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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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an, die so belastungsfähig wären, dass sie mich zum Dauerredner prädestiniert hätten.
    Aber ich will nicht abschweifen.
    »Wir befinden uns in einer überaus starken Drift«, stellte Joscan fest.
    »Ergeben sich daraus Nachteile für uns?«, fragte Zanta. Wissenschaftlich war er in der Tat völlig unbelastet.
    »Auf diese Weise sparen wir wenigstens Treibstoff«, versuchte ich zu scherzen.
    Zanta warf mir einen bösen Blick zu und wandte sich wieder an Joscan. »Was stimmt dich so nachdenklich?«, drängte er.
    »Der Schlund«, antwortete der Kybernetiker und projizierte ein Diagramm des Mahlstroms. Die SOL war als grüner Punkt zu erkennen, der Schlund, nur einen Fingerbreit davon entfernt, als dunkles Loch. Aber die Entfernungsverhältnisse auf dem Diagramm stimmten natürlich nicht. Joscan fuhr fort: »Wir treiben, wie jegliche Materie in diesem Ast des Mahlstroms, auf den Schlund zu und werden irgendwann, falls wir keine Kurskorrektur vornehmen, von ihm verschlungen.«
    »Und wann wird das sein?«, wollte Zanta wissen.
    »Das werde ich hoffentlich in Kürze vom Rechenverbund erfahren.«
    Wir verfielen in erwartungsvolles Schweigen, bis sich SENECA endlich meldete.
    »Die Berechnungen sind abgeschlossen. Die SOL wird in einem Standardmonat von dem Schlund aufgesogen werden!«
    Ich war der Erste, der die Sprache wiederfand. »Sie haben immerhin vier Wochen, um die ersten Nug-Behälter zu füllen, Zanta! Es wäre besser, Sie verlieren keine Zeit …«
    Ich sah sein wutverzerrtes Gesicht, aber ich hätte keine Chance gehabt, seinem Fausthieb auszuweichen. Doch manchmal sind meine Posbis wirklich zu etwas nütze. Einer von ihnen fing Zantas Faust ab und verpasste ihm mit der ausgefahrenen Injektionsdüse eine beruhigende Injektion. Sie wirkte sofort.
    »Ganz so ausweglos ist die Situation auch nicht«, stellte Joscan fest. »Unsere Treibstoffvorräte reichen immerhin aus, um uns aus dem Sog zu befreien.«
    »Und warum tun wir das nicht sofort?«, fragte einer der umstehenden Männer.
    »Das sparen wir uns bis zuletzt auf«, erwiderte Joscan.
    Ich fügte im Geist hinzu: Wenn die letzten Nug-Behälter ausgebrannt sind, ist die SOL endgültig manövrierunfähig und den Gewalten des Mahlstroms ausgeliefert.
    Bericht Galto ›Posbi‹ Quohlfahrt
    Die Stimmung unter den SOL-Geborenen war auf den Nullpunkt gesunken.
    Hoggard Zanta wurde für seine Durchhalteparolen angefeindet. Er flüchtete sich in aggressive Sprüche: »Wir werden den Beibooten nachfliegen und Rhodan ein Ultimatum stellen. Jetzt heißt es, Auge um Auge, Zahn um Zahn …« Die SOL-Geborenen verprügelten ihn endlich.
    Ich suchte Joscan Hellmut auf, der sich mit Romeo und Julia in seine Kabine zurückgezogen hatte.
    »Wenn du nicht hart durchgreifst und für Einhaltung der Bordgesetze sorgst, dann herrscht bald totale Anarchie«, riet Romeo gerade. »In ihrer Verzweiflung sind die Menschen zu allem fähig.«
    »Wir können von SENECA Notstandsgesetze anfordern, die der Lage angepasst sind«, sagte Julia. »Du bist der Kommandant der SOL, deshalb solltest du dich in diesem Amt bestätigen lassen.«
    »Aber der Zeitpunkt für Wahlen ist nicht gerade günstig«, schloss Romeo an. »Am besten ziehst du in Erwägung, diktatorische Maßnahmen zu ergreifen. Die SOL braucht eine starke Führungshand …«
    »Hört auf!«, schrie Joscan die Roboter an.
    Mir war klar, dass Romeo und Julia den Psychoterror gegen Joscan ganz bewusst forcierten, dahinter steckte SENECA.
    »Lasst mich mit Joscan allein!«, bat ich. »Und nehmt meine Beschützer gleich mit.«
    Die Posbis und Willys protestierten zwar, doch es half ihnen nichts.
    Als ich mit Joscan allein war, sagte er: »Na los, worauf wartest du noch? Du bist doch nur geblieben, um mich versagen zu sehen. Endlich kannst du triumphieren.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich bin nur gekommen, um dir zu sagen, dass ich die SOL verlasse.«
    »Du hältst es wie die Ratten auf dem sinkenden Schiff«, sagte er verbittert. »Das ist doch ein terranisches Sprichwort, oder? Ich halte dich nicht.«
    »Du kannst mich auch nicht zurückhalten«, erwiderte ich ruhig. »Ich habe mich zu nichts verpflichtet.«
    Er starrte eine Weile vor sich hin, dann murmelte er: »Entschuldige, Galto. Das alles wächst mir über den Kopf.«
    »Was hast du denn erwartet, Joscan? Ihr habt gehandelt, ohne zu denken, das ist es. Deshalb konnten die Telepathen eure Absichten nicht durchschauen. Die Überraschung ist euch geglückt. Aber ihr habt einen

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