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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erbärmlich. Ihr zittert vor Angst und bringt nichts zuwege. Ihr lebt in Schmutz und Seuche, und euer Leben taugt nichts von dem Augenblick an, als ihr geboren wurdet. Niemand kennt ein Rezept gegen eure Angst und eure Armseligkeit. Niemand außer mir. Sie wissen selbst, wie schlecht es ihnen geht, sie kennen ihre Armut. Also fragen sie mich: Welches Rezept ist das? Und ich sage: Ihr müsst zusammenhalten. Ein jeder von euch darf nur das tun, was seinem Nachbarn nicht missfällt. Und ich gebe ihnen Beispiele. Wenn ihr auf Raub ausgeht, sage ich, sollt ihr nicht alleine gehen. Denn die Mächte der Welt dort draußen sind teuflisch schlau und fassen den Einzelgänger. Ihr braucht einen, der die Möglichkeit auskundschaftet. Dann braucht ihr einen, der euch Waffen gibt. Und schließlich, wenn ihr den Raub ausführt, braucht ihr wenigstens drei, damit ihr genug Beute wegschleppen könnt, und noch einen, der aufpasst, dass euch die Ka-zwos nicht überraschen. « Er hielt inne und sah Bull herausfordernd an.
    »Das haben Sie ihnen beigebracht?«, fragte Reginald Bull ungläubig.
    »Das habe ich ihnen beigebracht!«, trumpfte Vater Ironside auf. »Warum auch nicht? Weil es sich um Raub handelt? Weil es gegen eines der heiligen Zehn Gebote ist? Ich sage Ihnen, es gibt Gebote, die wichtiger sind als Du sollst nicht stehlen. Und wenn ich, um ihre Erfüllung durchzusetzen, den Leuten beibringen muss, wie man richtig stiehlt, dann werde ich das tun. Immer wieder, wenn es sein muss!«
    Er hatte sich in Rage geredet. Jetzt nahm er seinen Becher, trank einen Schluck und zwang sich zur Ruhe. »Keine Angst, ich bringe ihnen nicht nur das Rauben bei. Das war nur ein Trick, ihre Aufmerksamkeit zu wecken. Mir geht es in Wirklichkeit darum, sie zu einer Einstellung sich selbst und ihren Mitmenschen gegenüber zu bewegen, die sie von Natur aus gar nicht haben können. Ich bringe ihnen bei, wie man zusammenarbeitet. Ich lehre sie, auf den andern Rücksicht zu nehmen und davon letzten Endes selbst zu profitieren. Ich lasse sie niemals allein. Ich pferche sie zusammen, wo es geht, und zwinge sie dazu, miteinander auszukommen. Und ich lehre sie, die Angst zu beherrschen, indem ich ihnen beibringe, dass sie auch im Augenblick der Gefahr niemals allein sein werden, dass immer jemand zur Hand sein wird, um ihnen beizustehen.«
    Er unterbrach sich von neuem, suchte eine Zeit lang nach Worten und fuhr schließlich fort: »Ich forme sie zu einer christlichen Gemeinschaft. Oder soll ich sagen: zu einer pseudochristlichen Gemeinschaft? Denn die Nächstenliebe, die sie an den Tag legen, entspringt nicht ihrer Sehnsucht nach dem Heil, sondern der Erkenntnis, dass es ihnen in der Gemeinschaft besser geht, als wenn sie auf sich allein gestellt sind. Es ist ein Christentum – ein ziemlich armseliges, wenn Sie wollen –, das auf dem sofort zu realisierenden persönlichen Nutzen aufbaut.«
    »Damit geben Sie sich zufrieden?« Reginald Bull hatte die Frage kaum ausgesprochen, da hätte er sich am liebsten die Zunge abgebissen.
    Vater Ironside sah ihn scharf an. Dann schüttelte er langsam den Kopf. »Nein, ich bin nicht damit zufrieden«, antwortete er, und sein verhaltener Zorn war unüberhörbar. »Ich möchte mehr erreichen, aber ich zweifle, ob es mir unter diesen Umständen gelingen kann. Ich kämpfe gegen die zweitstärkste Macht dieser Welt. Ob ich siege oder nicht, hängt allein vom Willen des Allmächtigen ab. Aber seinen Willen kenne ich nicht.«
    »Und welche Macht ist das, die Sie die zweitstärkste nennen?«
    Reginald Bull war auf viel gefasst gewesen, jedoch nicht auf die Antwort, die er bekam: »Die Macht des leibhaftigen Teufels …!«
    Am nächsten Tag erläuterte der Mönch den Männern und Frauen der OGN seine Pläne. »Ich habe eine Organisation aufgebaut, die in der Lage ist, die aphilische Regierung zu stürzen«, erklärte er. »Was Sie gestern und heute gesehen haben, wird Sie dieser Behauptung skeptisch gegenüberstehen lassen. Aber die Einrichtungen in Terrania City und den Gettos der anderen Großstädte sind nicht alles, worauf sich die Stärke der Organisation Logik des Glaubens stützt. Viel schwerer fallen die Fäden ins Gewicht, die wir innerhalb der übergeordneten und der örtlichen Regierungsorganisationen gesponnen haben. Wir haben es leichter als Sie, unsere Leute in verantwortliche Positionen zu bringen. Ihre Spezialisten sind Immune und werden schnell durchschaut. Unsere Leute sind Aphiliker wie der Feind auch. Mit

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