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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wieder. Er zitterte, als der Geruch des gebratenen Fleischs ihm immer stärker in die Nase stieg. Der Hunger drohte ihm den Verstand zu rauben und begleitete ihn bis zur Höhle des Schamanen. Lemmo schluckte und rief: »Jäger Lemmo bittet, Apasch-Faraday eine Nachricht überbringen zu dürfen!«
    Ein Helfer streckte den Kopf aus der Höhle. Sein Mund war fettverschmiert, und in der linken Hand hielt er einen halbgaren Fleischfetzen. Seine Augen weiteten sich, als er die Beule auf Lemmos Stirn sah. »Wie kannst du es wagen, deine Schande zum Schamanen …?«
    Ein Helfer des Schamanen stand nicht über einem Jäger. »Halt den Mund, Gosom!«, unterbrach Lemmo deshalb. »Ich bringe Freude für den ganzen Stamm.«
    »Komm herein, Lemmo!«, ertönte die kräftige Stimme des Schamanen aus dem Hintergrund der Höhle. Der Jäger ging an Gosom vorbei und blieb vor dem Feuer stehen.
    Apasch-Faraday war noch sehr rüstig für sein hohes Alter.
    »Du bist sehr mutig, dass du mit Schande an mein Feuer trittst, Lemmo«, sagte der Greis. »Lass deine Nachricht hören!«
    »Mabbahabas!«, stieß Lemmo hervor. »Ich habe drei Mabbahabas getroffen, Apasch-Faraday!«
    Das Gesicht des Schamanen blieb unbewegt. Seine linke Hand griff nach hinten und kam mit einem scheibenförmigen Gegenstand wieder, unter dessen durchsichtiger Abdeckung sich eine zweifarbige breite Nadel zitternd bewegte und in einer bestimmten Stellung stehen blieb.
    »Der Kompass zeigt immer nach Norden«, sagte Apasch-Faraday akzentuiert. Es musste eine Beschwörungsformel sein, und das Ding, das er ›Kompass‹ nannte, stammte sicherlich von den Leuten, die früher in Murnte-Neek gewohnt hatten.
    Ein scharfer Blick traf Lemmo. »Haben die Mabbahabas, die du getroffen hast, dir die zweifache Schande bereitet, Lemmo?«
    »Nein«, antwortete der Jäger. »Die Beule an meinem Hinterkopf stammt von einem riesigen Ungeheuer, das mich in einer Gletscherhöhle überfiel. Erst später traf ich die drei Mabbahabas. Ich hieß sie im Namen unseres Stammes willkommen und schenkte ihnen meine Harpune. Einer der Götter sagte zu mir: Nimm dieses Zeichen entgegen und sage deinem Stamm, es soll als Beweis für die Gunst der Götter dienen, die gekommen sind, um sich für das Fest der Großen Münder zur Verfügung zu stellen! Dann schlug er mir den Harpunenschaft an die Stirn.«
    Apasch-Faraday blickte den Jäger lange prüfend an. »Ich kenne dich, Lemmo, und weiß, dass deine Zunge oft Dinge sagt, die deine Augen nicht gesehen und deine Ohren nicht gehört haben. Aber ich glaube nicht, dass du so dumm bist und die Ankunft der Mabbahabas erfunden hast. Deshalb werde ich dem Stamm verkünden, dass wir morgen aufbrechen, um das Opfer der Götter anzunehmen.«
    Er deutete auf die Keule, die an einem Spieß über dem Feuer briet. »Schneide dir ab, soviel du willst, Lemmo, denn wenn du die Wahrheit gesprochen hast, verdienst du Belohnung. Hast du aber gelogen, so ist es besser, wenn du dich mästest, denn dann würdest du morgen statt der Mabbahabas gegessen werden.«
    Lemmo schnitt sich mit zitternden Fingern ein riesiges Stück Fleisch aus der Keule und schlug gierig die Zähne hinein.
    Bericht Tatcher a Hainu
    Ich erwachte von einem leisen Knistern, das mich an einen grabenden marsianischen Sandbeißer erinnerte. Als ich die Augen öffnete, sah ich vor mir aber nicht die weiten, gedämpft beleuchteten Sandwüsten des Mars, sondern ein Kontrollpaneel an Bord der GHOST.
    »Commander Rorvic?«, flüsterte ich.
    Der Kommunikationsschirm der Positronik leuchtete auf. Grünlich leuchtende Buchstaben reihten sich vor mir zu Wörtern aneinander.
    Was willst du, Marsgiftling?
    Ich atmete erleichtert auf, denn das trug eindeutig die Handschrift Rorvics.
    »Wie geht es Ihnen, Sir?«, erkundigte ich mich.
    Überhaupt nicht.
    »Wie soll ich das verstehen?«
    Auch überhaupt nicht. Seit wann kann jemand, der eine vertrocknete Dattel anstelle des Gehirns hat, etwas verstehen? Wo ist mein Bhavacca Kr'a, du Schuft?
    Sogar als Halluzination konnte der fette Tibeter es nicht lassen, mich zu beleidigen. »Das weiß ich doch nicht«, gab ich zurück. »Seit wann kann eine vertrocknete Dattel sich etwas merken?«
    Setz dich vor den Platz des Navigators! Ich will dir etwas zeigen.
    Kaum hatte ich die Hände auf die Armlehnen des Kontursessels gelegt, als grelle Helligkeit mein Gehirn überflutete. Ich wurde förmlich aus dem Sessel katapultiert und krachte hart gegen die Panzertroplonkanzel.
    Erst nach

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