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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wohl aber jede Menge hart trainierter Muskeln.
    »Verflixt und zugenäht«, schimpfte der Tibeter. »Hast du meine Bordkombi aufgefressen, Walter?«
    Mein Gott, Walter!, konnte ich noch denken, dann fiel ich in Ohnmacht.
    Ich erwachte, als mir ein grässlich feuchtes Handtuch um die Ohren geschlagen wurde. Meine Abneigung gegen Wasser ließ mich impulsiv reagieren, ich zog die Knie an, dann stieß ich die Beine mit aller Kraft von mir.
    Ich hatte das Gefühl, als hätte ich einen Elefanten getreten. Dann hörte ich ein Zischen und Poltern – und plötzlich war ich von dem nassen Handtuch erlöst. Als ich mich aufrichtete, sah ich, wie Rorvic sich gerade mit schmerzverzerrtem Gesicht aus der Horizontalen in eine sitzende Stellung brachte.
    »Was war das?«, stammelte der Tibeter.
    »Leichenschändung vermutlich«, antwortete ich. »Denn Sie leben ja nicht mehr. Niemand lebt, wenn er von einem Smilodon gefressen wurde.«
    Rorvic presste seine Hände gegen seinen Magen, stieß auf und fragte: »Wie kommen Sie auf diesen Unsinn, Captain Hainu? Walter ist harmlos. Er vergreift sich höchstens an Bordkombinationen oder Raumstiefeln. Aber diese Unart werde ich ihm noch abgewöhnen. Hatten Sie wirklich gedacht, der Kleine hätte mich gefressen?«
    »Der Kleine?«, erkundigte ich mich zaghaft. »Mir kam er groß wie ein terranischer Löwe vor.«
    Das fette Scheusal lachte. »Mein Smilodon wächst weiter, Tatcher, und er wird so groß werden wie ein Kaffernbüffel. Mein Bursche ist etwas Besonderes. Du wirst es schon noch merken. Und nun erkläre mir endlich, was du in meiner Intimsphäre zu suchen hast, du marsianisches Hippocampus!«
    Ich schluckte, denn ich hatte meinen Auftrag beinahe vergessen. »Es ist das Übliche, Sir«, antwortete ich. »Perry Rhodan erwartet uns zu einer Konferenz im Forulum.«
    Bericht Tatcher a Hainu
    Obwohl ich ihm meine Bedenken vortrug, ließ sich Dalaimoc Rorvic nicht davon abbringen, den Säbelzahntiger mitzunehmen. Das Tier schien allerdings wirklich harmlos zu sein. Es ließ sich gelassen von den Kindern, die wir unterwegs trafen, streicheln und kraulen. Mir sträubten sich dabei die Haare, aber die Kinder hatten nicht die geringste Angst, sondern behandelten das Raubtier wie ein Spielzeug.
    Bis wir den Konferenzraum erreichten, waren wir von zirka zwanzig Jungen und Mädchen im Alter von drei bis fünf Jahren umringt, und Walters Fell war schon arg zerzaust. Da das Forulum zugleich ein für Erwachsene reserviertes Freizeitzentrum war, scheuchten die robotischen Eingangswächter alle Kinder zurück, sodass wir – Rorvic, Walter und ich – ohne Gefolge weitergehen konnten.
    Minuten später standen wir unter dem energetischen Torbogen der Stardust-Halle. Eine naturgetreue Projektion verlieh dem Raum seine scheinbar unendliche Weite. Unter einem funkelnden Sternenhimmel mit leuchtenden und dunklen Gasnebeln schwebten niedrige Tische. In bequemen Sesseln saßen Frauen und Männer in schreiend bunter Freizeitkleidung.
    Seit ich zum letzten Mal hier gewesen war, hatte sich die Einrichtung geändert. Synkopen dröhnten durch die Halle, Paare tanzten. Langsam hob sich das Rund des Parketts in die Luft, drehte sich dabei und entführte diese Menschen scheinbar zu fernen Sternen.
    Der Säbeltiger brüllte, aber niemand nahm davon Notiz.
    Rorvic blickte von oben auf mich herab. Sein blasses Gesicht flackerte im Widerschein der bunten Lichter. »Hat Perry gesagt, dass er in der Stardust-Halle auf uns wartet, Captain Hainu?« Er brüllte, um die Musik zu übertönen.
    »Perry? Nein, es war Isodyne, die mir …« Verwirrt brach ich ab. »Ich fürchte, ich habe etwas durcheinander gebracht, Sir.«
    »Nenne mich nicht in der Öffentlichkeit Sir, du Backpflaume!«, fuhr das fette Scheusal mich ungnädig an. »Du weißt genau, dass gemäß Dienstanweisung alle Mitglieder des Mutantenkorps und alle alten Kämpen von der MARCO POLO sich mit ihren Vornamen anzureden haben. Die meisten Leute duzen sich sogar. Wenn wir allein sind, will ich selbstverständlich diesen Schmus nicht. Dann bin ich Sir für dich. Kapiert?«
    »Kapiert, Sir – äh, Dalaimoc«, erwiderte ich.
    Rorvic schnaufte und stemmte sich die Fäuste in die Seiten. »Und nun verrätst du mir, was du durcheinander gebracht hast, du marsianische Oasenkröte!«
    Sollte ich dem Scheusal etwas über meine Bekanntschaft mit Isodyne verraten? Ich war dieser betörenden Frau auf dem Weg zu ihm begegnet, und ich sah sie noch immer vor mir, dieses

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