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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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blutrünstige Angreifer, sondern zivilisiert wie wir, wenn auch ganz anders. Ras Tschubai hatte mir zu verstehen gegeben, dass er uns ebenso anders fand, aber uns deswegen weder verachtete noch für niederes Leben hielt.
    Wir hatten bisher blind gehorcht. Aber die minderwertige Kaste eins war letzten Endes ebenso wertvoll wie die Kaste siebzehn. Nur der Kristall in der Nähe des Eies bestimmte die Kaste. Auch diese Manipulation war nicht von uns gesteuert. Aus blindem Zufall besaß ich keinerlei Nachkommen. Nicht die Qualität hatte nicht gestimmt, sondern die Zahl. Zu viele Eier existierten, also wurden sie aufgelöst. Die Eier, die ins Tal des Lebens gebracht wurden, bedeuteten lediglich einen statistischen Wert, den die Duuhrt einsetzte.
    Ich blickte wieder hinaus in den beginnenden Morgen. Die ganze Nacht über hatte ich hier gesessen, die Analyse studiert und dabei die Fremden besser kennen gelernt. Nur ich und einige andere Choolks besaßen diese Informationen.
    Jetzt wusste ich, dass sich die Duuhrt des Raumschiffs SOL und der Fremden bedient hatte. Sie hatte einen Dienst gefordert und eine Belohnung dafür versprochen. Der Dienst war geleistet worden, denn der COMP stand, pulsierend und oft seine Färbung ändernd, zwischen den letzten noch nicht gestarteten Schiffen am Rand des Raumhafens.
    Ich stand auf und nannte Pyttcors Verbindungskode. Nur langsam erhellte sich das Bildelement in der Wand meines einsamen Wohnnests.
    »Ich sehe dich und den Glanz deines Kristalls, Zonkuul«, eröffnete ich nach der zeremoniellen Gestik.
    »Der Glanz deines Kristalls überwältigt«, erwiderte er. »Was kann ich für dich tun?«
    »Ich muss mit Pyttcor reden.«
    »Er wurde mit dringendem Befehl in die Kontaktzentrale der Duuhrt gerufen.«
    »Dort ist er jetzt?« Ich überlegte. Jeder stirbt nur einmal in seinem Leben, deshalb war ich immer noch nicht sicher, welche Macht ich als einer besaß, der an keine Regeln mehr gebunden war. »Rufe mir einen Kurier mit der schnellsten Maschine, die wir haben!«, sagte ich. »Ich werde Pyttcor besuchen und mit ihm sprechen. Sofort, hörst du, Zonkuul dreizehn! Und sollte Pyttcor sich vorher melden, richte ihm aus, ich bin auf dem Weg zu ihm. Es geht um viel … Übrigens: Was hört und sieht man aus dem Lebenstal? Wie bald wird die Schale des Kriegskristall-Eies brechen?«
    »Die Fachleute schätzen, drei, höchstens fünf Tage.«
    »Ich warte auf den Gleiter«, erklärte ich und fühlte den Triumph eines Wesens, das niemand mehr verantwortlich machen konnte.
    Zonkuul war verwirrt. Ich bedauerte, diesen hervorragenden Kommandanten zu verunsichern, aber er wusste so gut wie ich, wann die Uhr meines Lebens ablief. Ich war sicher, dass er schwere Sorgen hatte, weil er den bevorstehenden Angriff auf die Fremden koordinieren musste.
    »Danke dir, Zonkuul«, sagte ich. »Wir hören wieder voneinander.«
    »Der Duuhrt sei Dank, sicherlich!«
    Sein Abbild erlosch. Ich ging zurück, hob die metallen raschelnden Ausdrucke der Analyse und betrachtete sie noch einmal. Ich entschloss mich, sie nicht zu vernichten, und begab mich nach unten, um auf den Gleiter zu warten.
    Der Blitzschweber näherte sich dem Zentrum der Hochebene. Ich kannte andere Kontaktzentralen, aber unsere war die schönste. Sie erhob sich wie der Horst eines Nachtfalken viertausend Choolksgrößen über die Dünen, keine drei Tagesmärsche vom Raumhafen Kalwuug entfernt.
    Ein weißer Sandsteinfelsen, von Basaltsäulen gestützt und auf seiner obersten Kante von der Erosion der Jahrtausende glatt gefegt, gekrönt vom COMP-Klein-Zwei, stellte das Bindeglied zwischen der Duuhrt und uns dar.
    Am Fuß dieses Felsens hatten einige von uns ihre Stillekammern. Die kleinen Räume waren mit allem Notwendigen ausgerüstet, geeignet zur absoluten Ruhe und für die Tage der Erholung und Nachdenklichkeit, die auf unsere Einsätze folgten. Auch meine Stillekammer befand sich dort, ebenfalls ein Privileg, das ich nur noch wenige Tage genießen konnte.
    »Direkt in die Zone Null!«, befahl ich.
    Der Blitzschweber, geformt wie ein in der Länge aufgeschnittenes Ei, landete im Lichtkreis. Wo sich sämtliche Kristalladern vereinigten, stand der kleine Turm voll Kommunikationsgeräten, in dem wir Zwiesprache mit der Duuhrt hielten. Der Schweber landete auf dem vorgesehenen Platz, ich stieg aus und ging entschlossen auf eine der Pforten zu.
    Detektoren tasteten mich ab, maßen die Modulation der Trägerwellen, stellten fest, dass ich ein

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