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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aphilie herrschte. Da ich als Halbmutant immun dagegen war, hatte die Strahlung – wie bei allen anderen Immunen – auf mich lebensverlängernd gewirkt. Normale Immune hatten dadurch eine Lebenserwartung von durchschnittlich zweihundertfünfzig Jahren erhalten. Bei mir rechneten die Mediziner mit erheblich mehr. Das hatte mit der Einwirkung der Medaillon-Strahlung auf mein langsam wachsendes neues Nervengewebe zu tun.
    Mir sollte das nur recht sein, denn Dalaimoc Rorvic brauchte jemanden, der auf ihn aufpasste, und da er unsterblich war, wollte ich so lange wie möglich leben, um ihn gegen Gefahren abschirmen zu können. Der Anschlag auf ihn wäre gestimmt nicht gelungen, hätte ich zu dieser Zeit nicht im Regenerationstank gelegen.
    Aber diese ersten Erkenntnisse wurden sehr rasch von der Informationsfülle verdrängt, die auf mich einstürmte. Ich erfuhr von der Odyssee der SOL, von der Begegnung mit den Keloskern und dem Sturz in das Große Schwarze Nichts, der mit der Ankunft im Dakkardim-Ballon geendet hatte. Hier lebten die Zgmahkonen, die offenbar die Gründer und Drahtzieher des Konzils waren.
    Als die Mnemotechniker mich freigaben, war mein Gehirn bis zum Bersten mit Informationen angefüllt. Die Mediziner, die mich erneut untersuchten, wollten mir fünf Tage Erholung verschreiben. Doch dagegen protestierte ich, denn ich wollte nicht warten, wenn Gucky sich in höchster Gefahr befand.
    Mein Protest wurde erhört. Wenige Minuten später erschien ein junger Captain, um mich zu Perry Rhodan zu bringen. Ich musterte den Offizier nachdenklich. »Wenn ich nicht wüsste, dass mein alter Freund Mentro Kosum viel älter ist als Sie, würde ich Sie für ihn halten«, sagte ich.
    Der Captain lachte jungenhaft. »Darf ich mich vorstellen: Captain Sequest Kosum-Vrange«, erklärte er. »Mentro Kosum ist mein Erzeuger.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Mentro so etwas tut«, rutschte es mir heraus. Natürlich entschuldigte ich mich sofort.
    Sequest Kosum-Vrange winkte lächelnd ab. »Ich hätte es auch nicht für möglich gehalten, Sir. Aber wenn man meinen Alten erst richtig kennen gelernt hat, dann weiß man, dass er voll verborgener Qualitäten steckt. Darf ich Sie zum Expeditionsleiter bringen?«
    »Wer ist das?«, fragte ich. Im gleichen Moment erwachte die entsprechende Information. »Antworten Sie nicht!«, sagte ich schnell. »Perry Rhodan ist nicht mehr Großadministrator, sondern Expeditionsleiter. Ich werde mich schon daran gewöhnen, dass so vieles anders geworden ist.«
    »Fast alles ist anders geworden, nur die Menschen sind die gleichen geblieben«, erklärte Captain Kosum-Vrange orakelhaft.
    Er begleitete mich aus dem Bordhospital und brachte mich durch Antigravschächte und über Transportbänder in die Hauptzentrale der SOL, die ursprünglich aus zwei Kugelzellen und einem zylindrischen Mittelstück bestanden hatte. Inzwischen war eine Kugel mit ihrer Besatzung allein zur heimatlichen Milchstraße aufgebrochen.
    Perry Rhodan und Mentro Kosum erwarteten mich in der Hauptzentrale. Es war wie in alten Zeiten. Nach der herzlichen Begrüßung sagte Rhodan: »Ich danke Ihnen, dass Sie sich bereit erklärt haben, bei Guckys Befreiung mitzuhelfen, Captain a Hainu.«
    Eine dringende Meldung traf ein: »Hier Ortungszentrale, Major Henbag. Soeben wurden mehrere schockartige Strukturerschütterungen angemessen, die sich im ersten Drittel der Rute ereignet haben müssen. Durch die Erschütterungen wurde der Dakkardim-Ballon in Mitleidenschaft gezogen. Der Rechenverbund bekommt laufend unsere Messdaten zur Trendanalyse. Bisher liegt noch kein eindeutiges Ergebnis vor.«
    Dank der vortrefflichen Arbeit der Mnemotechniker wusste ich sofort, was mit der Trendanalyse gemeint war. Sie sollte aufzeigen, ob die annähernd wurstförmige Ausbuchtung des Dakkardim-Ballons, in der die SOL vor den Suchschiffen der Zgmahkonen Zuflucht gefunden hatte, expandieren oder kontraktieren würde. Dehnte sie sich aus, bestand die Gefahr einer Fremdortung; zog sie sich zusammen, geriet die SOL in die weitaus schlimmere Bedrohung, von der sechsten Dimension verschlungen zu werden.
    Rhodan wandte sich an den Emotionauten: »Sie setzen sich am besten unter die SERT-Haube und bereiten die SOL auf einen Notstart vor.«
    Mentro Kosum nickte. Ich wandte mich an Rhodan. »Wer gehört zum Einsatzkommando – und mit welchem Schiff sollen wir nach Kernoth fliegen, Sir?«, erkundigte ich mich.
    Ein schwaches Lächeln erschien um Perrys Mundwinkel.

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