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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als geformte Energie.
    An der Berechtigung des Mannes, der soeben aus Richtung der SOL-Zelle-1 die Energiebrücke betrat, bestand kein Zweifel. Perry Rhodan wurde dennoch denselben Prüfungen unterworfen wie jeder, der sich der Kugel näherte. Nachdem ihn Energiesensoren abgetastet hatten, brauchte er mehrere Minuten, um den zweihundertundfünfzig Meter weiten Abgrund zu überqueren. Das künstliche Schwerefeld vermittelte den Eindruck, die Brücke führe leicht bergauf. Das energetische Gebilde unter Rhodans Füßen fühlte sich an wie feste Materie.
    Rhodan erreichte ein Stahlschott. Dahinter lag eine quadratische Kammer. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es eine zweite Tür und anschließend einen langen, lichtdurchfluteten Gang.
    Erst ein drittes Schott führte in den Besprechungsraum. Die Einrichtung beschränkte sich auf das Übliche: ein Tisch, Sessel, Holoschirme und energetische Akustikfelder als schillernde Ringe, die mit der leichtesten Berührung verschoben werden konnten.
    Rhodan setzte sich. »Ich bin gekommen, um mit dir zu reden, SENECA.«
    »Ich höre, mein Freund«, antwortete eine wohlklingende Stimme.
    »Ich habe eine Hypothese«, sagte Rhodan. »In den Materialien, die wir auf Last Stopp an Bord genommen haben, befinden sich weder fremde noch unbekannte oder gar gefährliche Substanzen. Die Explosion der Beiboote beim Versuch, den Planeten zu verlassen, kann unmöglich mit den Rohstoffen zu tun haben.«
    »Das ist keine Hypothese«, antwortete SENECA, »sondern eine Infragestellung meiner Auskünfte.«
    »Richtig. Sie bildet auch nur die Grundlage meiner eigentlichen Hypothese. Ich behaupte, dass du mit dem Geschehen zu tun hast.«
    »Du glaubst, ich hätte die Fahrzeuge vernichtet?« In SENECAs Stimme schwang ein Unterton von Ungläubigkeit und Amüsement mit.
    »Genau das …«, bestätigte Rhodan.
    Prompt kam der Ausspruch, den zu formulieren die Hyperinpotronik nur wegen eines winzigen Schaltfehlers in der Lage war, eines Fehlers, den man leicht hätte beheben können, es aber doch nicht tat, weil SENECA so menschlicher wirkte:
    »Das wüsste ich aber!«
    »Du behauptest, du hättest nichts damit zu tun?«
    »Ich müsste davon wissen, nicht wahr?«
    »Du weißt mehr, als du zugibst.«
    »Mir fehlt die Fähigkeit, eine zur direkten Befragung autorisierte Person zu belügen.«
    »In letzter Zeit frage ich mich, was dir außerdem fehlt.«
    »Bitte erkläre das genauer.«
    »Ein gehöriges Maß an Loyalität zum Beispiel. Und Skrupel.«
    »Ich verstehe dich nicht …«
    Rhodan stand auf. »Du spielst in dieser Farce eine undurchsichtige Rolle. Du willst darüber nichts sagen. Gut. Aber ich werde weiterforschen und eines Tags herausfinden, welche Absichten du verfolgst. Deine Haltung ist mehr als nur befremdlich.«
    SENECA zögerte nicht, der Unverschämtheit die Krone aufzusetzen. »Welchen Psychotherapeuten empfiehlst du mir?«, wollte der Rechner wissen.
    Wortlos verließ Rhodan den Besprechungsraum.

2.
    Sunchex Olivier trauerte nichts und niemandem lange nach. Ein Transportroboter brachte das Gadget zur SOL, während er selbst an Bord eines Fluggleiters zum Raumschiff zurückkehrte. Vylma Seigns hingegen hatte schon eine frühere Rückflugmöglichkeit genutzt.
    Sunchex' Arbeitsbereich lag auf einem der oberen Decks in SOL-Zelle-1. Er war Mechaniker. Für die Suche nach Artefakten hatte er sich freiwillig gemeldet, nachdem er sichergestellt hatte, dass er Vylma zugeteilt werden würde. Nach seiner Rückkehr meldete er sich bei seinem Vorgesetzten, einem korpulenten Mann namens Veedre, dessen Vorfahren von Plophos stammten. »Ich muss dir etwas mitteilen …«, eröffnete Sunchex.
    Veedre warf einen Blick auf die Zeitanzeige. »Jetzt ist Arbeit angesagt, keine Schwatzzeit«, knurrte er.
    Sunchex hatte sich von Veedres bärbeißiger Art nie einschüchtern lassen. »Es ist wichtig«, beharrte er. »Es geht um Romeo und Julia.«
    »Was ist mit ihnen?«
    »Sie tauchten urplötzlich genau bei dem Gadget auf. Übrigens ein seltsames Artefakt, denn es griff meinen Begleiter an …«
    »Weiter!«, drängte Veedre.
    »Nun, die Roboter behaupteten, sie suchten nach metapsi … meta-psi … Ich weiß nicht mehr, wie sie die Dinger nannten. Jedenfalls meinten sie Gadgets. Wir wollten sie wegschicken, ich und mein Begleiter; aber erst als wir ihnen versprachen, das Artefakt sanft zu behandeln … erst dann gingen sie.«
    Veedre taxierte den Mechaniker misstrauisch. »Du hattest zu viele

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