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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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genügen, wenn er das Notwendige selbst erledigen würde, dann brauchte ich nur in die Sonne zu fliegen, um mich ebenfalls zu vernichten.
    Was hier geschieht, ist in der an Ereignissen gewiss nicht armen Geschichte der Großen Schleife ein einmaliger Vorgang. Natürlich hat man mit Verlusten von Forschern gerechnet, und in anderen Sektionen des MODULs gingen bereits einzelne Gruppenangehörige verloren. Der Unterschied zu Langur besteht eben darin, dass ihr Tod einen Namen hatte.
    Die HÜPFER! Wir haben sie wieder gefunden. Weit hat sie sich nicht von ihrem alten Standort entfernt.
    Befindet sich Langur an Bord? Die Frage wäre einfach zu klären, wenn ich einen zweiten Beukrior besäße. Aber es muss auch ohne Beukrior gehen.
    So richtig wohl ist mir dabei nicht, wenn ich bedenke, was schon alles schiefgegangen ist …
    Die HÜPFER schwebte über einer großen Insel südwestlich von Norwegen. Langur war in tiefes Nachdenken versunken.
    Seit er sich von den Terranern getrennt hatte, wurde ihm seine Lage erst richtig bewusst. Dabei hatte er gerade angefangen, das MODUL zu vergessen. Die Vergangenheit war immer mehr verblasst, die Probleme der TERRA-PATROUILLE waren seine Probleme gewesen. Doch nun erwachte die Vergangenheit zu neuem Leben. Die Kaiserin von Therm trennte sich von keinem ihrer Forscher – es sei denn, es handelte sich um eine endgültige Trennung.
    Nachdem er den Kontakt zum MODUL verloren hatte, hätte er sich selbst töten und die HÜPFER vernichten müssen. Aber Langur hatte diese Möglichkeit nicht einmal erwogen. Damit war er zum potenziellen Verräter geworden. Er fragte sich, warum er so dumm und egoistisch gehandelt hatte.
    Sein Tod würde eine Formsache sein, gemäß den Regeln, die an Bord des MODULs galten.
    Behandelte man so lebendige, intelligente Wesen? Nein!, beantwortete Langur seine Frage selbst. Roboter wurden achtlos zur Seite geschafft! Er begriff, dass er sterben würde, ohne eine Antwort auf diese entscheidende Frage zu bekommen.
    »Der s-Tarvior ist gekommen, um uns zu vernichten«, informierte er die oszillierende Silberkugel LOGIKOR.
    »Das war zu erwarten«, erwiderte der Rechner.
    »Was soll ich tun?«
    »Es gibt nichts zu tun. Du brauchst nur zu warten. Der s-Tarvior wird alles andere erledigen.«
    Langur starrte auf die Kugel in seiner Greifklaue. Er war versucht, sie auf den Boden zu schmettern, aber das wäre ein sinnloser Akt der Gewalt gewesen. LOGIKOR verhielt sich entsprechend seiner Urprogrammierung.
    »Setzen wir einmal voraus, dass ich dem s-Tarvior entkommen möchte«, machte Langur einen erneuten Versuch. »Was könnte ich tun?«
    »Hypothetische Fragen brauchen nicht erörtert zu werden«, verwies ihn LOGIKOR. »Abgesehen davon kannst du nicht entkommen.«
    »Ja«, pfiff Langur gedehnt. »Entkommen sicher nicht, aber ich könnte mich zur Wehr setzen.«
    Da er sich denken konnte, wie die Antwort ausfallen würde, schaltete der Forscher LOGIKOR ab und schob ihn wieder in die Gürteltasche. Auf die Hilfe der Rechenkugel konnte er nicht zählen. In dieser Hinsieht war er dem s-Tarvior unterlegen, denn dem Sektionsleiter stand mindestens eine Rechenkugel zur Verfügung.
    Wenn sein Tod schon unvermeidbar war, überlegte Langur, wollte er ihn zumindest hinauszögern. Der s-Tarvior würde sich nach der Erledigung seines Auftrags selbst vernichten, deshalb brauchte Langur keine Skrupel zu empfinden, wenn er sich zunächst verteidigte.
    Ich mache mir etwas vor!, dachte Langur betroffen. In Wirklichkeit su che ich den Kampf nicht, um mein Ende hinauszuzögern, sondern um zu siegen. Ich will leben, den Gesetzen des MODULs zum Trotz.

3.
    Als der Schneesturm nachgelassen hatte, verließ Sailtrit Martling Wordsworth House, um festzustellen, ob das Unwetter an dem konservierten Palast Schäden angerichtet hatte. Wordsworth House lag zwischen Calbeck im Norden und Cockermouth im Süden. Die Energiestraße zwischen beiden Städten war zusammengebrochen, die Transmitterverbindung nach Workington an der Westküste funktionierte nicht mehr.
    Gemeinsam mit den drei überlebenden Männern war Sailtrit bisher nicht weiter als bis zum Bassenthwaite Lake vorgedrungen, denn sie besaßen weder einen Gleiter noch ein anderes Fahrzeug, das in der Lage gewesen wäre, bei den herrschenden Witterungsverhältnissen eine der Nachbarstädte zu erreichen. Nordwestengland erstickte im Schnee – und das Ende April!
    Sailtrit umrundete den Palast, wobei sie die Schneise benutzte, die Steve

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