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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tatcher!«, rief Gucky Sekunden später. »Das sind keine Tiere, sondern die Eingeborenen von Taatlon! Sie denken, wenn auch reichlich primitiv und verworren.«
    »Keine Angst«, sagte ich. »Walter tut ihnen nichts.«
    Ich beobachtete, wie der Säbelzahntiger die Affenähnlichen erreichte. Er senkte den Kopf und stieß die weiß bepelzten Geschöpfe an, deren Gesichter an die terranischer Schimpansen erinnerten. Sie waren jedoch bedeutend zierlicher und ungeheuer flink. Im Nu hatten sechs Affenähnliche sich auf Walter gestürzt und ihn über eine Abbruchkante des Eishangs gestoßen. Ich sah, wie der Säbelzahntiger verschwand – und hörte nach einigen Sekunden scheppernde Geräusche.
    »Mein Bhavacca Kr'a!«, rief Rorvic und stürmte auf den Rand des Abhangs zu. »Endlich hat der Bursche sich in mein Amulett zurückverwandelt!«
    Ich schwieg dazu, weil ich wusste, dass es nicht sein konnte. Der Säbelzahntiger, in den Rorvic sein Bhavacca Kr'a verwandelt hatte, befand sich noch auf der SOL.
    Ich rannte dem fetten Scheusal nach, weil ich verhindern wollte, dass er ebenfalls abstürzte, und ich kam zur gleichen Zeit mit Gucky bei ihm an. Doch da befand sich der Tibeter bereits auf rasanter Talfahrt. Er lag auf dem Rücken und schrammte mit seinem Tornisteraggregat eine tiefe Furche in das Eis.
    »Ich halte ihn an!«, rief der Ilt mir zu.
    Er konnte allein die Talfahrt bremsen, indem er seine telekinetischen Kräfte einsetzte. Unten rappelte sich Walter wieder auf. Er war äußerlich unversehrt, aber das Klappern und Scheppern hatte mir verraten, dass sein Innenleben arg in Unordnung geraten sein musste.
    Als sich eine Horde Affenähnlicher kreischend über den Hang stürzte und das Eis als Piste benutzte, bemerkte ich entsetzt, dass Rorvics Talfahrt noch immer kein Ende nahm. Ich sah, dass Gucky sich angestrengt konzentrierte, doch plötzlich taumelte er zurück, als hätte ihn eine unsichtbare Riesenfaust getroffen. Der Mausbiber flog einige Meter weit durch die Luft und prallte gegen Tschubai.
    Als ich mich wieder nach Rorvic umsah, war die Horde Affen-ähnlicher soeben unten gelandet. Ihnen schien der unsanfte Aufprall auf dem vereisten Talgrund nichts auszumachen. Aber Rorvic, bei seinem immensen Gewicht …
    Ich entdeckte, dass der Tibeter nicht mehr da war. Nur sein Aggregattornister lag verloren dort unten. Die Horde der Affenähnlichen wollte sich zeternd und kreischend erneut auf den Säbelzahntiger stürzen, aber ein besonders großes Exemplar rief sie mit einer Reihe dumpfer Laute zurück. Sie sammelten sich, dann stoben sie über den Talgrund und verschwanden in einer Schlucht.
    Eine Hand legte sich auf meine Schulter.
    »Tritt lieber etwas zurück, sonst landest du auch dort unten«, sagte Tschubai.
    »Aber Rorvic …«, stammelte ich. »Er … er muss sich in Luft aufgelöst haben.«
    »Das hat er wohl nicht«, erwiderte Ras. »Ich habe die Eisaffen gezählt. Hier oben waren es noch sechsundzwanzig, unten bereits siebenundzwanzig.«
    Meine Knie wurden so weich, dass ich gefallen wäre, hätte der Mutant mich nicht gestützt. »Dann hat sich das Scheusal in einen Eisaffen verwandelt«, flüsterte ich. »Wir müssen ihn zurückholen, Ras!« Ich griff nach seiner Hand, um ihn zu veranlassen, mit mir in die Schlucht zu teleportieren, aber Tschubai schüttelte den Kopf.
    »Zuerst müssen wir uns um Gucky kümmern. Ich fürchte, er ist verletzt.«
    Erst jetzt erinnerte ich mich wieder daran. Zweifellos hatte eine parapsychische Kraft auf den Mausbiber eingewirkt, als er versuchte, Rorvic telekinetisch zu bremsen.
    Der Ilt bewegte sich nicht, als wir uns über ihn beugten. Seine Augen waren geschlossen, der halb geöffnete Mund ließ den Nagezahn zur Hälfte frei. Dünne Dampfschleier bildeten sich vor seinem Gesicht. Demnach atmete er wenigstens.
    Ras Tschubai zog die Medobox von seinem Gürtel, riss den Verschluss von Guckys Kampfanzug vom Hals bis zum Nabel ab und setzte die Box auf die Brust des Mausbibers. Das Gerät arbeitete automatisch. Nach wenigen Sekunden fuhr es an einem dünnen Gelenkarm eine Hochdruckinjektionspistole aus und presste sie gegen Guckys Hals.
    »Mentalschock infolge schlagartiger Entladung der parapsychisch aktiven Gehirnzentren«, erschien die Schrift in einem Leuchtfeld. »Therapie besteht in Ruhigstellung der Gefühlszentren. Voraussage: Rekreation erfolgt mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem Wege natürlicher Wiederaufladung der betroffenen Gehirnzentren.

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