Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
und ich nur Beobachter sind, Heiroth. Ihr Mucys verwaltet euch selbst. Folglich müsst ihr auch eure Gäste selbst empfangen. Also, hebe deinen Bioplasmahintern endlich aus dem Sessel!«
    Verständnislos blickte er in das wutverzerrte Gesicht Ambers. Er verstand nicht, weshalb der Mucy sich wegen eines Scherzes so aufregte – und er hatte es noch immer nicht begriffen, als Heiroth Amber ihm mit einem Meteoritenstein, der als Briefbeschwerer diente, die Schädeldecke zertrümmerte.
    Sekunden später schreckte Heiroth Amber aus seinem tranceähnlichen Zustand auf. Er hielt noch den Stein in der Hand, aber er begriff den Zusammenhang mit dem toten Kommissar nicht. Erst allmählich gelangte er zu dem Schluss, dass er offenbar in einem Wutanfall Trooger Abdein umgebracht hatte. Zitternd sank er in seinen Sessel, ließ den Meteoriten fallen und schlug sich die Hände vors Gesicht.
    So fanden ihn Minuten später Sarten Baan und Epdon Link.
    »Das war ein völlig sinnloser Mord, Heiroth«, sagte Baan erschüttert. »Du wirst dich dafür verantworten müssen. Allerdings nicht vor den Leuten des NEI, sondern vor einem Gericht, das wir noch zu bilden haben.«
    »Nicht jetzt«, warf Epdon Link ein. »Die Besatzung der LYCKOLA darf nichts merken. Wir müssen ihr sagen, dass Abdein bei einem Jagdausflug von einer Bergklippe gestürzt und tödlich verunglückt ist.«
    »Die Telepathin wird erkennen, wie es wirklich war«, sagte Amber dumpf. »Wir haben nicht die geringste Chance.«
    »Dann müssen wir dafür sorgen, dass Betty Toufry ihr Wissen nicht weitergeben kann.«
    »Willst du sie umbringen?«, fuhr Baan auf.
    Link schüttelte den Kopf. »Ich weiß eine bessere Lösung. Wir haben doch den Modulstrahlprojektor gebaut, der uns die einheimischen Vagrans vom Leib halten soll. Seine Wirkung beruht auf einer Umpolung der Zellkernstrahlung. Wenn wir einen kräftigen Modulstrahl auf die LYCKOLA richten, wird der menschlichen Besatzung wahrscheinlich nichts geschehen – abgesehen von geringfügiger Verwirrung. Aber ich hoffe, dass der Bewusstseinsinhalt der Telepathin die Rückkopplung mit seinem Trägerkörper verliert und dadurch nicht mehr in der Lage sein wird, sich anderen Menschen mitzuteilen.«
    »Das will ich schon genauer wissen«, sagte Amber.
    »Dazu fehlt die Zeit. Die LYCKOLA landet in zwei Stunden. Bis dahin muss der Modulstrahlprojektor einsatzbereit sein, obwohl wir ihn erst im nächsten Monat erproben wollten. Du sorgst inzwischen dafür, dass der Tote ins Gebirge geschafft wird.«
    »Gib mir keine Befehle!«, brauste Amber auf und ballte die Hände.
    Baan zog eine kleine Impulswaffe. »Keine falsche Bewegung, oder ich brenne dir das Gehirn aus dem Schädel!«, drohte er.
    Betty Toufry war verärgert. Sie fand es rücksichtslos von Atlan, dass er ihr als Bewusstseinsträger den Körper eines Mannes zugewiesen hatte.
    Zwar war dieser Mann kein vollwertiger Mann, da es sich um einen Multi-Cyborg handelte. Aber er hätte auch auf einen Multi-Cyborg mit weiblichem Körper zurückgreifen können. Atlans Missgriff zwang sie jedes Mal, sobald ihr Trägerkörper einem menschlichen Bedürfnis nachgehen musste, sich in einen Winkel seines Unterbewusstseins zurückzuziehen und sich jeglicher Kontrolle zu enthalten.
    Ungeduldig blickte sie mit Imps' Augen auf das holografische Abbild eines Mucys namens Ghaner Vreik. Die Bildübertragung war wegen der energetischen Störungen in diesem Sektor miserabel, aber wenigstens der Ton kam einigermaßen verständlich an.
    »Ich habe den Eindruck, dass die Wachschiffe unsere Abfertigung absichtlich verzögern«, schimpfte Betty.
    »Es handelt sich um reine Robotschiffe, auf deren Funktionen wir keinen Einfluss nehmen können. Sie wurden von Spezialisten des NEI programmiert.«
    »Dann bitte ich, meine Ungeduld zu entschuldigen.«
    »Keine Ursache, Kommandantin«, erwiderte Ghaner Vreik. »Ist Ihr Bewusstseinsträger eigentlich ein Multi-Cyborg oder ein Mensch?«
    Was soll diese Frage?, dachte Betty. Sie wollte schroff antworten, verzichtete aber im ersten Moment darauf, als sich in Imps' zurückgedrängtem Bewusstsein etwas regte, was bisher nicht da gewesen war. Es schien ein eigenartiger Impuls zu sein, den sie nicht identifizieren konnte.
    »Es handelt sich um einen Multi-Cyborg«, erklärte sie schließlich. »Er heißt Tennyson Imps.«
    Wieder spürte sie etwas in Imps' Bewusstsein. Diesmal definierte sie die Regung als verneinenden Impuls. Möglicherweise dachte Imps über etwas

Weitere Kostenlose Bücher