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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bedeutete, bis ich mich besann, dass für die Lösung schwieriger Probleme Max zur Verfügung stand, der Bordcomputer.
    »Es handelt sich um die akustischen Nebenwirkungen eines Aufstoßens«, beantwortete Max meine Frage bereitwillig.
    Angewidert verzog ich das Gesicht. Musste der Gelbe Götze ausgerechnet dann aufstoßen, wenn ich mich anschickte, die zarte BUTTERFLY in seinen Hals zu dirigieren?
    »Er fantasiert!«
    »Ich fantasiere überhaupt nicht, sondern stelle nur Betrachtungen über die fehlende Ästhetik eines artfremden Lebewesens an«, protestierte ich. Zum Glück fiel mir ein, dass Max trotz seiner Perfektion niemals meine Gedanken empfangen konnte.
    Bevor ich die Positronik danach fragen konnte, hörte ich die gleiche Stimme, die eben festgestellt hatte, ich würde fantasieren, abermals sprechen. Es war eine schleppende Stimme, die auf eine zutiefst phlegmatische Natur schließen ließ.
    »Er ist noch gar nicht richtig da, aber schon stößt er wieder Beleidigungen gegen mich aus«, sagte die Stimme. Vor Schreck vergaß ich, die Space-Jet tiefer zu ziehen. Vor Schreck deshalb, weil die Stimme Assoziationen in mir hervorrief, die Panik auslösten.
    Prompt prallte die BUTTERFLY gegen die Innenwandung der Speiseröhre des Schwarmgötzen. Der Triebwerksring schnitt durch das Fleisch wie durch Butter. Kein Wunder, dass der Götze mit lautem Schmerzgeheul reagierte. Das half aber weder ihm noch mir. Bevor ich etwas dagegen unternehmen konnte, drang die Space-Jet durch die Muskelbündel des Halses und tauchte auf der anderen Seite auf …
    Urplötzlich waren Space-Jet und Schwarmgötze verschwunden. Ich saß in einem mit schleimiger Flüssigkeit gefüllten gläsernen Tank, hielt mich an den Rändern fest und streckte die Beine aus. Links und rechts schwammen zwei Gesichter im Raum, die offenbar zu den grün bekittelten Körpern gehörten, die sich bis zum Fußboden fortsetzten.
    Bevor ich diese verwirrenden Eindrücke verkraftet hatte, tauchte hinter dem Unterteil des Tanks der Vollmond auf. Nur war es nicht die bleiche, zernarbte Scheibe Lunas, wie ich mich sofort korrigierte – es war das vollmondförmige Gesicht eines unglaublich fetten Wesens, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Menschen aufwies.
    Die zwischen Augen und Mund befindliche Nase sah merkwürdig deformiert aus. Außerdem rann aus den Nasenlöchern eine blaurote Flüssigkeit. Zusätzlich zu diesem scheußlichen Gesicht erschien eine Hand in meinem Blickfeld. Sie wischte die Flüssigkeit unterhalb der Nase breit. Dann ertönte wieder die entsetzliche Stimme, noch dumpfer diesmal und sonderbar gequält.
    »Das war ein tätlicher Angriff auf einen Vorgesetzten, Captain a Hainu!«, sagte die Stimme – und plötzlich wusste ich, zu wem sie gehörte. Die Erkenntnis versetzte mir einen so starken geistigen Tiefschlag, dass ich in halber Ohnmacht zurücksank und völlig unter den Flüssigkeitspegel des Tanks geriet. Was mir in Mund und Nase drang, schmeckte gar nicht. Ganz abgesehen davon, dass ein Marsianer der a-Klasse Flüssigkeitsmengen über anderthalb Kubikzentimeter als Hochwasser ansah. Deshalb krallte ich mich sofort stärker an den Rändern des Tanks fest und riss meinen Oberkörper aus dem Ozean heraus.
    Die Flüssigkeit im Mund – die ich selbstverständlich nicht geschluckt hatte – spie ich so vehement aus, dass der schleimige Strahl ins Zentrum des Vollmondgesichts traf und auseinander spritzte.
    »Volltreffer!«, erklang es von rechts. Von links wollte auch jemand seinen Senf dazugeben, doch er wurde von dem urweltlichen Gebrüll des Mondgesichts übertönt.
    Ich beeilte mich, den Tank zu verlassen, solange Dalaimoc Rorvic – denn so und nicht anders nannte sich das Mondgesicht mit der deformierten Nase – seinen Mund so weit aufgerissen hatte, dass infolge der nach oben gerichteten Verschiebung diverser Fettwülste seine Augen verschwunden und damit seine optischen Wahrnehmungen gleich null waren. Einer der beiden Grünkittel half mir dabei und lieferte mir auch gleich die Erklärung für die Behauptung Rorvics, ich hätte einen Vorgesetzten tätlich angegriffen. »Als Sonderoffizier Rorvic sich vom Fußende des Regenerationstanks über Sie beugen wollte, haben Sie plötzlich das rechte Bein hochgeschnellt und mit der Ferse einen Volltreffer auf seiner Nase gelandet«, sagte er. »Dabei ist das Nasenbein gebrochen.«
    »Wie schön!«, entfuhr es mir – ungewollt natürlich, denn ein Marsianer ist ein zartbesaiteter

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