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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sir.«
    Deighton machte ein verdrossenes Gesicht. »Dann muss sie eben mit weniger Nachtruhe auskommen. Ich will Vylma Seigns sehen – sofort!«
    Der Adjutant trat seitlich an den Arbeitstisch und aktivierte die interne Kommunikation. Deighton studierte inzwischen die vorläufigen Untersuchungsergebnisse. Er achtete nicht auf den Major.
    Minuten später räusperte sich der Adjutant.
    Galbraith Deighton schaute auf. »Was ist?«
    »Die Frau reagierte nicht auf den Anruf. Also beorderte ich eine Ordonnanz zu ihrem Quartier. Sie ist nicht anwesend, Sir. Vylma Seigns scheint mitten in der Nacht aufgestanden und fortgegangen zu sein. Allerdings nicht zu ihrem Arbeitsplatz, denn da wurde sie ebenfalls nicht angetroffen.«
    Deighton erkannte die Unruhe des jungen Mannes. »Wir werden sie bald gefunden haben«, beschwichtigte er. »Ich kenne Vylma. Wenn sie mitten in der Nacht unterwegs ist, fällt sie jedem auf, der ihr begegnet.«
    Galbraith Deightons Prognose erwies sich nur zum Teil als richtig. Mehrere Männer erinnerten sich, der Frau begegnet zu sein. Doch auf dem E-Deck der SOL-Zelle-1 endete die Spur, und von da an musste SENECA eingesetzt werden, der in nahezu jeden Raum Einblick hatte.
    »Die gesuchte Person befindet sich im Lagerraum 803, C-Deck, SOL-Zelle-1«, lautet seine Meldung. »Physiotherapie wird empfohlen. Die Frau ist bewusstlos und möglicherweise schwer verletzt.«
    Zugleich alarmierte SENECA einen Rettungstrupp. Als Deighton mit seinem Begleiter den Lagerraum erreichte, wurde die Bewusstlose soeben abtransportiert.
    »Sie hat überaus schwere Verletzungen, Sir«, erklärte einer der Ärzte. »Dass sie überhaupt noch lebt, erscheint wie ein kleines Wunder.«
    »Was für Verletzungen?«, wollte Deighton wissen.
    »Mechanische. Schläge mit einem stumpfen, schweren Gegenstand.«
    »Wird sie es überstehen?«
    »Wären wir fünf Minuten später gekommen, würde ich mit Nachdruck sagen, nein. So aber …« Der Arzt zuckte mit den Schultern.
    »Bringen Sie die Frau durch, egal wie! Sie ist ungeheuer wichtig.«
    Deighton ließ den Lagerraum absuchen. Die Spezialisten der Bordsicherheit brachten die empfindlichsten Geräte zum Einsatz. Irgendwo musste der Täter, der Vylma Seigns brutal zusammengeschlagen hatte, eine Spur hinterlassen haben. Aber die Hoffnung trog. Es gab nicht einmal einen Infrarot-Abdruck des Unbekannten.
    Als Galbraith Deighton das Untersuchungsergebnis hörte, konnte er seine Bestürzung nur schwer verbergen. Sein Adjutant war noch anwesend. In Gedanken versunken ging er einige Schritte auf und ab, die Arme auf dem Rücken verschränkt.
    »Selbst hinter diesem negativen Ergebnis verbirgt sich etwas«, erklärte er. »Ich kann das fast spüren. Leiten Sie die Ergebnisse an SENECA weiter und fordern Sie seine Auswertung an. – Oder, besser … warten Sie!«
    »Sir …?«
    »Nicht SENECA!«, befahl Deighton. »Beauftragen Sie den Bordrechner der SOL-Zelle-1!«
    Der Major starrte ihn verblüfft an. »Das heißt, dass wir auf die überlegene Rechenkapazität verzichten. SENECA ist dem Bordrechner so weit voraus, dass …«
    »Nur an Kapazität«, unterbrach Deighton schwer. »Nicht an Zuverlässigkeit.«
    »Ich bin nicht für Betrunkene zuständig!«, schnarrte der Wachsergeant auf dem F-Deck.
    »Ich glaube nicht, dass der Mann betrunken ist«, brachte sein baumlanger, dürrer Untergebener mit ungewöhnlichem Eifer hervor. »Ich habe eher den Eindruck, dass bei ihm einige Schrauben locker sind.«
    »Für Verrückte bin ich ebenfalls nicht zuständig«, knurrte der Sergeant.
    »Verstanden«, gab der Dürre zu. »Aber die Roboter sind auch nicht auf den Kopf gefallen. Wenn sie den Mann auf die Wache bringen anstatt ins Lazarett, liegt ein Fall vor, um den Sie sich kümmern müssen.«
    Mit Hilfe der Dienstvorschrift war der Sergeant stets auf Trab zu kriegen gewesen. Er sah auf und erklärte mürrisch: »Na schön … bringen Sie den Mann herein!«
    Der Dürre öffnete das Schott. »Komm schon!«, rief er.
    Ein kleiner Mann trat zögernd näher. Sein schmales Gesicht wirkte verkniffen, unruhig fuhr er sich mit einer Hand über die flache Stirn und durch das wirre schwarze Haar.
    »Wie heißen Sie?«, wollte der Sergeant wissen.
    Der Kleine machte eine verwirrte Bewegung. »Das … das weiß ich nicht«, stotterte er.
    Der Sergeant musterte seinen Untergebenen. »Der Mann ist ja doch betrunken.«
    »Nein«, protestierte der Schwarzhaarige. »Das stimmt nicht … Etwas ist mir

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