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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zuschrieb, besaß er. Ich brach dennoch die Lektüre ab, denn ich erfuhr nichts wirklich Neues.
    Außerdem stand die Ankunft des Botschafters der Kaiserin von Therm bevor. Und vorher wollte ich noch kurz die Parapsychische Abteilung aufsuchen.
    Ich war überrascht, in der Sonderabteilung ein Dutzend Männer und Frauen anzutreffen, die nicht hierher gehörten. Keiner von ihnen war über vierzig, es handelte sich durchweg um SOL-Geborene.
    »Wir sind hier, um Antapex zu besuchen«, sagten sie. »Wir SOL-Geborenen haben immer an ihn geglaubt – im Gegensatz zu euch, die ihr euch plötzlich als seine Beschützer aufspielt. Mit welcher Begründung hält man uns eigentlich von ihm fern?«
    Ich wusste es selbst nicht genau: ich hatte seine Isolierung jedenfalls nicht angeordnet. Wahrscheinlich handelte es sich um ein Missverständnis der Wachposten. Andererseits hatte niemand damit gerechnet, dass sich Antapex' Aufenthaltsort so schnell herumsprechen würde.
    »Ich werde veranlassen, dass Sie ihn sehen können«, sagte ich. »Aber ich ersuche Sie, Ruhe zu bewahren. Antapex ist den Umgang mit Menschen nicht gewohnt. Vorher will ich mit ihm reden.«
    Ich gab dem Wachposten einen Wink, und er schaltete die Energiebarriere aus.
    »Sind Sie sicher, dass Sie keinen Fehler begehen, Sir?«, fragte der Mann vorwurfsvoll. »Wenn wir ein Dutzend durchlassen, pilgern die SOL-Geborenen bald zu Hunderten hierher.«
    So Unrecht mochte er nicht haben. Aber ich ging davon aus, dass es jeden einigermaßen ernüchtern würde, Antapex in Fleisch und Blut vor sich zu sehen. Ich wollte sozusagen eine Legende zerstören.
    Ich bat die SOL-Geborenen lediglich, vor Antapex' Zimmer zu warten um ihn auf den Besuch vorbereiten zu können. Dass ich Irmina Kotschistowa bei ihm finden würde, hatte ich fast erwartet.
    Sie schaute mich irritiert an. Vielleicht, weil Antapex' Miene sich schlagartig verdüsterte.
    »Warum müssen meine Besucher vor der Tür warten?«, fragte er ohne jede Vorrede.
    »Ich wollte Sie erst auf den Ansturm vorbereiten«, erwiderte ich etwas betroffen.
    »Willst du die Leute wirklich sehen, oder sollen wir sie fortschicken?« Irmina beugte sich halb über ihn.
    »Tu, was du für richtig hältst«, sagte er eingeschnappt.
    Sie öffnete seufzend die Tür. Die SOL-Geborenen strömten herein. Vor Antapex' Bett blieben sie stehen und starrten ihn an.
    Er lächelte ihnen entgegen. »Hallo«, sagte er. »Ich bin kein Gespenst.«
    Ich hatte das Gefühl, dass sich Antapex in seiner Rolle allmählich wohl fühlte. Entweder las er es aus ihren Gedanken, oder ihre Emotionen verrieten es ihm, dass sie ihn bewunderten – und er schien sich in dieser Bewunderung zu sonnen.
    Nachdem die SOL-Geborenen ihre erste Scheu abgelegt hatten, redeten sie fast gleichzeitig auf Antapex ein.
    »Freunde, nicht alle auf einmal«, sagte er begütigend. »Ich weiß, dass ihr unzählige Fragen habt, und ich merke euch auch eure Zweifel an. Ihr fragt euch, warum ich plötzlich in Erscheinung trete, obwohl ich mich bisher in meiner Welt versteckt habe. Aber es gibt eine einfache Antwort.«
    Er machte eine Pause und blickte in meine Richtung. Antapex strahlte in dem Moment eine Selbstsicherheit aus, die fast schon an Überheblichkeit grenzte. »Es gibt eine einfache Antwort«, wiederholte er. »Ich bin aus meiner Welt ausgebrochen, weil ich erkannte, dass nur ich die SOL vor dem Untergang bewahren kann …«
    »Antapex!«, rief Irmina erschrocken aus.
    Er schüttelte bedauernd seinen großen Kopf. »Ich sehe nur Dinge voraus, die unabänderlich sind, die man durch keine natürliche oder übernatürliche Kraft verhindern kann. Die SOL ist aber noch nicht verloren. Unsere Heimat treibt in den Untergang … doch er kann verhindert werden. Die Lösung heißt …«
    »Antapex!«, rief Irmina wieder. »Es ist genug. Bedenke, was du mit deinen unbedachten Äußerungen anrichten kannst!«
    Seine Augen wurden groß, sein Blick starr. Ein Gurgeln kam aus seinem Mund, und Schaum erschien auf seinen Lippen. Die SOL-Geborenen schrien durcheinander.
    »Alwuurk …«, stieß Antapex gurgelnd hervor und wiederholte dieses Wort mehrmals. »Alwuurk … Alwuurk.«
    »Bitte, gehen Sie!« Ich versuchte, die SOL-Geborenen aus den Raum zu drängen. Der Wachposten und der Medoroboter unterstützten mich.
    »Was bedeutet dieses Wort, Antapex?«, riefen die Besucher. »Willst du uns damit ein Zeichen geben? Hält man dich hier gewaltsam fest?«
    »Alwuurk – Alwuurk … Hütet

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