Silberband 089 - Sie suchen Menschen
unangenehmen Fragen geführt haben.«
»Sie denken, dass die Krise erst dadurch ausgelöst wurde?«, fragte Akden Bronc.
»Die Bedingungen dafür müssen schon vorher latent gewesen sein«, antwortete der Kybernetiker. »Das verbrecherische Verhalten der Kommissionsmitglieder hat aber zweifellos zu einem frühzeitigen Ausbruch geführt.«
»Mit unabsehbaren Folgen für das NEI«, sagte Laakulai. »Wenn die Multi-Cyborgs sich mit dem Konzil verbünden, richtet sich unsere beste Waffe gegen uns selbst.«
»Die Laren werden sich auf kein Bündnis mit den Mucys einlassen«, erwiderte Tershon. »Sie würden immer einen Trick Atlans vermuten.«
»Dann müssten sie die Mucys auslöschen, oder?«, flüsterte Sheljun.
Yll Tershon nickte. »Ich fürchte, ja – nachdem sie alles von ihnen erfahren haben.«
»Wir müssen mit den Mucys reden«, sagte der Pilot. »Sicher stehen Wachposten vor dem Haupttor. Gehen wir?«
Die Gefährten schlossen sich ihm schweigend an. Den übrigen Besatzungsmitgliedern bedeutete Laakulai zu warten. Er wollte vermeiden, dass die Mucys sich bedroht fühlten.
Am Tor fanden sie keine Wachen.
»Wenn sie es nicht anders wollen.« Laakulai zuckte mit den Schultern. »Wir müssen versuchen, das Schloss aufzubrechen.«
Tershon schüttelte nach einer kurzen Überprüfung den Kopf. »Das ist ein energetisches Einwegschloss«, stellte er fest. »Es lässt sich nur von außen öffnen und schließen.«
Der Pilot wollte eine Verwünschung ausstoßen, als ein knackendes Geräusch erklang. Im Innern des schweren Metalltores wurde es irgendwie lebendig. Nach einer Pause ertönte ein schwaches Summen, gefolgt von einem abermaligen Knacken – und im nächsten Moment öffnete sich die Tür einen Spaltbreit.
Entron Laakulai zögerte nur einen Herzschlag lang, dann drückte er mit der Schulter dagegen. Er ahnte bereits, was geschehen war, deshalb überraschte ihn nicht, dass sich kein einziger Mucy blicken ließ.
»Eine Falle?«, flüsterte Bronc.
»Nein«, gab Laakulai ebenso leise zurück. »Das kann nur Betty getan haben.«
Er trat ins Freie und blickte sich um. Es war fast völlig dunkel. Unterhalb des Berghangs, in den der Minenstollen getrieben war, und rund acht Kilometer entfernt erstreckte sich die Niederlassung der Mucys.
»Leise!«, rief Laakulai den Frauen und Männern der LYCKOLA zu, die nun ebenfalls ins Freie drängten.
»Aber wir müssen etwas unternehmen«, sagte ein hünenhafter Mann.
»Das werden wir auch«, erklärte der Pilot. »Ferent, Akden, Yll und ich versuchen, in die Hyperfunkstation einzudringen und einen Notruf abzusetzen. Alle anderen begeben sich an den diesseitigen Stadtrand und werden in genau zwei Stunden – ich bitte um Uhrenvergleich – Lärm schlagen und die Aufmerksamkeit der Mucys auf sich ziehen. Fliehen Sie, sobald die Mucys aufmerksam geworden sind, in die Berge. Wahrscheinlich werden Sie morgen wieder eingefangen, aber wichtig ist nur, dass meine Begleiter und ich eine winzige Chance erhalten.«
Perry Rhodan spürte sofort, dass Fellmer Lloyd besorgt war.
»Kein Kontakt mit Gucky«, berichtete der Telepath. »Auch nicht mit Dalaimoc. Es scheint, als gäbe es sie nicht mehr. Wir müssen Taatlon anfliegen.«
»Du vergisst die hyperenergetischen Störungen, Fellmer. Sie verhindern den telepathischen Kontakt. Wir müssen unseren Freunden auf Taatlon Zeit geben, ihre Mission zu erfüllen.«
Rhodan wölbte die Brauen, als er einen Sergeanten des Bordsicherheitsdienstes die Hauptzentrale betreten sah. Der Mann führte einen Säbelzahntiger an der Leine und kam geradewegs auf ihn zu.
»Sergeant Taatsen, Sir. Ich fand das Tier in einem der Unterkunftsdecks. Es wurde von Kindern in einem Versteck gefangen gehalten.«
»Einen Moment!«, bat Rhodan und wandte sich dem Interkom zu. »Rhodan an Einsatzleitung! Ich bitte um Auskunft, warum der Säbelzahntiger Commander Rorvics nicht an Bord der GHOST gebracht wurde.«
Die Antwort kam prompt: »Captain Pembroke hier. Laut Daten Einsatz Taatlon nahm Captain a Hainu den Säbelzahntiger Commander Rorvics mit an Bord der GHOST. Das Tier hat die GHOST nicht wieder verlassen – jedenfalls nicht vor dem Start.«
»Wie erklären Sie sich dann, dass er hier vor mir steht?«, fragte Rhodan ungehalten.
»Überhaupt nicht«, antwortete Pembroke. »Ihr Säbelzahntiger kann nicht Rorvics Tiger sein. Captain Pembroke, Ende.«
Rhodan wandte sich wieder an den Sergeanten. »Besten Dank, Taatsen. Lassen Sie das Tier hier
Weitere Kostenlose Bücher