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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war sicher, dass dieser Anzug ihm schon in mehreren Situationen das Leben gerettet hatte.
    Gleichzeitig hatte dieses Geschenk sein Leben völlig verändert. Sein Bewusstsein war erweitert worden. Dinge, die ihm früher fremd und unbegreiflich erschienen, waren ihm nun vertraut. Bei dieser Entwicklung hatte er sich immer weiter von den anderen Menschen entfernt, ohne dass ihn der Vorgang, wie das früher der Fall gewesen war, belastet hätte. Alaska hatte einen Schritt nach vorn gemacht, den die übrige Menschheit vielleicht erst in Jahrhunderten wagen würde – er hatte ein kosmisches Bewusstsein entwickelt.
    Nun musste er erkennen, dass es hier, in dieser ungewöhnlichen Situation, völlig versagte.
    Alaska ging zum Tisch und ließ sich auf der Holzbank nieder. Angestrengt überlegte er. Aber alle Versuche, die Zusammenhänge zu erkennen, scheiterten.
    Seine Blicke fielen unter den Tisch. Dort befand sich eine Metallplatte, offenbar der Deckel einer Grube. Vielleicht lag unter der Hütte ein größerer Raum. Dorthin konnte sich ihr Besitzer zurückgezogen haben.
    Alaska war alarmiert.
    Wurde er beobachtet? Was erwarteten der oder die Unbekannten, die für sein Hiersein verantwortlich waren, von ihm?
    Der hagere Terraner schob den Tisch zur Seite und beugte sich zu der Platte hinab. Sie besaß einen Schalengriff, sodass sie leicht aufzuklappen war. Alaska hob sie hoch.
    Er blickte in eine Mulde, in der ein etwa einen Meter großes hässliches Männchen lag.
    Verblüfft wich Alaska Saedelaere zurück. Das Wesen rührte sich nicht. Es schien tot zu sein. Aber warum lag es hier?
    Er ließ sich auf die Knie sinken und betrachtete die Gestalt genauer. Unwillkürlich wurde er an eine Puppe erinnert.
    Das Wesen hatte eine krebsrote Haut, ein zerknittert aussehendes Gesicht mit schmalen Lippen und zwei kleine, leblos wirkende Augen. Von seinem Kinn aus reichte ein weißer Spitzbart fast bis zu den Füßen. Hände und Füße besaßen je sechs Finger beziehungsweise Zehen.
    Noch merkwürdiger als der Körper war die Kleidung. Sie bestand aus einem zylinderähnlichen Hut und einem blauweißen, um die Hüften geschlungenen Schal.
    Obwohl es keine Erklärung dafür gab, stelle Alaska eine gewisse Ähnlichkeit zwischen diesem hässlichen Zwerg und dem nackten Apoll unten am Hang fest. Eine Zeit lang starrte er das Männlein an, dann zog er es aus der Bodenmulde heraus. Dabei hatte er das unheimliche Gefühl, etwas Verbotenes zu tun. Dieser Eindruck wurde so übermächtig, dass Alaska das Wesen wieder in die Mulde zurückgleiten ließ.
    Die Berührung hatte jedoch einen unerwarteten Effekt ausgelöst. Das Männlein bewegte sich – wie eine Marionette an unsichtbaren Fäden. Mit ruckartigen Bewegungen winkelte es die Arme an und zog die Beine hoch.
    Seine Augen belebten sich und bekamen einen stechenden Blick.
    Töte es!, regte sich ein spontaner Gedanke in Alaska. Mach es kaputt, bevor es Unheil anrichten kann!
    Entsetzt über sich selbst, drängte der Maskenträger diese Überlegungen zurück. Wie gebannt beobachtete er das kleine Wesen.
    Es ging in die Hocke, griff dann mit beiden Händen zum Rand der Mulde und zog sich daran hoch.
    Alaska wich langsam zurück. War das kleine Ding vielleicht ein Roboter? Noch immer stand er unter dem Eindruck, einen nicht wieder gutzumachenden Fehler begangen zu haben.
    Er redete den Zwerg an: »Kannst du mich verstehen? Mein Name ist Alaska Saedelaere. Ich weiß nicht, wo ich bin. Können wir uns irgendwie verständigen?«
    Das Männchen blickte ihn boshaft an. Es stieß ein leises Kichern aus. Dann beachtete es Alaska nicht mehr, sondern begab sich zum Brunnen. Wieder wirkten seine Bewegungen marionettenhaft.
    Alaska sah, dass der Zwerg trank.
    Er warf einen Blick in die Mulde und erkannte, dass sie nichts weiter enthielt. Nur der Gnom hatte sich darin befunden.
    Abrupt wandte sich das Wesen um und sagte in gut verständlichem Interkosmo: »Mein Name ist Callibso. Ich bin der Puppenspieler von Derogwanien.«
    Alaskas Augen weiteten sich. Es war unfassbar. Der Zwerg redete mit ihm. Seine Worte wirkten einstudiert. »Wie … wie ist das … möglich?«, stammelte der Terraner. »Du sprichst in meiner Sprache!«
    Der Zwerg hatte eine unangenehm keifende Stimme. »Selbstverständlich!«, sagte er. »Ich trage einen Synchronisator im Körper. Sobald ich die ersten Worte einer Sprache höre, kann ich sie perfekt verstehen und sprechen.«
    Der Transmittergeschädigte war fassungslos. »Wo …

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