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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die seltsamen Lichtverhältnisse, die alle Bewegungen zeitlupenhaft verlangsamt erscheinen ließen. Alaska Saedelaere erreichte einen Hauptkorridor und wenig später die ersten Segmente der Hyperinpotronik. Er sah die leuchtenden Elemente des Shetanmargts wie ein Netz über SENECA ausgebreitet.
    Dobrak kauerte vor einer Datenwand. Zwischen ihm und dem Shetanmargt schienen sich glühende Fäden zu spinnen, aber das konnte ebenso eine durch die leuchtenden Elemente verursachte Täuschung sein.
    Der Kelosker hatte also die Wahrheit gesprochen und Kontakt mit dem Shetanmargt aufgenommen. Was spielte sich zwischen ihm und dem Verbund ab?
    Saedelaere fühlte sich immer mehr als Außenseiter und Eindringling an Bord. Sein Groll gegen die Fremden wuchs. Er verstieg sich zu der wilden Spekulation, dass alle Ereignisse eine Inszenierung der Kelosker waren. Sie versuchten, die SOL doch in ihren Besitz zu bringen. Unwillig über sich selbst, schüttelte er den Kopf. Solche absurden Gedanken waren Gift.
    Nach einiger Zeit – Alaska war völlig in Gedanken versunken – wandte Dobrak den Kopf und fragte: »Warum sind Sie nicht in der Zentrale geblieben?«
    »Ich will sehen, was Sie hier machen!« Alaska fühlte sich beschämt. Er hätte dem Kelosker das gleiche Vertrauen entgegenbringen müssen, das dieser offenbar für ihn empfand.
    »Sie können nichts sehen«, erwiderte Dobrak gleichmütig. »In dieser Beziehung sind Sie blind.« Es lag keine Überheblichkeit in seinen Worten. Doch Alaska glaubte mehr denn je, dass Dobrak eine Führungsrolle anstrebte.
    »Sie sind an Bord nur geduldet!«, entfuhr es ihm. »Vergessen Sie das nicht.«
    Als der Kelosker sich weder rührte noch etwas sagte, stürmte Saedelaere in die Zentrale zurück. Dort hatte sich nichts verändert.
    »Frage: Worüber informiert sich Dobrak beim Shetanmargt?«
    »Koordinaten«, lautete die Antwort.
    »Koordinaten wovon?«
    »Von einem Gebiet am Ende des Tunnels.«
    »Was weißt du darüber?«
    »Nichts!«
    Alaska seufzte. Er hatte das Gefühl, gegen eine Wand anzurennen. Dobrak wusste mehr, als er preisgeben wollte. An die Möglichkeit, dass SENECA unter dem Einfluss des Shetanmargts Informationen zurückhielt, wollte der Transmittergeschädigte gar nicht erst denken.
    Er musste in Betracht ziehen, dass sich der Tunnel bis in die Unendlichkeit erstreckte. Dann würde die SOL für immer gefangen sein. Eine niederschmetternde Vision …
    »Gibt es eine Erklärung für die Bewusstlosigkeit der Besatzung?«, fragte er weiter.
    »Energieschock! Das Schiff wurde von n-dimensionalen Energien durchflutet.«
    »Wie kann ich den Menschen an Bord helfen?«
    »Es gibt dafür keine Erfahrungswerte.«
    Alaska hatte mit einer solchen Antwort gerechnet. Auch Romeo und Julia, die sich um die Bewusstlosen bemühten, hatten bislang keine Erfolge erzielt. Wahrscheinlich dauerte es geraume Zeit, bis die Auswirkungen des Schocks abklangen, ob mit oder ohne Hilfe.
    Alaska wusste, dass er sein frühes Erwachen dem Anzug der Vernichtung verdankte. Dagegen war ihm Dobraks Immunität ein Rätsel. Körperlich schien der Rechner schwächer zu sein als seine Artgenossen an Bord der SOL.
    Als er wieder auf die Schirme der Außenbeobachtung blickte, sah er außerhalb des Schiffs Veränderungen. Die Massetaster sprachen an.
    »Dobrak!«, rief er über Interkom. »Ich weiß, dass Sie mich hören können. Kommen Sie zu mir in die Zentrale!«
    Er winkte Romeo und Julia heran. »Eskortiert den Kelosker in die Zentrale!«
    »Mit Gewalt?«, wollte Romeo wissen.
    »Meinetwegen«, bekräftigte Saedelaere grimmig. »Wenn es sein muss, auch mit Gewalt.«
    Er wandte sich wieder den Kontrollen zu. Es sah so aus, als befänden sich außer der SOL noch andere feste Körper im Tunnel. Die Energienebel verhinderten eine bessere Ortung, aber Alaska hoffte in dem Moment, dass Dobrak ihm helfen konnte.
    Zu seiner Überraschung meldete sich SENECA: »Dobrak kann nicht kommen. Er tauscht soeben mit dem Shetanmargt wichtige Daten aus.«
    Alaska unterdrückte eine Verwünschung. Es hatte keinen Sinn, sich über eine Positronik aufzuregen. »Ich weiß, was er tut«, sagte er schroff. »Trotzdem brauche ich ihn hier. Das musst du ihm klar machen. Nötigenfalls werden Romeo und Julia ihn gewaltsam zu mir bringen. Oder«, fügte Alaska lauernd hinzu, »würdest du dem Roboterpaar gegenteilige Befehle geben?«
    »Keineswegs«, versicherte SENECA.
    Unter dem Cappinfragment verzog sich Alaskas Gesicht zu einem

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