Maschine darauf zu. Wie ein Stein sackte sie durch. Aber noch einmal schaffte der Pilot das Kunststück, den Bug hochzuziehen. Augenblicke später erfolgte der Aufprall. Das Heck des Gleiters schlug inmitten einer gischtenden Fontäne auf. Teile der Kabinenverkleidung lösten sich und wirbelten davon. Der Gleiter verhielt sich wie ein flacher Stein, er prallte ab, kam wieder auf und raste mit kaum verminderter Geschwindigkeit weiter.
    Das jenseitige Ufer kam schnell näher. Ein letztes Mal schnellte das Wrack hoch, dann schrammte es über das flache Ufer. Sand und Geröll wurden aufgewirbelt und prasselten wie Hagel wieder herab.
    Die folgende Stille hatte etwas Endgültiges.
    Trevor Casalle sagte hart: »Diesmal ist Admiral Hodj zu weit gegangen. Das war eindeutig ein Mordversuch.«
    Etwa um dieselbe Zeit erwachte Oberst Varl Tranz. Er fühlte, dass sich etwas verändert hatte. Im ersten Moment erschien es ihm, als erwache er aus einem langen und tiefen Schlaf voller Albträume.
    Er öffnete die Augen. Über ihm filterte ein dichtes Laubdach das Sonnenlicht. Langsam erinnerte er sich.
    Der Gleiter …
    Der Kranke, der ihn paralysiert hatte … Der Kranke? Er selbst war krank gewesen! Er begriff noch keine Zusammenhänge, als ihn eine Stimme ansprach.
    »Oberst Tranz. Ich bin es, Leela Pointier.«
    Er hob den Kopf, stützte den Oberkörper auf die Ellbogen und stellte verwirrt fest, dass er auf einem Steinblock am Rand einer Lichtung lag. Eine Rebe mit dicken, dunkelroten Trauben lag neben ihm. Auf der Zunge spürte er einen fremdartigen Geschmack.
    »Was ist passiert?« Er tastete nach der Waffe. Das war nur ein Reflex. Er reagierte keineswegs enttäuscht, als er seinen Strahler in Perts Hand sah.
    »Eine Vorsichtsmaßnahme«, sagte Saiwan Pert. »Wir wussten nicht, ob es wirklich wirkt.«
    »Was? Was hat gewirkt? Und warum …?« Der Oberst erkannte vollends, dass er krank gewesen war. Aber noch fehlten ihm die Zusammenhänge.
    »Die Natur dieses Planeten hat Sie analysiert und auf unbegreifliche Weise ein Medikament geschaffen, das Sie geheilt hat.« Leela deutete auf die Trauben.
    »Wovon geheilt? Ich weiß zwar, dass ich einen wirren und hässlichen Traum hatte …«
    »Sie waren aphilisch. Ihnen fehlte wie allen anderen jegliche Fähigkeit, Emotionen oder Gefühle zu entwickeln.«
    »Also doch kein Traum?« Tranz' Erinnerungsvermögen kehrte schubweise zurück. Es fiel ihm schwer, sich anzupassen. Sein Schweigen schien endlos zu dauern. Aus rätselhaften Tiefen seiner Seele stieg ein brennendes Verlangen empor. Der Oberst begriff, dass ein Gefühl ihn übermannte. Er hob die Arme und starrte die Innenflächen seiner Hände an, als hätte er sie noch nie gesehen. Dann schlug er sie vors Gesicht und blieb unbeweglich stehen.
    Leela war es, die erkannte, dass zwischen seinen Fingern Tränen hervorsickerten. Nach endlos langen Minuten ließ Tranz die Arme wieder sinken.
    »Jetzt verstehe ich«, murmelte er tonlos. »Die Erde. Die Kranken und die Immunen. Das Licht der Vernunft. – Ihr seid immun, nicht wahr? Und ich jetzt ebenso!«
    Aber auch andere Erinnerungen kamen zurück. Varl Tranz begriff den Sinn der Mission, er erkannte die Rivalität zwischen Hodj und Casalle, erinnerte sich an die Besatzungsmitglieder, die unter dem unheilvollen Zwang der Aphilie standen. »Drei gegen fünfunddreißigtausend?«, fragte er.
    »Wir drei und einige Millionen Dukes. Sie haben uns geholfen und werden wieder helfen. Und Sie sind der Stellvertreter Casalles und haben die Befehlsgewalt während seiner Abwesenheit!«
    Mitleid mit den Opfern der Aphilie überfiel ihn. Ihnen musste geholfen werden. »Casalle ist mit seinem Gleiter losgeflogen und wird abends wieder hier sein. Wir haben nicht die geringste Chance!«
    Saiwan winkte heftig ab. »Der Gleiter ist abgestürzt. Falls Casalle überlebt hat, wird er geraume Zeit für den Rückweg brauchen.«
    Erst jetzt sah Tranz, dass sie nicht allein waren. Hunderte Zwerge standen ringsum. Ihre großen Augen fixierten ihn, aber

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