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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nach mir suchen?«
    »Das ist Ihre Entscheidung, Sir. Ich habe lediglich die Pflicht, darauf hinzuweisen, dass wir das betroffene Aggregat endgültig ruinieren könnten, wenn wir einen weiteren Linearflug durchführen.«
    Der Ertruser hatte zwei Risiken gegeneinander abzuwägen und sich dann für eines zu entscheiden. Seit er den Zellaktivator trug, war er Risiken möglichst aus dem Weg gegangen. Niemand verspielte gern die Unsterblichkeit, denn der Zellaktivator schützte nicht gegen Gewalteinwirkung.
    »Bleiben wir hier und versuchen, das Aggregat zu reparieren, sind wir manövrierunfähig, wenn Raumschiffe der Überschweren auftauchen«, sagte er schließlich. »Fliegen wir weiter und fällt der Linearantrieb endgültig aus, haben wir wenigstens noch eine geringe Chance. Wir könnten wenigstens im Dilatationsflug das nächste Sonnensystem ansteuern. – Wir fliegen weiter, Cedar!«
    Tautz kommentierte die Entscheidung nicht, obwohl er das gleiche Risiko einging wie Frascati. Aber seine Aufgabe war ihm wichtiger als eine Sicherheit, die ohnehin niemals absolut sein konnte. Er programmierte die nächste Linearetappe bis zum Rand der Holbein-Dunkelwolke. Dort würde er sich orientieren können, und es gab in der Nähe mehrere Sonnensysteme, die zwar bewohnt, aber für die Laren und Überschweren nicht wichtig genug waren.
    Bevor die Space-Jet in den Zwischenraum eindrang, verließ Sullia die Zentrale. Frascati hatte ihr empfohlen, ein Beruhigungsmittel zu nehmen und ein paar Stunden zu schlafen.
    »Welche Gebiete liegen entlang unserer Flugroute?«, fragte der Ertruser dann.
    »Taganah-Sektor, Vuglish-System und die Systeme Arkada und Brent«, antwortete Tautz. »Dazwischen sind dreiundvierzig Lichtjahre Ödland, Sonnen ohne Planeten beziehungsweise Planetensysteme mit extrem lebensfeindlichen Bedingungen.«
    Frascati sagte eine ganze Weile nichts, dann befahl er barsch: »Flieg endlich los! Oder fürchtest du dich?«
    »Meine Seele liegt in einem Panzer aus Stahl«, erwiderte Cedar Tautz ausdruckslos.
    Die Space-Jet beschleunigte. Auch das Eindringen in den Zwischenraum verlief ohne Komplikationen. Eine Minute nach der anderen verstrich, während das Schiff bald fünfzigtausendfache Lichtgeschwindigkeit erreichte.
    »Ich wusste, dass alles glatt geht!«, triumphierte Terser Frascati.
    Im nächsten Augenblick hatten beide das Gefühl, rasend schnell in einen Abgrund zu stürzen. Als das Gefühl des Fallens verging, leuchteten durch die Kanzel die Sterne des Normalraums.
    Frascati unterdrückte nur mühsam eine Verwünschung. »Wo sind wir herausgekommen?«, erkundigte er sich.
    »Den Kontrollen nach haben wir hundertsiebenundachtzig Lichtjahre zurückgelegt und befinden uns zwischen den Systemen Vuglish und Arkada«, antwortete Tautz. »Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Überwachung einwandfrei gearbeitet hat.« Er wollte die Datenpakete der Hauptpositronik weiterleiten, doch die Positronik war tot.
    »Bordrechner ausgefallen, Sir«, meldete er. »Wir müssen manuell unsere Position bestimmen.«
    Als sie nach vierdreiviertel Stunden endlich die ersten Ergebnisse vorliegen hatten, erschien Sullia wieder. »Warum fliegen wir nicht weiter?«, fragte sie verschlafen.
    »Weil wir nicht können.« Frascati erklärte ihr, was geschehen war.
    »Wir stehen nur eineinhalb Lichtjahre vom Vuglish-System entfernt«, warf Tautz ein. »Mit dem Normalantrieb brauchten wir dafür etwas mehr als eineinhalb Jahre Externzeit. Für uns selbst würden aber nur wenige Wochen vergehen.«
    »In dieser Zeit würden wir dreimal entdeckt werden«, brauste Frascati auf.
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit. Ich könnte eine behelfsmäßige SERT-Haube bauen und für kurze Zeit die Funktionen der Positronik ersetzen. Das müsste reichen, um uns an die Grenze des Vuglish-Systems zu bringen.«
    »Du traust dir zu, eine SERT-Haube zu bauen und nicht nur als Emotionaut zu arbeiten, sondern sogar die Hauptpositronik zu ersetzen?«, fragte Frascati verblüfft. »Wer bist du, dass du so etwas kannst?«
    Tautz lächelte vielsagend. »Ich habe mir unter harten Bedingungen einige Fähigkeiten angeeignet, Sir. Außerdem kann ich keine SERT-Haube bauen, sondern nur einen Notbehelf. Versagt er, brennt mein Gehirn durch. Aber ich scheue das Risiko nicht.«
    »Ein Sternenreich für einen Freund wie dich, Cedar!«, sagte Frascati impulsiv. »Fang schon an damit! Das Vuglish-System ist gar nicht so übel. Der vierte Planet trägt eine Zivilisation, der

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