Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
synthetisieren zu lassen. Aber die Unsicherheit in Verntosers Stimme hatte ihm verraten, dass der Überschwere sich nie dazu aufraffen würde. Er konnte nicht wissen, ob sich das Gegenmittel überhaupt eindeutig analysieren lassen würde, und wenn, ob danach rechtzeitig eine Synthetisierung möglich war.
    Diese Frist garantierte Vigeland die Zuverlässigkeit seines Informanten. Verstrich sie, bevor Verntoser das Gegenmittel erhielt, würde er innerhalb weniger Minuten qualvoll an dem Gift sterben, das Vigeland ihm überraschend injiziert hatte, als er ihn zu seinem Informanten auserwählte. Da Vigeland die Verabreichung des Gegenmittels vom termingemäßen Erscheinen Verntosers abhängig machte, war der Überschwere noch nie zu spät am Treffpunkt erschienen.
    »Wir können uns vorerst nirgendwo anders treffen, Verntoser«, sagte Vigeland. »Ich weiß, dass Ihre Leute und die Laren nach mir suchen.«
    Er entnahm der Vakuumpackung eine kleine Einweg-Injektionspistole, trat hinter Verntoser und presste ihm den Düsenkranz ins Genick. Verntoser seufzte, als das Mittel in seinen Blutkreislauf geschossen wurde. Es gewährte ihm das Weiterleben für siebzig Tage. Danach hatte er fünf Tage Zeit, um eine neue Injektion zu erhalten. Bekam er sie nicht, war er verloren.
    Nos Vigeland verpackte die Injektionspistole sorgfältig wieder und verstaute die Packung in seiner Außentasche. »Setzen wir uns, Verntoser!«, sagte er freundlich. »Ich nehme an, Ihr Bericht wird diesmal mehr Zeit beanspruchen als sonst.«
    Eine Weile saß Verntoser schweigend da, atmete schwer und kämpfte gegen das Zittern seiner Glieder an. Nos Vigeland beobachtete sein Gegenüber. Verntoser war überdurchschnittlich willensstark gewesen, als er ihn kennen gelernt hatte. Inzwischen hatte die Furcht vor dem Gift ihn zermürbt. Früher oder später war sein psychischer Zusammenbruch unabwendbar, dann würde Verntoser zu einer Gefahr werden. Vigeland schätzte, dass dieser Zeitpunkt in spätestens einem Jahr Standardzeit eintreten würde. Er beschloss, die Gefahr zu bannen, indem er dem Überschweren beim nächsten Treffen ein Placebo injizierte.
    Als die Nebenwirkungen des Gegengifts abklangen, tastete Vigeland fürsorglich einen Vurguzz am Getränkeautomaten und flößte den Alkohol seinem Informanten ein. »Fangen Sie an!«, forderte er. »Sie wissen was mich zurzeit am brennendsten interessiert.«
    Die Andeutung eines schadenfrohen Lächelns umspielte Verntosers Lippen. Sie verschwand aber sofort wieder. Nach mehrmaligem Räuspern berichtete der Überschwere.
    Vigeland unterbrach ihn nach wenigen Sätzen. »Mir ist bekannt, dass Runeme Shilter von den Laren gefangen genommen wurde«, sagte er. »Aber was ist mit Terser Frascati? Ich vermute, er wurde ebenfalls gefasst. Shilter wird bei den Verhörmethoden der Laren zweifellos geredet haben.«
    »Frascati ist tot«, erwiderte Verntoser.
    Vigeland fuhr aus seinem Sessel hoch. »Tot?«, schrie er unbeherrscht. »Haben die Laren ihn ermordet?«
    »Zweifellos nicht. Frascati kam bei einer Explosion seines fliegenden Spielkasinos ums Leben – so lautet jedenfalls die offizielle Geheimdienstversion.«
    Nos Vigeland ließ sich wieder in die Polster sinken. Er wirkte verstört. »Die ASS soll explodiert sein? Ich weiß, dass Terser für extreme Sicherheitsmaßnahmen gesorgt hat, die einen derartigen Unfall ausschlossen. Zudem hatte er einen ungewöhnlich tüchtigen und zuverlässigen Vertrauten, zwar nur einen Menschen, aber ich habe ihn immer um Cedar Tautz beneidet. Es ist unmöglich, dass die ASS explodiert ist.«
    »Ich sagte ja, dass es sich um die offizielle Geheimdienstversion handelt«, entgegnete Verntoser. »Inoffiziell sind wir uns klar darüber, dass die ASS vorsätzlich gesprengt wurde. Die Rekonstruktion des Geschehens und der Begleitumstände ergab, dass das Spielkasino durch Aktivierung einer Selbstzerstörungsschaltung vernichtet wurde. Kurz zuvor kehrte eine Space-Jet, die einige Tage zuvor die ASS verlassen hatte, zurück. Sie wurde von Cedar Tautz geflogen. Im Führungskreis des Geheimdiensts ist man sicher, dass Tautz von betrunkenen Raumfahrern meines Volkes erfuhr, dass nach Frascati, Shilter und Ihnen gesucht wurde. Er muss diese Information seinem Chef mitgeteilt haben, der ihn daraufhin ausschickte, um Shilter zu warnen.
    Wahrscheinlich ist Tautz Zeuge von Shilters Gefangennahme geworden. Jedenfalls ergab eine Überprüfung der Ortungsspeicher der beteiligten SVE-Raumer, dass für

Weitere Kostenlose Bücher