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Silberband 085 - Allianz der Galaktiker

Titel: Silberband 085 - Allianz der Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Spezialistin der Nacht war bereits ohne Bewusstsein. Alaska Saedelaere schwitzte trotz der Kühle. »Wir können anfangen!« Sein Kommando durchbrach die unheimliche Stille des sterilen Raums.
    Die Shetanmargtteile an Romeo und Julia glühten stärker auf, ein sicheres Zeichen dafür, dass ihre volle Kapazität jetzt beansprucht wurde. In der Abbildung war nur noch ein winziger Ausschnitt von Pys Schädel zu sehen, der vier Quadratmillimeter große Fleck wuchs auf gut einen Quadratmeter an. Julia führte das Skalpell, Romeo assistierte.
    Alaska hörte Olw aufstöhnen.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte Dobrak bedächtig. »Sie können weitermachen.«
    Ein Energiestrahl des Skalpells brannte eine Rille in Pys Schädeldecke. Julia kannte keine menschliche Nervosität. Präzise führte sie das Instrument. Pys Hirnstromamplituden waren schwach, aber regelmäßig.
    Die Öffnung des Schädels war der einfachste Teil der Operation und nahm nur knapp eine halbe Stunde in Anspruch. Alaska schaute ab und zu nach Olw. Das Mienenspiel des Spezialisten verriet, dass er all die Qualen erlitt, die Py erlebt hätte, wäre sie bei Bewusstsein gewesen.
    »Alles verläuft positiv«, meldete Dobrak.
    Die Zellballung wurde bloßgelegt. Julia zog das Energieskalpell zurück, justierte Intensität und Streuung neu. Inzwischen installierte Romeo eine mikroskopisch kleine Saugvorrichtung über der Schädelöffnung. Beide Roboter arbeiteten mit einer Exaktheit, als hätten sie nie etwas anderes getan.
    »Durchtrennt jetzt die Hauptnerven zu den anderen Gehirnzentren!«, befahl Dobrak. Auf dem Operationsschirm wurde eine neue Einstellung vorgenommen. Die Nerven sahen wie blaue Strohhalme aus. Darunter und daneben pulsierte das Gewebe.
    Das Skalpell bewegte sich wie ein lebendes Wesen. Alaska vergaß alles andere ringsum, er war völlig von diesem Bild gefesselt. Er sah, dass die Nerven gekappt wurden und ihre Enden wie zerrissene Gummistränge zurückschnellten. Doch Romeo hatte sie längst beiderseits der Schnittstelle geklammert, sodass sie nicht im Zellgewebe verschwinden konnten.
    »Größte Vorsicht!«, mahnte Dobrak. »Fahrt jetzt das Mikrogerät durch die Öffnung.«
    Der winzige Molekularleiter sollte mit den Hauptnerven verbunden werden und den Gesamtkreislauf der betroffenen Zellballung wiederherstellen. Sobald es seine Arbeit aufnahm, konnten die Sextadimimpulse abgeschirmt werden, ohne dass die Gehirnzellen ihre übliche Tätigkeit aufgeben mussten.
    Mit Riesenschritten verrann die Zeit.
    Dann eine kritische Situation. Eine der Mikroklammern drohte sich zu lösen. Julia musste das Skalpell zurückziehen, Romeo trat wieder in Aktion. Das Loch in Pys Kopf ähnelte einem Baustellenkrater – jedenfalls in der Bildwiedergabe. Alaska erkannte, dass die Klammer stärker wackelte und abzurutschen drohte. Ihr Verlust hätte das Verschwinden des Nervenendes nach sich gezogen, und das wäre gleichbedeutend mit dem Scheitern der Operation gewesen. Py hätte weitergelebt, aber sie wäre wahrscheinlich schwachsinnig geworden.
    »Neue Klammer!«, befahl Dobrak.
    Romeo führte den Befehl aus. Er klammerte den Nervenleiter hinter der gefährdeten Stelle ein zweites Mal. Das war riskant, denn die Klammer drückte jetzt auf Bereiche der Zellballung, die ursprünglich nicht hatten belastet werden sollen.
    »Beeilt euch!«, rief Olw, der spürte, dass Py in Gefahr war.
    Julia fuhr mit der Operation fort und verband die Enden der durchtrennten Nerven mit dem Mikroleiter.
    Alles schien in Ordnung zu sein.
    Immer wieder glaubte Alaska, sich den Schweiß aus dem Gesicht wischen zu müssen, und stieß doch nur mit dem Handrücken an die Maske. Befreit atmete er auf, als er Dobrak sagen hörte: »Klammern entfernen!«
    In diesem Augenblick, der über Pys Zukunft entscheiden würde, stieß Olw einen durchdringenden Schrei aus. Saedelaere hob den Kopf und starrte zu ihm hinauf. Der Wesensspürer hatte sich in seinem Sitz aufgerichtet. Seine Augen waren weit aufgerissen, und er deutete mit einem Arm zur Decke hinauf.
    »Der Tunnel bläht sich auf!«, schrie Olw in äußerster Verzweiflung. »Eine Energieflut aus der Greiko-Galaxis wird uns in den Zwischenraum spülen.«
    Alaska war wie gelähmt. Er wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Jeden Augenblick, dachte er bestürzt, muss Panik ausbrechen.
    Doch da sagte Dobrak: »Wir setzen die Operation fort!«

22.
    Untätigkeit war für Nullbewahrer Sapuhn schon immer gleichbedeutend mit Erfolglosigkeit gewesen.

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