Silberband 093 - Abschied von Terra
untereinander verbunden. Jede Forschergruppe besteht aus siebzig Wissenschaftlern und ein s-Tarvior dementsprechend aus siebzig Zellklumpen, von denen jedes Mitglied der Gruppe einen beisteuert. So entstehen die Sektionsleiter.«
»Wie kannst du so ein Ding fürchten?«, fragte Alaska verblüfft. »Du kannst dich an nichts erinnern. Unter diesen Umständen erscheint es doch sinnlos, dass man dich zu töten versucht.«
»Trotzdem bedeute ich ein Sicherheitsrisiko!«, beharrte Langur. »Ich wünschte, ich wäre tot!«
Alaska war erschüttert. »Du bist ein lebendiges Wesen«, stellte er fest. »Nach allem, was ich gehört habe, kannst du kein Roboter sein. Also musst du um dein Leben kämpfen.«
»Vielleicht bin ich auch nur ein Behältnis«, sagte Langur abweisend. »Lass mich jetzt allein.«
Alaska wurde von einer düsteren Vorahnung befallen. »Was hast du vor?«, wollte er wissen.
»Ich gehe!«
Alaska starrte den Forscher ungläubig an. »Du willst uns verlassen?«
Er erhielt keine Antwort. Schließlich verließ er die HÜPFER. Abseits vom Lagerplatz erwartete ihn Kanthall. »Er verlässt uns!«, sagte Alaska Saedelaere tonlos, und trotz der Dunkelheit konnte er sehen, dass Kanthall sich straffte.
»Wir brauchen die HÜPFER!«
»Natürlich«, bestätigte Alaska. »Aber wie willst du ihn aufhalten?«
Kanthall antwortete nicht, sondern schob sich an Alaska vorbei in Richtung des kleinen Raumschiffs. Der Transmittergeschädigte folgte ihm und hielt ihn am Arm fest. »Es ist sinnlos, Jentho! Vielleicht kommt er wieder zurück, wenn alles vorbei ist.«
Kanthall riss sich los. Er atmete heftig. »Bluff und Douc! Das ist zu viel auf einmal.«
In dem Moment hob sich der dunkle Schatten der HÜPFER zwischen den Felsen empor. Nun wurden auch die anderen aufmerksam.
»Er verlässt uns?«, drang Speidecks Stimme durch die Dunkelheit. Niemand antwortete ihm. Die HÜPFER gewann schnell an Höhe und war bald darauf nicht mehr zu sehen.
Sekundenlang lag Bluff Pollard wie erstarrt da und wartete darauf, die scharfen Zähne des Hundes zu spüren. Seine Finger glitten über den Gürtel, um das Flugaggregat hochzuschalten, aber nichts geschah. Offensichtlich war der Tornister beim Sturz beschädigt worden. Dass auch der Deflektor ausgefallen war, erschien Bluff als bedeutungslos, denn der Angriff des Bastards hatte bewiesen, dass die Hunde einen Menschen mit ihrer Witterung genauso schnell ausmachen konnten wie mit ihren Augen.
Mehrere große Hunde hatten ihn umzingelt, aber es sah so aus, als warteten sie auf etwas. Die Situation war gespenstisch. Bluff wäre weniger entsetzt gewesen, wenn die Hunde ihn mit aller Wildheit angegriffen hätten.
Die Tiere wirkten jedoch … kontrolliert! Ja, das war das richtige Wort!, dachte Bluff. Er hob den Kopf. Sofort kam einer der Hunde und knurrte drohend.
Bluff ließ sich zurücksinken. Er fragte sich, ob er bei dem Sturz vom Balkon Verletzungen erlitten hatte. Solange er sich nicht bewegen durfte, ließ sich das nicht genau feststellen. Er rechnete damit, dass früher oder später Fremde oder Roboter erscheinen und ihn abholen würden. Anders ließ sich das Verhalten der Tiere nicht erklären.
Wieder überlegte er, ob er über Funk Hilfe rufen sollte. Die Versuchung war groß, aber Bluff gab ihr nicht nach. Er war durch eigenes Verschulden in diese Situation geraten.
Einer der Hunde stieß mit dem Kopf an seine Schulter. Bluff sah darin eine Aufforderung, sich zu erheben.
Tatsächlich wurde er diesmal nicht daran gehindert. Er stöhnte, als stechende Schmerzen in Brust und Rücken ihn innehalten ließen. Also hatte er zumindest schwere Prellungen davongetragen. Eine Zeit lang verharrte er halb auf der Seite liegend, dann presste er die Zähne zusammen und richtete sich vollends auf. Vergeblich suchten seine Blicke nach dem Desintegrator, der ebenso wie der Scheinwerfer in der Nähe liegen musste. Wahrscheinlich hatten die Tiere die Waffe weggeschleppt.
»Was erwartet ihr von mir?«, brachte er grimmig hervor.
Wieder wurde er angestoßen. Er setzte sich in Richtung der Hauptstraße in Bewegung. Die Tiere folgten ihm. Bluff schätzte, dass es fünfzehn bis zwanzig waren.
Als er die Straße erreicht hatte, die quer durch Namsos führte, wandte er sich nach rechts. Aus der Richtung war er gekommen. Sofort versperrten ihm die Hunde den Weg. Sie knurrten drohend.
Er sollte also nach Norden gehen. Dorthin, wo die Stationen der Fremden lagen. Dann bin ich erledigt!, dachte
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