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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Frage ist nur, wie er zusammen mit den Halutern an Bord der MARCO POLO gekommen ist.«
    »Eine Antwort darauf erscheint mir im Augenblick zweitrangig«, bemerkte Ossornegg.
    »Natürlich«, stimmte Beltin zu. »Wenn wir davon ausgehen, dass die falsche MARCO POLO die üblichen navigatorischen Schwierigkeiten haben wird, können wir die Ankunft des Schiffs in knapp vier Stunden erwarten.«
    Während des Alarmzustands entfiel die sonst übliche Vorbereitungs-Phase. Jederzeit konnten die Projektionen aufgebaut und der Eindruck erweckt werden, dass bei Orcsy ein besiedeltes Sonnensystem existierte.
    »Ich bin gespannt, wie die Besatzung der falschen MARCO POLO reagieren wird«, fuhr Beltin fort. »Wir müssen davon ausgehen, dass Kor Kalmeck und die Haluter in Bedrängnis geraten, sobald der Gegner den Schwindel bemerkt.«
    »Wir sollten die MARCO POLO angreifen«, schlug Schaltmeister Lopsonth vor.
    »Haben Sie diesen Vorschlag gehört?« Ossorneggs Frage war an alle gerichtet.
    »Ich halte nicht viel davon«, antwortete Beltin.
    »Dieses eine Schiff kann uns nicht gefährlich werden«, sagte Ossornegg verstimmt. »Aber Kalmeck ist in jedem Fall gefährdet, egal, ob wir angreifen oder nicht.«
    Beltin verzog sein Gesicht zu einem humorlosen Lächeln. »Darauf kommt es nicht an. Sie gehen nur ständig von der Voraussetzung aus, dass die MARCO POLO allein hier auftauchen wird.«
    »Das ist offensichtlich auch der Fall.«
    »Denken Sie nach! Der falsche Rhodan und seine Hintermänner vom Konzil nehmen an, dass Kalmeck sie direkt in das Versteck der Menschheit führt.«
    Ossornegg stieß eine Verwünschung aus. »Sie werden angreifen. Wahrscheinlich wird die MARCO POLO von einer Flotte von SVE-Raumern verfolgt.«
    »Das ist es«, sagte Beltin grimmig. »Wahrscheinlich von der größten Flotte, die seit Beginn der Invasion von den Laren aufgeboten wurde.«
    Ossornegg wandte sich an die anderen Schaltmeister. »Sie haben gehört, was Beltin gesagt hat. Für uns ergibt sich damit eine völlig neue Situation.«
    »Was sollen wir tun?« fragte Rundmaehr bestürzt.
    »Wir beginnen mit unserer Arbeit!« antwortete Ossornegg. »Was sonst?«
    Beltin warf ein: »Ich werde sofort versuchen, Atlan zu unterrichten. Er muss erfahren, dass sich die Lage zuspitzt.« Damit schaltete er ab.
    Ossornegg holte tief Atem. »Fangen wir an!« befahl er seinen Artgenossen.
    »Was geschieht, wenn die Laren Orcsy wirklich angreifen?« wollte Lopsonth wissen.
    »Wir haben keine Möglichkeit zur Gegenwehr. Aber vielleicht kommt alles ganz anders, als wir im Augenblick noch vermuten.« Ossornegg war nicht überzeugt davon. Der Gegner würde ihnen den Trick nicht verzeihen, sondern mit aller Härte zuschlagen. Er machte sich Gedanken über sein Schicksal. Vor allem konnte er sich nicht erinnern, jemals etwas anderes getan zu haben, als die Projektionsanlagen auf Orcsy zu überwachen und einsatzbereit zu halten. Dafür hatte man ihn erschaffen. Ossornegg fühlte eine gewisse Leere in sich. Jene, die ihn an diesen Ort geschickt hatten, waren davon ausgegangen, dass er seine Aufgabe erfüllte, ohne darüber nachzudenken. Die Gedankenlosigkeit, mit der die Menschen ihn und andere Multi-Cyborgs behandelten, erfüllte ihn mit Groll. Am schlimmsten war jedoch die Befürchtung, sterben zu müssen, ohne vorher mit jemand über dieses Problem gesprochen zu haben.
    Obwohl Beltin von der Tatsache ausging, dass die sieben Schaltmeister ihre Aufgabe erfüllen und den Gegner vom Pseudo-NEI ablenken würden, traf er alle Vorbereitungen für einen eventuell bevorstehenden Angriff auf die Yolschor-Dunstwolke.
    Zwei Kurierschiffe sollten Atlan von der Entwicklung unterrichten.
    Niemals zuvor hatte Beltin mit solcher Intensität gespürt, dass er das Pseudo-NEI als eine Art Eigentum der Multi-Cyborgs ansah. Die Tatsache, dass sie nur stellvertretend für die Menschheit agierten, hatte er verdrängt. Von seinem Standpunkt aus waren NEI und Pseudo-NEI gleichwertig. Vielleicht, dachte der Cyborg, war dieser Standpunkt kein Zufall. Seine Schöpfer wollten, dass er sich für das Pseudo-NEI engagierte, denn nur dann würde er bereit sein, alles für dessen Erhalt zu tun.
    Beltin hatte das Regierungsgebäude verlassen und befand sich in Begleitung zweier Assistenten auf dem Weg zum Raumhafen. Dort wartete eine kampfstarke Flotte. Die Schiffe würden in wenigen Minuten starten, um sich einem eventuellen Angreifer entgegenzustellen.
    Die Verbände waren stark genug, um der falschen

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