Silberband 091 - Die Terra-Parouille
Diskriminierung ansehen. Im Gegenteil, ich hoffte sogar und hoffe immer noch, dass dies unsere Zusammenarbeit intensivieren kann. Es tut mir Leid, dass es anders gekommen ist, aber die Kaiserin hätte diese Entwicklung voraussehen müssen.«
»Zweifeln Sie daran, dass sie den Konflikt erkennt?«, fragte Tehlarbloe.
»Sie meinen, die Kaiserin von Therm hat bewusst so und nicht anders entschieden?«, entgegnete Rhodan.
»Sie brauchen uns Feyerdaler nicht zu bedauern – höchstens sich selbst. Ich jedenfalls bin froh über diese Entwicklung. Noch vor wenigen Tagen war ich ein Rebell und wurde gejagt, weil ich mich gegen das Abhängigkeitsverhältnis der Feyerdaler zur Kaiserin auflehnte …«
»Bevor Sie weitersprechen, muss ich Sie darauf aufmerksam machen, dass der Berührungskreis der Kaiserin unser Gespräch mithört«, warnte Rhodan.
»Darauf müssen Sie mich nicht hinweisen«, sagte Tehlarbloe abfällig. »Niemand kennt das Kommunikationssystem der Kaiserin besser als ich. Zumal ich Geräte entwickelt habe, mit denen dieses System neutralisiert werden kann. Wie gesagt, ich habe mit allen Mitteln gegen das Bündnis mit der Kaiserin von Therm gekämpft, weil mein Volk unter dieser Abhängigkeit degeneriert. Der beste Beweis dafür sind die Vorgänge auf Pröhndome.«
»Sie waren auch ursächlich dafür, dass die Kaiserin uns den Auftrag gab, das MODUL zu retten«, erklärte Rhodan. »Die Feinsprecher erscheinen ihr wohl nicht verlässlich genug.«
»Ich sehe die Situation etwas anders«, entgegnete Tehlarbloe. »Lassen Sie mich weiter ausführen, dann werden auch Sie die Wahrheit erkennen. – Ich wurde auf Moeckdöhne verhaftet und sollte als Rebell einer Gehirnwäsche unterzogen werden. Doch bevor meine Verurteilung ausgesprochen wurde, traf die Nachricht von Pröhndome ein, dass die Kaiserin von Therm euch mit einer Mission betraut hat, deren Ausführung weit eher uns Feyerdalern zusteht. Dieser Umstand rettete mich, ich konnte sogar die Feinsprecher für meinen Plan gewinnen. Unter anderen Umständen hätten sie nie eine Rebellion gegen die Kaiserin gewagt. Auch jetzt richten sich ihre Aktivitäten nicht gegen das System, sondern gegen die Fremden, die das altgewohnte Verhältnis zur Kaiserin stören. Mir ist dieser feine Unterschied egal, für mich war nur die Unterstützung der Feinsprecher ausschlaggebend, eine Flotte ohne das Wissen der Kaiserin zu mobilisieren. Zumindest glaubte ich anfangs noch, dass die Kaiserin von Therm ahnungslos sei. Doch auf diesen Punkt komme ich gleich genauer zu sprechen. Jedenfalls stellte ich mit Hilfe der Feinsprecher eine Flotte auf, die die Verfolgung Ihres Zweikugelraumschiffs aufnehmen sollte.«
»Sie wollten uns angreifen, womöglich vernichten?«, fragte Perry Rhodan ungläubig. »Obwohl wir Beauftragte der Kaiserin sind? Das erschüttert mich, denn ich bin nach wie vor der Ansicht – trotz der augenblicklichen Spannungen –, dass wir uns mit den Feyerdalern friedlich einigen können.«
»Eine solche friedliche Lösung kann es nicht geben«, sagte Tehlarbloe hart. »Das hat auch die Kaiserin von Therm erkannt. Zwischen unseren Völkern muss ein Kräftemessen entscheiden, sonst kann der Konflikt nicht beigelegt werden.«
»Sie meinen, die Superintelligenz wird nicht einschreiten und diesen Irrsinn stoppen, falls es zum Kampf zwischen Feyerdalern und Terranern kommt?«
»Sie hat diese Entwicklung sogar gefördert«, antwortete Tehlarbloe. »Bevor ich mit der Flotte von Moeckdöhne abflog, wurde ich von Feinsprechern abgeführt und in den Berührungskreis gebracht. Ich dachte, dass mich nun endgültig der Tod erwartete, doch das war ein Irrtum. Im Berührungskreis erfuhr ich erst die Hintergründe und erkannte, dass die Kaiserin von Therm und ich identische Gedanken hegen. Wir wollen die Feyerdaler endlich wachrütteln und ihre Degeneration verhindern. Pröhndome war ein mahnendes Beispiel – auch für die Kaiserin.« Tehlarbloe legte eine bedeutungsvolle Pause ein, doch er wartete nicht auf Zwischenfragen. »Zuerst war es ein Schock für mich, als ich im Berührungskreis erfuhr, dass die Kaiserin von Therm über meine Rebellion informiert war«, sagte er geradezu widerstrebend. »Doch anschließend wurde mir klar, dass die Kaiserin diese Entwicklung sogar begrüßt. In meiner Freilassung sah ich die Bestätigung dafür, dass sie meine Maßnahmen gutheißt.«
»Mir ist nur unverständlich, weshalb sie solch eine Entwicklung wünschen soll«, sagte
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