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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fremde Völker und Ausgewählter meiner Kaste gab es wenige Dinge, die ich nicht erfahren, und wenige Türen, die ich nicht öffnen durfte. Ich dirigierte den Sessel vor die Bildwand und schaltete mich in das laufende Überwachungssystem ein. Mit größter Wahrscheinlichkeit hatte der Fremde die Oase entdeckt, unser wichtigstes Bauwerk im Bezirk Kalwuug.
    Auf der Bildwand zeichneten sich die Aufnahmen aus der Eingangshalle ab. Fünfmal war ich selbst durch das silberne Gras dorthin gegangen, fünfmal hatte ich die euphorischen Wonnen einer Ausstoßung gespürt.
    Ich sah das Bild der Station, die sich an die Schmiegepforte anschloss. Die Choolks lagen ruhig in den gefütterten Abteilungen, leise Klänge wiegten sie. Der Fremde in seinem leichten Raumanzug war nicht zu entdecken.
    Weiter auf das nächste Überwachungssystem.
    Der Raum war nicht sonderlich groß, und fast alle Apparaturen waren halbrobotisch. Soeben schwebte eine Maschine vorsichtig mit einem der kostbaren Eier herein. Noch deutlich erinnerte ich mich an die Berührungen der sanften Finger während meiner letzten Ablage.
    Dann sah ich Ras Tschubai, den Fremden. In der Nähe des Kontrollpults, das mit dicken Kristallfäden an den COMP-Klein-Zwei der Kontaktzentrale angeschlossen war. Neben ihm ein kleineres Wesen, das einen Pelz trug und zwei hochragende Organe.
    Ich beobachtete. Das Ei wurde in die Halterung gelegt und trat seine Fahrt durch die Kontrollgeräte an. Zuerst wurde es durchleuchtet. Auf den Kontrollschirmen sahen der Fremde und sein wohl tierischer Begleiter die winzigen Choolks in der pränatalen Haltung, mit den Versorgungsstoffen des Ei-Innern verbunden. Wieder ruckte das Ei weiter. Schalenprüfung. Eine Maschine nahm Festigkeits- und Materialuntersuchungen vor. Auch diese Prüfung verlief zur Zufriedenheit der Geräte. Es war so gut wie undenkbar, dass auf Alwuurk ein krankes Ei auftauchte.
    Das Ei wanderte weiter in der Apparatur, es näherte sich dem Auswahlgerät. Hier war jeder Zugriff ausgeschlossen. Von diesem Gerät führten achtzehn Röhren nach einer Richtung. Die unterste, gläserne Röhre enthielt diejenigen Eier, die sich nicht als Träger künftigen Lebens in einer der siebzehn Kasten qualifiziert hatten.
    Gespannt betrachtete ich die Kontrolleinrichtungen. Ich hatte den Eindruck, dass die Fremden sehr genau verstanden, was dort vorging. Sie sprachen leise miteinander – also war der kleinere Bepelzte doch kein Tier.
    Dann traf die Duuhrt ihre Entscheidung. Das Ei wanderte nicht in einer der oberen siebzehn Röhren aus dem Raum, um im Tal des Lebens bestrahlt zu werden, sondern es glitt auf der Schiene der ausgeschiedenen Eier durch das unterste Rohr aus dem Raum. Alle fünf meiner Nachkommen waren diesen Weg gegangen. Es hätte jetzt fünf gesunde und befehlsgewohnte Choolks mehr geben können. Ich wurde sehr traurig, als ich daran dachte, wenn ich auch die Weisheit meiner Herrscherin keinen Moment lang in Frage stellte.
    Die Fremden folgten dem Ei, indem sie eine der Türen aufstießen, die ins nächste Gebäude führten. Vorübergehend verstand ich auch deutlich, was Ras Tschubai zu dem Kleineren sagte: »… ist klar, dass die Selektion durchgeführt wird. Ich wette, nicht einmal die obersten Choolks wissen, nach welchen Kriterien die Duuhrt entscheidet. Ich bin sicher, dass die unterste Röhre die ausgesonderten Eier transportiert.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Es gibt siebzehn Kasten auf Alwuurk. Die achtzehnte Röhre kann nur die besondere Form der Bevölkerungskontrolle sein.«
    »Du meinst, diese Eier – also die meisten – werden vernichtet?«
    »Was sonst?«
    Die Tür schwang hinter ihnen zu und schnitt die akustische Kontrolle ab. Ich wählte die nachfolgende Überwachungsapparatur und blickte in den Nebenraum. Hier wurden die Eier eingeteilt und weggebracht. Aber nur einige der schwebenden Transportmittel standen da. Nur wenige Eier schienen in das Tal des Lebens gebracht zu werden. Zögernd gingen Tschubai und Gucky, wie der andere Fremde sich nannte, auf das einzige Ei zu, das nun die Röhre verließ und in einen Auffangbehälter schwebte.
    »Hör zu«, sagte der Schwarzhäutige. »Wir müssen der Kaiserin von Therm zeigen, dass sie grausam ist. Sie handelt mit eiskalter Logik, ohne auf die Gefühle der Choolks Rücksicht zu nehmen.«
    »Was, glaubst du, können wir tun?«
    »Wir versuchen, die Anlage anzuhalten. Im Augenblick sind wir nicht im Bereich der Strahlen. Ich sehe keinen einzigen

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