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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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menschlichen Multi-Cyborgs zu dieser Emotio-Explosion neigen dürften.
    Leider äußerte sich die Emotio-Explosion bei Smolk nicht allein darin, dass er verlangte, als Mensch anerkannt zu werden. Dann würde sich das Problem nämlich lösen lassen, indem man allen Multi-Cyborgs diesen Status zuerkennt. Smolks Verlangen nach Anerkennung war offenbar nur das erste Symptom. Wahrscheinlich führt die Destabilisierung der Psyche bei allen Mucys am Ende zum gleichen Resultat.«
    Als die Physiologin geendet hatte, saßen wir alle wie versteinert da. Asa Degorah hatte sich so allgemein verständlich ausgedrückt, dass wir alle begriffen, was da auf uns zukam – beziehungsweise auf die Neue Menschheit.
    Nach einer Weile räusperte sich Rhodan. »Wir müssen also befürchten, dass früher oder später alle Multi-Cyborgs erkranken und Selbstmord begehen?«
    »Mit großer Wahrscheinlichkeit«, erwiderte Asa Degorah.
    »Du musst sofort Atlan Bescheid geben!«, rief Gucky entsetzt.
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Ich habe schon darüber nachgedacht, Kleiner. Wenn ich ihn informiere, besteht die Gefahr, dass er das nur für ein taktisches Manöver hält. Nein, bevor ich unseren arkonidischen Freund warnen kann, muss ich Beweise haben.«
    Er blickte uns der Reihe nach ernst an. »Der Rechenverbund hat ermittelt, dass eine Mucy-Krise sich am verheerendsten in der Yolschor-Dunstwolke auswirken würde. Deshalb werden wir dort mit den Mucys Kontakt aufnehmen und möglichst unauffällig ihre Psyche überprüfen. Ich hoffe, dass wir dabei nicht nur die notwendigen Beweise finden, sondern zugleich Mittel und Wege, um den Ausbruch einer allgemeinen Emotio-Explosion zu verhindern.«
    »Das ist eine Aufgabe für Tatcher und mich«, erklärte Dalaimoc Rorvic spontan.
    »Wieso?«, entgegnete ich. »Du hast doch genug damit zu tun, dich selbst psychisch stabil zu erhalten, Dalaimoc.«
    »Ich habe schwere Bedenken, Rorvic und a Hainu zu den Mucys zu schicken«, wandte Asa Degorah sich an Rhodan. »Meines Erachtens gehören beide selbst dringend in psychotherapeutische Behandlung.«
    »Sie irren sich, Asa.« Rhodan lächelte sogar. »Tatcher und Dalaimoc benehmen sich nur dann wie Dummköpfe, wenn sie nichts zu tun haben. Im Einsatz leisten sie Unglaubliches.«
    »Sie glauben gar nicht, wie unglaublich unsere Leistungen sind«, versicherte Rorvic. Er wandte sich an mich. »Nicht wahr, Tatcher?«
    »Ja, Sir!«, sagte ich, um ihn zu ärgern. Aber das Scheusal grinste mich nur bösartig an.
    »Walter kommt natürlich mit – und da du so tierlieb bist, wirst du für die Dauer des Einsatzes sein Pfleger sein, du kleiner Marskrabbler.«

14.
    Joosen Shen betrachtete nur die Schirme, die den Weltraum hinter dem Raumschiff zeigten. Irgendwo in dem Meer der Lichtpunkte war vage eine spiralenförmige Konzentration interstellaren Gases zu sehen, aus dem sich eine grell strahlende blaue Riesensonne abhob: Yol-Alpha, kosmischer Bezugspunkt für die Raumfahrer des Neuen Einsteinschen Imperiums, die zur Yolschor-Dunstwolke flogen.
    Oder die sie verlassen – wie wir!, überlegte Shen.
    »In drei Minuten sollten wir in den Linearraum gehen, wenn nicht ein Energiesturm dazwischenkommt«, erinnerte er. »Überprüfe die Daten der Energieortung, Geddon!«
    Geddon Wift rührte sich nicht. »Ich fürchte mich«, erklärte er leise.
    »Wovor?«, fragte Shen verwundert.
    »Vor dem Weltraum, dem überlichtschnellen Flug im Zwischenraum, vor den Laren und vor den Menschen.«
    »Du bist ein Mensch!«, stellte Shen fest. »Vergiss das niemals. Wir alle sind Menschen.«
    »Die anderen sagen, wir seien das nicht, denn wir wären nicht von Menschen gezeugt, nicht normal geboren, und wir könnten selbst keine Nachkommen haben.«
    »Sie sind Ignoranten und Lügner«, erklärte Shen zornig.
    »Warum nennt man uns dann Multi-Cyborgs?«
    »Weil man uns als Sklaven missbrauchen will. Manche dieser so genannten echten Menschen bezeichnen uns als Ungeheuer. In Wirklichkeit sind sie die Ungeheuer.«
    Joosen Shen warf einen Blick zu seinem Gefährten und sah, dass Wift sich noch immer nicht rührte.
    »Prüfe endlich die Angaben!«, schrie er in plötzlicher Wut und tastete nach einem Gegenstand, den er Wift an den Kopf werfen konnte.
    Er kam allerdings nicht dazu, denn plötzlich erloschen die Lichter in der Hauptzentrale. Ein harter Ruck ging durch das Schiff.
    Joosen Shens Zorn verrauchte schnell. »Wir sind in einen Energiesturm geraten«, stellte er fest. »Alle Systeme sind

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