Silberband 089 - Sie suchen Menschen
Standpunkt überzeugt. Da es keine Möglichkeit einer Übereinstimmung gibt, die beiden Parteien gerecht wird, hat sich Perry Rhodan entschlossen, die SOL den SOL-Geborenen zu überlassen. Wir werden das Schiff innerhalb von vierundzwanzig Stunden räumen und mit den Beibooten zur Erde weiterfliegen.«
Ras Tschubai entmaterialisierte sofort wieder.
Unter den SOL-Geborenen entstand ein Tumult.
»Sie wollen uns ohne Treibstoff im Mahlstrom zurücklassen!«, schrie Zanta wütend. »Das dürfen wir uns nicht bieten lassen.«
»Aber wir haben doch erreicht, was wir wollten«, stellte Joscan Hellmut fest, er machte dabei allerdings kein besonders glückliches Gesicht. »Die SOL gegen die Beiboote, das ist kein schlechter Tausch!«
Bericht Galto ›Posbi‹ Quohlfahrt
Sie hatten mich in eine komfortable Kabine eingeschlossen und mir sogar die Pickelhaube gelassen, sodass ich mich über Funk bemerkbar machen konnte.
Überraschend erhielt ich Besuch. Romeo, eine der beiden mobilen Einheiten SENECAs erschien.
»Hat dich Joscan geschickt?«, wollte ich sofort wissen.
»Ich komme aus eigenem Antrieb«, antwortete der Roboter.
»Also in SENECAs Auftrag. Und der Grund?«
»SENECA hat darauf gewartet, dass Sie sich über Ihre Pickelhaube mit Perry Rhodan in Verbindung setzen. Da Sie das nicht taten, folgerte SENECA, dass Sie entweder völlig ahnungslos sind oder einen sehr weisen Entschluss getroffen haben.«
»Und zu welcher Meinung tendiert SENECA eher?«
»Würden Sie die Zusammenhänge nicht zumindest ahnen, dann hätten Sie mit annähernd hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit mit Perry Rhodan oder einem seiner Vertrauten Kontakt aufgenommen. Sie taten es nicht. Das deutet auf hohe Intelligenz und großes Verantwortungsbewusstsein hin. SENECA will sich jedoch Gewissheit verschaffen. Deshalb hat er mich geschickt. Würden Sie mir den Gefallen tun und mir sagen, wie Sie die Situation beurteilen?«
Ich muss gestehen, dass mir der Kamm schwoll, weil mir SENECA solche Aufmerksamkeit schenkte. Gleichzeitig wuchs meine Achtung vor dem Riesenrechner, weil er solch bewundernswertes Einfühlungsvermögen in die menschliche Psyche bewies.
Ich überlegte mir meine Worte gut, bevor ich sagte: »SENECA hat beide Parteien gegeneinander ausgespielt, um allen Beteiligten zu helfen. Zufrieden?«
»Ich sehe, Sie haben die Situation erfasst.«
»Ich hoffe nur, SENECAs Plan geht auf.«
»SENECA hat von unzähligen Möglichkeiten jene mit dem geringsten Risiko gewählt. Die Erfolgschancen stehen gut. Ich brauche aber wohl nicht extra zu erwähnen, dass sie zu einem großen Teil von Ihrer Verschwiegenheit abhängen. Bevor ich gehe, möchte ich mich noch erkundigen, ob ich etwas für Sie tun kann.«
»Das weißt du doch, Romeo …«
Ich Hornochse dachte einige Sekunden lang tatsächlich, er würde mir eine nette Rothaarige in mein Verlies schicken. Stattdessen ergossen sich meine Posbis und Willys in den Raum.
»Galto, du Ärmster!«
»Wie hast du diese Ewigkeit ohne uns überstanden?«
»Lebst du noch?«
»Was sollen wir dir amputieren? Welche Prothesen sollen wir beschaffen?«
»Lass dich untersuchen. Dein Aussehen gibt zu größter Besorgnis Anlass …«
Ich überließ mich meinen besorgten Säuglingsschwestern und Quacksalbern. In diesem Augenblick hätte ich sie nicht einmal gegen einen ganzen Harem eingetauscht. Und ich fragte mich, wie ich es so furchtbar lange ohne sie hatte aushalten können.
Bericht Galto ›Posbi‹ Quohlfahrt
Einen Tag später wurde unser Idyll jäh gestört. Das heißt, gegen Ende dieser Zeitspanne empfand ich die Anwesenheit meiner Beschützer längst nicht mehr als Labsal. Jedenfalls war ich froh, als Joscan Hellmut erschien.
»Du bist frei«, sagte er. »Du kannst die SOL verlassen.«
Das brachte mich in die Realität zurück. »Hat Rhodan Ernst gemacht?«, wollte ich wissen.
Joscan rang sich ein verbissenes Lächeln ab. »Bis auf einen Leichten Kreuzer haben alle Beiboote die SOL verlassen. Und der wartet nur auf dich.«
»Also doch kein Bluff.«
»Rhodan will die Sache auf die Spitze treiben. Uns macht es nichts aus, wir spielen mit.«
Zusammen mit zwei Bewaffneten brachte er mich bis an die Hangarschleuse.
»Würdest du mir gestatten, auf der SOL zu bleiben, wenn ich es wollte?«, fragte ich ihn, als wir uns zum Abschied die Hände reichten.
»Was sollte dich an Bord halten?«, fragte er zurück. »Du willst die Erde sehen. Wir SOL-Geborenen haben dir nichts zu geben.«
»Und
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