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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zellwucherung um und baute frische und gesunde Zellverbände auf, so lange, bis sie die entartete Zellkolonie abgelöst hatten.
    »Sie sind wieder gesund«, sagte ich schließlich. »Kommen Sie in den nächsten Tagen zur Nachbehandlung vorbei.«
    Er lächelte mir vielsagend zu, als er ging.
    Mein nächster Patient war kein Geringerer als Geoffry Abel Waringer. Wir kannten uns schon von Last Hope her, wo ich seinem Forschungsteam angehört hatte. Damals war als positive Auswirkung der Verdummungsstrahlung meine latente Mutantenfähigkeit erweckt worden.
    »Was kann ich für dich tun, Geoff?«, fragte ich ihn.
    »Du könntest wieder meinem Team beitreten, anstatt harmlose Weh-Wehchen zu kurieren, für die unsere Medoroboter da sind.«
    Er wirkte abgespannt und nervös, ich überlegte mir gerade eine ablehnende Antwort, falls er mich um Aufputschmittel bitten würde. Aber er fuhr fort: »Der COMP bereitet mir schlaflose Nächte. Wir haben alles versucht ihm einige seiner Geheimnisse zu entreißen, aber es war vergebliche Mühe. Nicht einmal Dobrak und seine Kelosker wissen weiter.«
    »Du solltest für eine Weile ausspannen, um wieder zu Kräften zu kommen, Geoff«, riet ich ihm. »Es hat keinen Sinn, sich den Kopf über eventuelle Zwischenfälle zu zerbrechen, die vielleicht nie eintreten.«
    »Wir müssen auf alles gefasst sein. Der COMP kann wieder zuschlagen.«
    »Mach dich nicht selbst verrückt«, redete ich ihm zu. »Der COMP hat versprochen, die SOL zur Kaiserin von Therm zu geleiten. Er wird gegen diese Abmachung nicht verstoßen. Oder gibt es doch Grund zur Besorgnis?«
    Er sah mich ernst an. »Ich möchte dich um einen Gefallen bitten – eigentlich um zwei –, deshalb bin ich gekommen, Irmina. Der COMP strahlt im Hyperbereich. Bisher ist es uns noch nicht gelungen, die Art der Strahlung exakt zu analysieren. Abgesehen von allem anderen wissen wir nicht, wie sich diese Strahlung auf den menschlichen Organismus auswirkt.«
    »Die Leute, die in der Nähe des COMPs zu tun haben, stehen unter ärztlicher Kontrolle«, erwiderte ich. »Eine negative Auswirkung der Strahlung wäre sofort registriert worden. Oder hast du kein Vertrauen mehr in unsere Technik?«
    »Was für eine Suggestivfrage.« Er lächelte schwach. »Ich möchte jede Möglichkeit in Betracht ziehen, deshalb bitte ich dich, mich zu untersuchen. Wer weiß, vielleicht entdeckst du mit den Augen der Metabio Gruppiererin etwas, das die Geräte nicht herausfinden.«
    Ich wies ihm einen Platz auf dem Diagnosebett zu und konzentrierte mich.
    Wenn ich mich auf ein Wesen konzentriere, erfasse ich es als Ganzes, kann es jedoch gleichzeitig in seine Millionen und Abermillionen Einzelzellen zerlegen. Es ist immer wieder ein atemberaubendes Erlebnis für mich, mit meinem Geist in diesen gewaltigen Mikrokosmos vorzudringen und die Quelle des Lebens selbst aufzuspüren.
    Früher war es so, dass ich mit dem Durchleuchten der Bausteine des Lebens gleichzeitig dem Drang nachgab, diese Bausteine zu verändern. Eines führte fast automatisch zum anderen, es war ein geradezu motorischer Ablauf. Durch jahrzehntelanges Training hatte ich meine Kräfte jedoch so in die Gewalt bekommen, dass ich instinktmäßiges Handeln ausschalten konnte. Ich konnte meinen Geist gezielter einsetzen und war in der Lage, geduldig zu beobachten, ohne dem Drang nach Zellverformung nachgeben zu müssen.
    »Keine Zellveränderungen durch äußere Einflüsse festzustellen«, diagnostizierte ich bei Geoffry. »Die Strahlung des COMPs hat dir nicht geschadet, soweit ich es feststellen kann. Aber dessen bedarf es gar nicht, du ruinierst dich selbst. Du baust beinahe rascher ab, als dein Zellaktivator regenerieren kann. Ich möchte dir den dringenden Rat geben …«
    »Geschenkt!« Er schwang seine langen Beine vom Diagnosetisch. »Nun zu meinem zweiten Anliegen. Ich möchte, dass du mit dem COMP ebenso wie mit mir verfährst.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht recht«, sagte ich verblüfft.
    »Runzel nicht die Stirn, das macht dich alt«, erwiderte er. »Ich erkläre dir, was ich will. Der COMP ist als Datenspeicher weder mit SENECA noch mit dem Shetanmargt vergleichbar. Er ist keine Positronik und auch kein n-dimensionaler Rechner, aber er kann um vieles schneller ›denken‹ und eine emotionell orientierte Eigeninitiative entwickeln. Dieser Lebensfunke geht zweifellos von dem ihn umspannenden und durchziehenden Kristallnetz aus.«
    »Du hältst den COMP für ein Lebewesen?«
    »Nicht nach

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