Silberband 092 - Das MODUL
ist ein dunkles Wabern.«
Ich hatte dieses dunkle Etwas fast gleichzeitig mit ihr entdeckt, und ich zweifelte keine Sekunde daran, dass es von dem schwarzen Kristall stammte. »Ich will dorthin!«, stellte ich fest. »Ich will den schwarzen Kristall sehen.«
Joan schüttelte den Kopf. »Sie scheinen völlig vergessen zu haben, wie unser Auftrag lautet«, sagte sie. »Wir sollen Informationen beschaffen und versuchen, mehr über die Kaiserin von Therm herauszufinden, was uns auf lange Sicht zur Erde führen kann.«
»Richtig«, stimmte ich spöttisch zu.
»Wir haben nicht den Auftrag, uns den zukünftigen Herrscher der Choolks anzusehen und uns mit seinem schwarzen Kristall zu befassen. Sie wollen sich dennoch auf ein gefährliches Abenteuer einlassen, mit dem Sie unter Umständen alles aufs Spiel setzen.«
»Zu Fuß kommen wir nicht hin«, stellte ich fest, als hätte ich ihre Beschuldigungen nicht gehört. »Auf meine Anzugaggregate will ich mich hier im Zentrum nicht verlassen. Also bleibt nur noch eine Möglichkeit.«
Neben uns stauten sich fünf Gleiter. Sie verharrten praktisch auf der Stelle. Ich stemmte mich hoch und setzte mich vorsichtig auf die Ladefläche, wobei ich sorgfältig darauf achtete, dass ich keines der Choolk-Eier berührte. Joan blickte mich in ohnmächtigem Zorn an. Sie erkannte, dass sie nur die Alternative hatte, mir augenblicklich zu folgen oder allein zurückzubleiben. Sie sprang hoch und setzte sich neben mich. Ich legte ihr den Arm um die knochigen Schultern. »Damit Sie nicht herunterfallen«, sagte ich grinsend.
Sie stieß mich wütend von sich. »Wenn Sie das noch einmal wagen, schieße ich Ihnen ein Loch in den Bauch.«
Als wir in die Kuppeln einflogen, aus der das schwarze Leuchten aufgestiegen war, wischte uns etwas Unsichtbares vom Gleiter herunter. Wir stürzten zu Boden, während die Maschine weiterflog.
Wir befanden uns in einer Tunnelröhre, die schon nach zwanzig Metern in einen großen Saal einmündete. Von dort ertönte ein eigenartiges Zirpen und Knarren, und eine unerträgliche Hitze schlug uns entgegen.
Ich eilte weiter, ohne von unsichtbaren Energiefeldern aufgehalten zu werden.
Als ich in den Saal sehen konnte, entdeckte ich Hunderte von Choolk-Eiern. Einige waren zerbrochen.
Hoch über mir befanden sich Energietrichter, durch die heiße Luft in den Raum eingeblasen wurde. Genau in der Mitte des Saales erhob sich ein relativ kleines Bauwerk. Es hatte einen halbmondförmigen Grundriss und ein auffallend stark gekrümmtes Dach, auf dem sich drei schimmernde Energietrichter bewegten. Es sah so aus, als würden heiße Luftströme durch sie hindurch in das Gebäude geleitet.
Meine Hand verkrampfte sich um den Kristall. Ich glaubte, eine fast schmerzhafte Strahlung fühlen zu können, die von dem Haus ausging.
Hinter mir stöhnte Joan Connerford auf. »Müssen wir hier bleiben?«, fragte sie stockend. »Bitte, lassen Sie uns zur SOL zurückkehren. Wir wissen doch, was wir wissen wollten.«
»Nichts wissen wir«, erwiderte ich. »Weiter …«
Die Choolk-Eier lagen in flachen Mulden. Zahlreiche Choolks waren bereits geschlüpft. Sie krochen ziellos über den Boden. Gerieten sie dabei in die Nähe eines an die fünf Meter hoch aufragenden Aggregats, streckte dieses einen seiner sieben Arme aus und hängte dem Choolk einen strahlenden Kristall um. Danach änderte sich das Verhalten der Choolk-Jungen. Sie strebten einem runden Tor im Hintergrund zu. Doch auch unter dem Einfluss des Kristalls wirkten ihre Bewegungen noch ungelenk. Immer wieder knickten die dünnen Beine unter ihnen ein. Es war schwer zu unterscheiden, ob sie noch zu jung waren oder ob sie schon unter dem Einfluss des schwarzen Kristalls standen.
»Wollen Sie nicht endlich Meldung machen?«
»Das hat Zeit«, erwiderte ich. »Perry Rhodan hat sicherlich anderes zu tun, als laufend Berichte von uns entgegenzunehmen.«
Ich ging einfach los. Natürlich hatte die Psychologin Recht. Ich fürchtete jedoch, dass Rhodan sofort Mutanten einsetzen würde, und ich hatte keine Lust, zuzusehen, wie andere die Lorbeeren für das einsammelten, was ich mühsam vorbereitet hatte.
Joan folgte mir. Bevor sie ihren Protest anbringen konnte, stürmten Choolks aus verschiedenen Richtungen auf uns zu. Es waren Erwachsene, und auch sie hatten sichtlich Mühe, ihre Bewegungsabläufe zu koordinieren. Dennoch waren sie gefährlich für uns, denn sie hielten Messer und Energiewaffen in den Händen.
Ich empfing den ersten
Weitere Kostenlose Bücher