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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Solange der Diskus ein Spielball der entfesselten Gewalten war, nützten sie nichts. Sie hätten eher schaden können, indem sie die Jet in die falsche Richtung schoben, denn so viel war Tautz nach dem ersten Schock klar geworden, dass die ASS explodiert war und sich in eine Gluthölle verwandelt hatte. Die Druckwelle trieb die Space-Jet vor sich her.
    Sullia Cassandra schrie hysterisch. Sie verstummte erst, als Frascati sie ohrfeigte. Anschließend ließ der Ertruser sich wieder in seinen Kontursessel fallen und starrte blicklos vor sich hin.
    Die Space-Jet war etliche Kilometer von dem brodelnden Glutball entfernt, in dem immer neue Explosionen aufblitzten, als Tautz sie einigermaßen unter Kontrolle bekam und es ihm gelang, einen exakt von dem Glutball wegführenden Kurs einzurichten. Danach schaltete er zum zweiten Mal auf maximale Beschleunigung.
    Anschließend wandte er sich um und musterte das bleich und eingefallen wirkende Gesicht Frascatis. Er wusste, dass der Ertruser die ASS mitsamt ihrer Besatzung, dem Kasinopersonal und den Gästen über die Selbstzerstörungsanlage vernichtet hatte. Der Gys-Voolbeerah war kein Gegner der gewaltsamen Zerstörung, dennoch verachtete er seinen Herrn wegen dessen Handlung, weil er die Motivation nicht anerkannte. Für ihn war die Verschleierung der Flucht und der Identität des heimlichen Besitzers der ASS kein ausreichender Grund. Wäre die Gewaltanwendung auf das Ziel gerichtet gewesen, Macht und Gerechtigkeit zu demonstrieren, um die Einhaltung des Gesetzes zu erzwingen, hätte er das für richtig befunden.
    Terser Frascati wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, als wollte er die Geister der Toten verscheuchen, die ihn anklagten. »Was starrst du mich so an, Cedar?«, klagte er. »Ich habe getan, was getan werden musste. Die Überschweren und die Laren werden annehmen, dass die ASS einem Unfall zum Opfer gefallen ist. Sie werden niemals auf den Gedanken kommen, dass ich mich nicht an Bord befand und vor der Explosion geflohen bin. Falls du moralische Bedenken haben solltest: Der Explosion sind nur Sterbliche zum Opfer gefallen. Was spielt es schon für eine Rolle, ob jemand einen so genannten natürlichen Tod stirbt oder einen Tod durch äußere Gewalt?«
    Tautz zuckte mit den Schultern. »Es steht mir nicht zu, Sie anzuklagen, Sir. Ich habe mich freiwillig Ihrem Befehl unterstellt und wusste damals genau, dass ich kein Mitspracherecht besitzen würde. Übrigens …«, er lächelte, »… die Jet wird in einer Minute in den Linearflug übergehen.«
    Sullia blickte ihn aus zornfunkelnden Augen an. »Du kaltschnäuziger Hund! Du gehst mit einem Achselzucken über den Tod einiger tausend Intelligenzen hinweg, als ob nur Fliegen getötet worden wären!« Sie wandte sich an Frascati. »Und dich hasse ich auch, Terser!«
    »Ich hasse mich selbst, denn mit der ASS habe ich ein Stück von mir selbst zerstört.« Der Ertruser seufzte gequält und wandte sich an den Piloten: »Welches Ziel hast du für die erste Linearetappe programmiert, Cedar?«
    »Leuchtfeuer Cima, Sir«, antwortete Tautz. »Der Blaue Riese wird nicht mehr als Orientierungspunkt benutzt, seit die früheren Benutzer keine eigene Raumfahrt betreiben dürfen. Dort wird es so einsam sein wie immer.«
    Terser Frascati nickte. Er warf einen Blick zurück, aber in diesem Moment tauchte die Space-Jet in den Zwischenraum ein, so dass er das, was von der ASS noch übrig war, nicht mehr sah.
    Als der Diskus in den Normalraum zurückfiel, leuchtete zwischen den Sternen einer besonders hell.
    »Sollte dieser Punkt das Leuchtfeuer Cima sein?«, fragte Frascati ungläubig. »Dann war der Kurs miserabel programmiert, Cedar.«
    »Wir hätten in neunzehn Lichtstunden Entfernung herauskommen müssen«, stellte Tautz fest. »Stattdessen sind wir dreieinhalb Lichtjahre entfernt. Das ist in der Tat keine tolerierbare Kursabweichung.«
    Terser Frascati kontrollierte einige Daten. »Tatsächlich!«, entfuhr es ihm. »Die Fehlerquelle liegt entweder im Autopiloten, in der Positronik oder im Lineartriebwerk selbst.«
    »Der Schaden muss entstanden sein, als wir vom Explosionsdruck getroffen wurden«, vermutete Tautz. »Ich hoffe, wir können ihn mit Bordmitteln beheben.«
    Frascati winkte ab. »Wenn wir Pech haben, brauchen wir einen ganzen Tag, nur um die Fehlerquelle zu finden, von der Reparatur ganz zu schweigen. Glaubst du, ich möchte tagelang im Raum herumhängen, während die Überschweren mit Tausenden von Schiffen

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