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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Pyrrhussieg errungen, weil ihr euch die Folgen eurer Handlungen nicht überlegt habt.«
    »Ich kann mich nicht einmal rechtfertigen.« Joscan blickte mich an. »Wir SOL-Geborenen haben eine böse Erfahrung gemacht, Galto. Oder – eigentlich war es eine wichtige Erfahrung. Ich glaube, wir alle haben in den zwei Tagen erkannt, dass wir ohne die Mahlstrom-Terraner und die Galaktiker nicht auskommen. Wir gehören zusammen und sind aufeinander angewiesen. Irgendwie war mir das schon immer klar, aber die Angst vor einer Landung auf der aphilischen Erde hat dieses Wissen in mir blockiert. Hätte ich jedoch gewusst, dass Rhodan die SOL verlassen würde – es wäre nicht so weit gekommen. Ich dachte, er bluffe nur.«
    »Er wollte wirklich nur bluffen«, meinte ich. »Aber eure Haltung hat ihm letztlich keine andere Wahl gelassen.«
    Er nickte bedrückt. »Wenn du Rhodan erreichst, dann sage ihm …« Joscan brachte den Satz nicht zu Ende. »Nein, du brauchst ihm von mir nichts auszurichten. Ich mache keinen Kniefall.«
    »Wenn du nicht willst, dass ich über die Situation auf der SOL berichte, dann wirst du mich schon erschießen müssen«, sagte ich.
    »Glaubst du, ich will mich mit deinen Posbis anlegen?« Er wurde sofort wieder ernst. »Eines beschäftigt mich schon die ganze Zeit über. Ich muss es loswerden, könnte aber mit niemandem außer dir darüber sprechen.«
    Ich nickte ihm auffordernd zu. »Es ist für dich ja kein Geheimnis mehr, dass ich SENECA für die Ziele der SOL-Geborenen gewonnen habe«, redete Joscan weiter. »Ohne seine Hilfe hätte ich die Revolution nicht gewagt. Aber mittlerweile habe ich fast das Gefühl, als hätte SENECA mich bewusst in diese Situation hineinmanövriert. Er muss diese Entwicklung doch vorausgesehen haben.«
    Ich blickte zu Romeo und Julia hinüber. Im nächsten Moment funkte mich einer der beiden an, und ich hörte in meinem Helmempfänger seine blecherne Stimme: »Er darf es jetzt erfahren!«
    »Joscan«, entgegnete ich auf seine Ausführungen, »du bist zu der Meinung gekommen, dass die Erfahrung, dass ihr SOL-Geborenen ohne die anderen Gruppen nicht auskommt, sehr wichtig für euch war. Wäre es nicht möglich, dass SENECA das schon längst erkannt hat und euch absichtlich dazu verhalf, diese Erfahrung zu machen?«
    Das musste er erst verdauen.
    Ich drückte seine Hand zum Abschied, dann ging ich mit meinen Begleitern an Bord der Space-Jet.
    Minuten später glitt der Diskusraumer in den Mahlstrom hinaus – ich beschleunigte und nahm Kurs auf Terra.

27.
    Bericht Galto ›Posbi‹ Quohlfahrt
    Der Mahlstrom war das wohl gewaltigste kosmische Phänomen, das Menschen je entdeckt hatten.
    Profan ausgedrückt handelte es sich um eine 156.000 Lichtjahre lange ›Nabelschnur‹, die zwei Galaxien miteinander verband, die vor Jahrmillionen miteinander kollidiert waren. Die beiden Galaxien strebten auseinander, dadurch wurde die ›Nabelschnur‹ länger – und auch dünner.
    Es gab sogar schon eine Bruchstelle, an der ein gigantischer Energiewirbel entstanden war. Das war der Schlund. Dieser schlichte Name bezeichnete ein hyperphysikalisches Gebilde mit einem Durchmesser von etwa 24 Milliarden Kilometern und der Wirkung eines Transmitters.
    Dieser Transmittereffekt hatte dazu geführt, dass die Erde vor rund 122 Jahren in der Nähe des Schlundes materialisiert und unweigerlich in seinen Sog geraten war. Ähnliches geschah mit der SOL, nur dass der Hantelraumer von einer weitaus stärkeren Strömung in Richtung des Schlundes erfasst worden war.
    Ich flog die in den Bordrechner gespeicherten Koordinaten in fünf Linearetappen an, um sicherzugehen, dass ich in den Turbulenzen nicht vom Kurs abkam. Nach der letzten Linearetappe bekam ich sofort eine Ortung der Beiboote. Nur machte mich etwas stutzig: Weit und breit entdeckte ich keinen Himmelskörper, nicht einmal eine einzelne Sonne, geschweige denn ein Sonnensystem.
    Mein erster Gedanke war, dass die Berechnungen der Kelosker nicht stimmten. Abgesehen davon wimmelte es im Mahlstrom nur so von nicht vorausberechenbaren hyperphysikalischen Überraschungen.
    Ich setzte mich über Funk mit Perry Rhodans Leichtem Kreuzer in Verbindung. Wenig später war meine Space-Jet eingeschleust. Als ich mich beim Hangarpersonal nach dem Verbleib der Erde erkundigte, bekam ich keine vernünftige Antwort. Die Männer trugen Leichenbittermienen zur Schau.
    Bevor ich nachfragen konnte, wurde ich von einem Offizier in Empfang genommen. »Perry Rhodan

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