Silberband 085 - Allianz der Galaktiker
Schiffe informiert werden«, sagte er. »Deswegen bin ich schließlich gekommen.«
Py berichtete ihm von Jatton, der den Nullbewahrer Cerlw ausschalten wollte, und von den Ausgestoßenen, die im Tunnel leben mussten und sich ständig vom Tode bedroht sahen. Es gab für Alaska keine Zweifel, dass die Spezialistin der Nacht die Wahrheit sprach. Während er über die nächsten Schritte nachdachte, erkannte er neue Schwierigkeiten.
»Der Einfluss Ihrer Strahlung reicht nur über eine bestimmte Entfernung. Das bedeutet, dass die Besatzungen beider Schiffe wieder handlungsfähig sein werden, sobald wir uns weit genug entfernt haben.«
»Das ist richtig«, pflichtete Py bei. »Sie werden jedoch einige Zeit benötigen, um Entschlüsse zu fassen. Die Schiffe können sie vorerst nicht einsetzen, und ich bezweifle, dass sie sich ohne geeigneten Führer und nur mit Schutzanzügen und Flugaggregaten ausgerüstet tiefer in den Tunnel hineinwagen.«
Diese Argumente leuchteten ein. Alaska gab seine Bedenken auf. Zusammen mit Py und Julia ging er zur Schleuse.
»Werden Sie Olw finden?«
»Ja«, sagte Py.
»Er wird apathisch sein, wenn Sie bei ihm ankommen. Sein Raumanzug bietet ihm offenbar keinen ausreichenden Schutz.«
»Sie wissen nicht, was es schon für mich bedeutet, ihn nach so langer Zeit wiederzusehen«, sagte Py.
Sie verließen das Schiff und stießen auf Romeo, der pflichtbewusst gewartet hatte und ihnen mitteilte, dass es keine ungewöhnlichen Vorkommnisse gab.
»Ich kenne die ungefähre Richtung, die wir einschlagen müssen«, sagte Alaska Saedelaere.
Zum ersten Mal hörte er die Spezialistin der Nacht leise lachen. »Sie hätten Olw nicht wiedergefunden«, behauptete sie. »Folgen Sie mir, ich führe Sie zu ihm.«
Wie Saedelaere vorhergesagt hatte, schwebte Olw halb bewusstlos im Tunnel. Py glitt auf ihn zu und zog ihn sanft an sich. Der Terraner schwieg, denn er wollte das ungewöhnliche Wiedersehen nicht stören. Nach allem, was er in den letzten Tagen erlebt hatte, bestanden keine Zweifel daran, dass die Spezialisten der Nacht wesentlich sensibler und gefühlsbetonter reagierten als alle anderen Zgmahkonen.
Py betastete Olw, als müsste sie sich immer wieder davon überzeugen, dass er ihr geliebter Gefährte war. Schließlich ließ sie ihn los.
»Er kann Sie jetzt nicht wahrnehmen«, erinnerte Alaska. »Sobald wir an Bord der MARIACHI sind, bekommt er ein zusätzliches Schutzaggregat, dann wird er wieder er selbst sein.«
»Er weiß, dass ich bei ihm bin«, gab Py zurück. »Er kann es tief in seinem Innern fühlen.«
Die Verbundenheit dieser beiden Wesen löste in Alaska ein Gefühl der Trauer aus. Ungewollt ballte er die Hände. Es gab niemand, zu dem er eine vergleichbare Beziehung hatte. Er war allein. Gezeichnet durch das Cappinfragment in seinem Gesicht, würde er niemals enge Verbindungen mit einem anderen Menschen eingehen können. Er kannte dieses Gefühl ohnmächtiger Verzweiflung und wusste, wie er es besiegen konnte. Dagegen half nur entschiedenes Handeln.
»Wir fliegen weiter!«, sagte er beinahe schrill. »Je schneller wir die MARIACHI erreichen, desto besser für uns.«
Wahrscheinlich hätte er auch das Schiff ohne Pys Hilfe nie wiedergefunden. Die Spezialistin der Nacht zögerte keinen Augenblick, eine für ihn völlig verwirrende Richtung einzuschlagen. Ebenso wie Olw schien sie sich innerhalb des Tunnels erst richtig in ihrem Element zu fühlen.
Alaska konnte sich jetzt vorstellen, dass alle zwölf Spezialisten der Nacht gemeinsam einen ungeheuren Machtfaktor darstellten. Wenn sie Gelegenheit dazu erhielten, konnten sie zweifellos alle Dimensionstunnel kontrollieren und manipulieren.
Obwohl Mentro Kosum nicht mit einer schnellen Rückkehr von Alaska und Olw gerechnet hatte, machte er sich allmählich Sorgen. Er sprach mit Dobrak über die Möglichkeiten einer Suchaktion.
»Ich weiß nicht, ob es Sinn hätte, ohne einen Spezialisten der Nacht in den Tunnel zu gehen«, wehrte der Kelosker ab. »Vielleicht könnte ich mich orientieren, aber der Tunnel ist sogar in diesem Zustand noch gewaltig und schwer zu erforschen.«
Dobraks Worte waren eine vorsichtig umschriebene Weigerung, die MARIACHI zu verlassen. Zumindest vorläufig würde er an keinem Unternehmen zur Rettung Alaskas und Olws teilnehmen. Unablässig beobachtete er jedoch die Umgebung der MARIACHI und führte Berechnungen durch. Kosum wusste, dass der Kelosker mit seinen Paranormhöckern weit mehr erkennen konnte als
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