Silberband 085 - Allianz der Galaktiker
SOL gezwungen sind, von Konserven zu leben.«
Tolot schubste Kosum zur Seite und zwängte sich aus der Kombüse. Die Terraner im Gang wichen vor ihm zurück. Er beachtete sie nicht einmal.
Kosum warf einen Blick auf den zerstörten Raum. »Räumen Sie auf!«, befahl er Cartuhse. »Das wird Ihnen helfen, Ihre Nerven zu beruhigen.«
Der Mann schüttelte wütend den Kopf. »Er wird wiederkommen!«, prophezeite er. »Ich bin doch nicht verrückt, dass ich für diesen Unhold wieder alles in Ordnung bringe.«
»Ich rede mit ihm!«, versprach der Emotionaut.
»Er spricht mit ihm«, wiederholte Cartuhse ironisch und warf den Männern im Gang bedeutungsvolle Blicke zu. Kosum konnte seinen Ärger verstehen, obwohl Tolot noch niemanden bedroht hatte. Die plötzlich erwachte Gier des Haluters nach terranischer Nahrung bedeutete keine unmittelbare Gefahr.
Der Emotionaut folgte Tolot und traf ihn in einer Ecke vor einem Lagerraum. Minutenlang schaute er den Koloss nur stumm an. Als Tolot dann immer noch schwieg, sagte Kosum: »Wollen Sie mit mir reden?«
»Nein«, antwortete Icho Tolot gelassen. Er schien wieder völlig normal zu sein, der seltsame Anfall war vorüber.
»Warum nicht?«, drängte Kosum. »Vielleicht kann ich Ihnen helfen.«
»Es gibt Dinge, über die ein Haluter nicht spricht.«
»Tabus?« Kosum zuckte mit den Schultern. »Ich bin Ihr Freund.«
»Es gibt Dinge, über die ein Haluter auch mit guten Freunden nicht spricht!«, gab der Riese zurück.
Mentro Kosum sah ein, dass er gegen diese sture Haltung nichts ausrichten konnte. Neben allen anderen Problemen hatten sie nun offenbar auch noch eine schlimme psychische Krise des Haluters zu bewältigen.
Der Emotionaut seufzte. »Ich kehre in die Zentrale zurück, um Dobrak zu helfen. Rufen Sie mich, wenn Sie mich brauchen.« Er wandte sich ab, insgeheim damit rechnend, dass Tolot endlich einen Kommentar abgeben würde. Doch in der Ecke blieb alles still.
Kosum stieß auf mehrere Raumfahrer, die ihm gefolgt waren. »Lasst ihn in Ruhe!«, befahl er schroffer als beabsichtigt. »Er will allein sein.«
Unter der Voraussetzung, dass alle Besatzungsmitglieder Schutzanzüge anlegten, hätte Alaska Saedelaere Py an Bord der MARIACHI bringen können. Anders hätte es jedoch bei einer Rückkehr zur SOL ausgesehen. Es war einfach nicht durchführbar. Solange Py die Emotio-Strahlung verbreitete, bedeutete ihre Nähe ein latentes Risiko, auf das Perry Rhodan sich niemals einlassen würde.
»Wir sind selbst in einer gefährlichen Situation«, erklärte Alaska der Frau. »Uns ist daran gelegen, möglichst bald aus dem Dakkardim-Ballon zu entkommen und in unsere Heimatgalaxis zurückzukehren.«
»Das bedeutet, dass Sie mich hier zurücklassen wollen«, stellte Py fest. Alaska wich ihrem Blick aus. Er war sich unschlüssig, was er tun sollte. »Wenn Olw draußen im Tunnel wartet, werden Sie ihn nur schwer wiederfinden«, fuhr die Spezialistin der Nacht fort. »Auch die Rückkehr zu Ihrem Schiff wird nicht einfach sein.«
Saedelaere presste die Lippen aufeinander. Er hatte schon in Erwägung gezogen, dass er Olw und die MARIACHI verfehlen konnte. Bis zu seinem Tod würde er dann im Tunnel umherirren oder von einem erneuten Energieschub in die Rute hinausgespült werden.
»Es macht Ihnen nichts aus, wenn Sie mich mitnehmen – wenigstens bis zu Olw!«, flehte Py.
»Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, ihr zu helfen«, sagte Julia. »Wir können sie an Bord der MARIACHI operieren.«
»Wer sollte diese Operation durchführen?«, fragte Saedelaere.
»Romeo und ich unter der Anleitung von Dobrak und dem Rechenverbund aus SENECA und Shetanmargt.«
Alaska wusste, dass das Roboterpärchen mikrochirurgische Fähigkeiten besaß. Er wandte sich an Py und setzte ihr auseinander, was der Roboter beabsichtigte.
»Ich bin mit allem einverstanden«, antwortete die Frau sofort.
Natürlich würde Py bei einer Annäherung an die MARIACHI zunächst einmal alle Besatzungsmitglieder ausschalten, die keinen Schutzanzug trugen. Das war jedoch ein Nachteil, der sich leicht korrigieren ließ. Das eigentliche Problem war die Operation. »Glauben Sie, dass Sie uns Hinweise geben können, wie wir vorgehen müssen?«, wollte Alaska wissen.
»Bestimmt!«, versicherte Py.
Wahrscheinlich, dachte Alaska mitfühlend, hätte sie noch ganz anderen Bedingungen zugestimmt, um nur wieder in die Nähe ihres Gefährten zu gelangen.
»Bevor wir aufbrechen, will ich über die Bedeutung dieser beiden
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