Silberband 085 - Allianz der Galaktiker
kann ich nicht auf Sie aufpassen.«
Wahrscheinlich hatten die Ausgestoßenen noch nichts von der Anwesenheit der Fremden erfahren. Py glaubte, dass der Anblick der Eindringlinge für Stroovmitter also eine Überraschung bedeutete, mit der er in keinem Fall gerechnet hatte.
Er fesselte sie hastig und rücksichtslos, dann überzeugte er sich, dass sie sich nicht bewegen konnte. Er überprüfte seine Waffe und warf ihr einen letzten Blick zu. »Wenn es nur zwei sind, werde ich mit ihnen fertig!«, versicherte er und stürmte aus der Zentrale.
Py war sicher, dass Olw mit der Anwesenheit der Unbekannten zu tun hatte. Vielleicht hatte er gemeinsam mit ihnen eine Rettungsaktion eingeleitet. Sie sah jedoch keine Möglichkeit, den Fremden und seinen Roboter vor Stroovmitter zu warnen. Im Augenblick konnte sie nur hoffen, dass beide mit der gebührenden Vorsicht agierten.
Die nüchterne Bauweise der zgmahkonischen Hauptstadt von Dreitgsisch schien auch bei der Konstruktion der Raumschiffe richtungweisend gewesen zu sein. Nirgends konnte Alaska überflüssigen Zierrat entdecken, der Korridor wirkte geradezu steril.
»Auch wenn die Besatzung nicht handlungsfähig ist, müssen wir aufpassen!«, sagte Alaska zu Julia. »Es kann robotische Abwehreinrichtungen geben.«
In einem Seitengang kauerten zwei Zgmahkonen am Boden. Sie nahmen seine Anwesenheit nicht zur Kenntnis. Erleichtert registrierte Saedelaere, dass nicht einmal der Anblick eines Fremden sie aus ihrer Lethargie wachrütteln konnte.
»Wir müssen zur Zentrale«, entschied er. »Dort finden wir am ehesten alle Hinweise und Informationen, die wir suchen.«
Wenn die Besatzungen beider Schiffe von der Strahlung betroffen waren, musste deren Quelle irgendwo im Tunnel liegen, überlegte Alaska. Vielleicht gab es in der Nähe noch ein drittes Schiff, das sogar Olw entgangen war.
»Etwas bewegt sich!«, warnte Julia.
Alaska hielt sofort inne. Alles war still und verlassen, dennoch suchte er eine Deckung. Julia folgte ihm in einen Seitengang. Sie deutete in den Hauptkorridor, um zu zeigen, dass die Gefahr von dort kam. Alaska griff nach seiner Waffe, hielt aber auch den Translator bereit. Er war nicht gekommen, um zu kämpfen. Wenn es an Bord gegen die Strahlung immune Wesen gab, wollte er mit ihnen verhandeln.
Alles blieb ruhig. Alaska schloss daraus, dass irgendjemand sich ebenfalls mit äußerster Vorsicht bewegte. Das bedeutete, dass der Unbekannte von der Anwesenheit Fremder wusste. Eng an die Wand gedrückt, schob Alaska sich bis an die Einmündung in den Hauptkorridor und schaltete den Translator ein. »Ich hoffe, dass Sie mich hören können!«, rief er. »Ich verfolge friedliche Absichten und möchte verhandeln.«
Nach allem, was er bisher von den Zgmahkonen erlebt hatte, musste er mit einem Bluff rechnen. Es blieb jedoch weiterhin still. Alaska warf Julia einen fragenden Blick zu.
»Jemand ist in der Nähe«, wisperte der Roboter.
»Ich weiß, dass Sie da sind!« Alaska unternahm einen zweiten Versuch. »Lassen Sie uns miteinander reden!«
»Gut!«, sagte in dem Moment die knarrende Stimme eines Zgmahkonen. »Kommen Sie heraus!«
Julia wollte den Seitengang verlassen, aber Alaska hielt sie zurück. Er vertraute darauf, dass der Anzug der Vernichtung ihn vor einem heimtückischen Angriff schützen würde. In gebückter Haltung betrat er den Hauptkorridor.
Beinahe gleichzeitig kam ein großer Zgmahkone aus einem der Räume, die an den Gang anschlossen. Der Rutenbewohner trug eine Waffe und schoss sofort. Alaska warf sich instinktiv zu Boden, aber der breit gefächerte Strahlenschuss traf ihn.
Er wurde in eine Aura lodernder Energie gehüllt und hörte, dass der Zgmahkone einen Triumphschrei ausstieß und auf ihn zustürmte. Benommen richtete er sich auf. Der Angreifer schoss abermals, doch das energetische Abwehrfeld hielt stand.
Diesmal schrie der Zgmahkone aus Wut und Enttäuschung. Er warf seine nutzlose Waffe auf Alaska und griff mit bloßen Fäusten an. Der überlegenen Kraft des Zgmahkonen hatte der Transmittergeschädigte wenig entgegenzusetzen. Er riss die eigene Waffe hoch und drückte ab. Alaska wollte den Rutenbewohner nur aufhalten. Er traf ihn in die Schulter. Die Verletzung an sich schien harmlos zu sein, doch der Mann taumelte zu Boden, breitete die Arme aus und blickte gleichgültig ins Leere. Nun war er so apathisch wie alle anderen an Bord.
Julia hob die Waffe des Zgmahkonen auf.
»Was hältst du davon?«, fragte Saedelaere
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