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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Abgesandte des NEI fühlte sich zunehmend als eine Art Störenfried. Die Einzigen an Bord, mit denen er über das Problem hätte reden können, Perlat und Menc, schienen sich nicht dafür zu interessieren. Ihrer Mentalität entsprechend, kümmerten sie sich nicht um diese terranische Angelegenheit.
    Sooft Kalmeck den Entschluss fasste, das Schiff gründlich zu durchsuchen, so oft verwarf er ihn wieder. Erstens wusste er nicht, wonach er eigentlich suchen sollte, und zweitens wäre er sich wie ein Narr vorgekommen, wenn man ihn dabei entdeckt hätte.
    Er befand sich in einer Zwangslage und musste das begonnene Spiel zu Ende führen. Der Gedanke, den seit Jahrzehnten sehnlich erwarteten Perry Rhodan in die Irre zu führen und womöglich bloßzustellen, quälte ihn. Er hielt sich nur noch in der Zentrale auf, wenn es unumgänglich war, denn er fürchtete, dass er immer mehr zu einer spontanen Preisgabe seiner Überlegungen neigte.
    Der Zeitpunkt, an dem er Mentro Kosum und Senco Ahrat die Endkoordinaten nennen musste, rückte unaufhaltsam näher. Kor Kalmeck kam zu dem Entschluss, dass er vorher mit den Schaltmeistern von Orcsy reden musste. Er würde ihnen den Anflug der MARCO POLO mit Perry Rhodan an Bord ankündigen. Sie sollten danach entscheiden, ob es wirklich nötig war, die Besatzung in die Irre zu führen. Allerdings musste er dann Rhodan gegenüber vorgeben, dass dieses Funkgespräch unerlässlich war, bevor er der Besatzung die letzte Etappe zeigen konnte.
    Als der entscheidende Zeitpunkt gekommen war, begab Kalmeck sich in die Zentrale. Er hatte das Gefühl, dass er von allen Offizieren angestarrt wurde.
    »Wir haben Sie bereits erwartet«, begrüßte ihn Perry Rhodan. »Die entscheidende Kurskorrektur steht an.«
    Kor Kalmeck hatte den Eindruck, dass Rhodan übermüdet war. Er fragte sich, wie es dazu kommen konnte, denn der ehemalige Großadministrator trug schließlich einen Zellaktivator.
    Kalmeck begab sich an die Kontrollen und vermied dabei, irgendjemand anzusehen. »Ich muss in einem Funkspruch an das NEI unsere Ankunft melden.«
    »Davon haben Sie bisher nichts gesagt«, stellte Kosum fest.
    »Das war ein Fehler«, gab Kalmeck zu. »Ich bitte Sie jedoch um Verständnis für mein Verhalten.«
    »Unsere Rückkehr soll nicht an diesem Funkspruch scheitern«, schaltete sich Perry Rhodan ein. »Kor Kalmeck ist ein verantwortungsbewusster Mann, der sich an seine Anweisungen hält. Das kann ich nur begrüßen.«
    Kalmeck glaubte, einen ironischen Unterton herauszuhören.
    »Tun Sie, was Sie für richtig halten!« forderte Rhodan den Abgesandten des NEI auf.
    Zögernd ging der Agent des NEI zur Funkstation. Er ließ sich nicht anmerken, dass er keinen Wortlaut vorbereitet hatte. Alles musste nach einer Routinemeldung aussehen.
    Er nannte alle Koordinaten für die Justierung der Richtantenne. Damit hatte er zumindest den ungefähren Standort des Planeten Orcsy bereits preisgegeben. Als Rhodan ihm auffordernd zunickte, sagte er: »Befinde mich mit halutischer Delegation an Bord der MARCO POLO. Erbitte Einflugerlaubnis in das Gebiet des NEI. Kor Kalmeck.«
    »Glauben Sie, dass das genügt?« fragte der Terraner erstaunt.
    »Auf jeden Fall«, bestätigte Kalmeck.
    Schaltmeister Ossornegg übermittelte seinen Mitarbeitern den Text des soeben aufgefangenen Hyperfunkspruchs. Die Nachricht hatte er zuvor schon an die Verantwortlichen in der Yolschor-Dunstwolke weitergeleitet.
    »Zweifellos handelt es sich um die falsche MARCO POLO«, sagte der Cyborg zu den sechs anderen Schaltmeistern. »Wir müssen davon ausgehen, dass Kor Kalmeck und die Haluter auf uns noch unbekannte Weise Kontakt mit der MARCO POLO aufnahmen und auf den Bluff der Laren hereinfielen. Zum Glück hat Kalmeck die Sicherheitsbestimmungen beachtet und das Schiff in unseren Sektor geleitet.«
    »Es ist durchaus möglich, dass Kalmeck den Schwindel durchschaut hat«, meinte Rundmaehr. »Er kann sich in einer verzweifelten Situation befinden, die ihm keine andere Wahl ließ, als die MARCO POLO ins Gebiet des Pseudo-NEI zu führen.«
    »Wir sind bereit«, sagte Ponglart.
    Ossornegg wollte etwas erwidern, aber in diesem Augenblick kam eine Hyperfunkverbindung in die Yolschor-Dunstwolke zustande. Beltins Gesicht war zu sehen. Der Verbindungsmann zum echten NEI wirkte besorgt. »Zweifellos ist die Nachricht echt!« teilte er mit. »Kor Kalmeck hatte den Auftrag, Verbindung mit den halutischen Beobachtern aufzunehmen. Das ist ihm offenbar gelungen. Die

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