Silberband 086 - Inferno der Dimensionen
das er in den letzten Tagen aufgenommen hatte. Dann bäumte er sich stöhnend auf und erstarrte wieder.
Lloyd zögerte einige Sekunden, schließlich bückte er sich, packte Olw und Py an den Armen und schleifte sie durch das unsichtbare Energiefeld auf den Korridor hinaus, wo Rhodan auf ihn wartete. »Ich glaube nicht, dass wir den Plan so durchführen dürfen, wie Sie sich das vorstellen«, sagte Lloyd.
»Warum nicht?«
»Weil wir damit die Koltonen zu neuem, schrecklichem Leben erwecken würden. Und uns das eigene Grab schaufeln. Wir müssen damit rechnen, dass die Zgmahkonen, sobald sie frei sind, zu unseren gefährlichsten Feinden werden. Py und Olw nicht ausgenommen.«
Der Energieschirm flimmerte erst gelblich und nahm dann sehr schnell eine bräunliche und schließlich intensiv rote Färbung an. Olw und Py regten sich wieder und wälzten sich wie in Qualen hin und her. Trotzdem benötigten sie noch einige Zeit, bis sie erkannten, wo sie sich befanden.
»Die psionische Energie, die sie Gucky abgezapft haben, ist offenbar in den Energieschirm abgeflossen.« Lloyd trat bis an die flimmernde Wand heran. Er spürte ihren Widerstand. Als er sich jedoch kräftig dagegen stemmte, konnte er ihn durchdringen.
Gucky schaute ihn aus halb geöffneten Augen an. »Ich habe ebenfalls einen Teil der Energie an den Schirm abgeben. Willst du auch was davon haben?«
Lloyd schüttelte den Kopf. Wie geht's dir?, wollte er telepathisch wissen. Gucky verdrehte die Augen und stöhnte. »Gib nicht so an!«, sagte der Chef des Mutantenkorps daraufhin. »So schlimm ist es auch wieder nicht.«
Wenn du denen da draußen nicht die schlimmsten Schauermärchen über mich erzählst, dann gebe ich dir doch was von der Energie ab. Dann zitterst du wie ein Wabbelrochen .
»Was ist ein Wabbelrochen?«
»Weiß ich auch nicht, aber du wirst schon merken, wie du dich fühlst, wenn alles an dir zittert und wabbelt …« Gucky jammerte, als ob sich sein Innerstes nach außen gekehrt hätte.
»Du bist ein Erpresser«, stellte Fellmer gelassen fest. Erst da bemerkte er, dass der Ilt nicht mehr schauspielerte, sondern wirklich litt. Besorgt beugte er sich über ihn.
Voillocron schützt sich durch sechsdimensionale Energiefelder! Mit unglaublicher Willensanstrengung formte Gucky die Gedanken. Er verfiel wieder in die Starre, in der er telepathisch unzugänglich wurde.
Nachdenklich verließ Fellmer Lloyd den Raum.
Olw und Py hatten sich mittlerweile erhoben und standen neben Rhodan. Nahezu ängstlich musterten sie den Mutanten. »Was haben Sie erfahren?«, fragte Py.
»Später«, wehrte Lloyd ab. Er wandte sich an Perry und unterrichtete ihn. »Ich frage mich, warum der Kleine so viel Wert darauf legte, dass ich das erfahre. Voillocron seinerseits scheint äußerst heftig darauf reagiert zu haben.«
»So sieht es aus«, erwiderte Rhodan. »Absolut sicher ist es aber nicht, dass ein Zusammenhang zwischen der letzten Information und Guckys erneuter Nullphase besteht?«
»Ich weiß nicht.«
»Wir müssen auf jeden Fall zu einer Entscheidung kommen!«
»Dann schlage ich vor, dass wir uns sofort aus dem Dakkardim-Ballon zurückziehen und die Milchstraße anfliegen«, erklärte Lloyd. »Oder irgendeine Galaxis. Das scheint die einzige Möglichkeit zu sein, die uns noch bleibt.«
»Wirklich?«, fragte Rhodan. »Damit wäre die Gefahr aber nicht gebannt. Die Koltonen könnten erneut aktiv werden und uns folgen. Dann käme es zu einer Auseinandersetzung unter Bedingungen, die von ihnen diktiert werden.«
Py und Olw waren dem Wortwechsel verständnislos gefolgt. »Wollen Sie uns nicht endlich erklären, was Sie von Gucky erfahren haben?«, fragte der Zgmahkone ungeduldig.
Fellmer Lloyd berichtete. »So sieht es aus, Olw«, schloss er. »Sobald wir Ihre Brüder und Schwestern befreit haben, müssen wir damit rechnen, dass die Koltonen die Kontrolle über Sie alle übernehmen. Von diesem Moment an sind Sie nicht mehr Olw oder Py, sondern Sie sind Voillocron, Fahoikon oder ein anderer Koltone. Wir sind dann nicht mehr Ihre Freunde, sondern Ihre Feinde, und wir müssen damit rechnen, von Ihnen kaltblütig umgebracht zu werden.«
»Niemals!«, rief Py leidenschaftlich. »Sie glauben hoffentlich nicht, dass wir so etwas tun würden?«
»Sie nicht, Py«, erwiderte der Mutant. »Aber Sie sind dann nicht mehr Py. Ein anderes Wesen wird Sie übernommen haben und Ihre Persönlichkeit unterdrücken. Die Spezialisten der Nacht repräsentieren dann das
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