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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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meiner Meinung hat sich nichts geändert«, erwiderte Krechen schnippisch. »Ich bin nur gekommen, um gegen deine Eigenmächtigkeiten zu protestieren. Du tust gerade so, als gehöre dir der See allein. Du tauchst mit deinem Riesenschiff auf und unter, wie es dir passt, ohne auf unsere Dämme Rücksicht zu nehmen. Ist dir überhaupt klar, dass wir kurz hintereinander zwei schwere Überschwemmungen hatten?«
    »Das tut mir Leid, Krechen. Aber glaube mir, alle Probleme werden bald gelöst sein.«
    »Das versprichst du schon seit tausend Gezeiten.«
    »Endlich habe ich bei meinen Friedensbemühungen einen großen Erfolg erzielt. Der Zöcke will mit uns zusammenarbeiten.«
    Diese Eröffnung verfehlte ihre Wirkung nicht. Unter den Versammelten erhob sich ein anerkennendes Raunen.
    Jemand schrie mit sich überschlagender Stimme: »Der Zöcke kommt hierher? Ich will seine Nähe nicht! Lieber töte ich mich!« Heftiges Gedränge entstand, als Borksechs bis Borkzehn einen Croisloner aus dem Geschlecht der Zungen-Sensiblen beruhigen wollten.
    Der Bürger von Yawn entdeckte Belami, der erstarrt dastand. Aus Furcht vor einem seiner Anfälle wichen die Umstehenden zurück, nur ein Wasse näherte sich ihm hilfreich, redete auf ihn ein und machte mit seiner Armansammlung beschwichtigende Bewegungen. Die Alarmanlage entlarvte ihn jedoch, als er Belami eine Schmucknadel aus der Gehörmuschel zog. Als die Sirene auf einer nur für die Wassen hörbaren Frequenz anschlug, steckte der Dieb das Schmuckstück an seinen Platz zurück. Außer dem Bürger hatte niemand den Zwischenfall bemerkt.
    »Hab keine Furcht, Belami«, redete der Bürger auf den Croisloner ein. »Der Zöcke kommt in friedlicher Absicht, er will sich mit uns verbünden.«
    »Das kann ich nicht glauben«, sagte der Blass-Schöne bebend. »Die Zöcken wollen die ehrenwerten Geschlechter ausrotten.« Borkacht und Borkneun nahmen sich Belamis an.
    »Wie willst du mit solchen Geschöpfen einen Krieg gewinnen?«, fragte der Throrer abfällig und spie eine Fontäne klebrigen Saftes aus.
    »Es sind Versager«, behauptete Krechen. »Dabei war es zu allen Gezeiten so, dass die Pfeile des Zöcken nur für uns tödlich sind, während die Croisloner bei einem Treffer nur harmlose Kratzer abbekommen. Wir Shankchen werden vom Zöcken jedenfalls Buße verlangen.«
    »Ich hoffe, der Zöcke wird sein Geheimnis heute lüften!«, rief ein Eiskriecher.
    »Das hoffe ich auch«, sagte der Bürger von Yawn. Das Sprechgerät seiner Ruheschale schlug an, und Borkeins gab das verabredete Kennwort durch. Der Bürger hob seine Tentakel und rief laut: »Der Zöcke ist soeben eingetroffen. Nehmt euch zusammen – wir müssen ihm zeigen, dass wir eine verschworene Gemeinschaft sind.«
    »Sind wir das?«, fragte Krechen anzüglich.
    »Bitte!«, rief der Bürger beschwörend. »Zeigt, dass ihr zivilisierte Wesen seid. Diese Zusammenkunft kann entscheidend für unser aller Zukunft sein.«
    Schweigen senkte sich über den Konferenzsaal. Die Stimmung hatte augenblicklich umgeschlagen.
    Schwere, metallene Schritte ertönten. Alle starrten auf den Eingang, wo jeden Augenblick der Schreckliche erscheinen musste, der sie seit langem in Angst und Entsetzen hielt.
    Der Zöcke trat ein. Er war groß, und die Form seines Metallpanzers schien dem Körper angepasst zu sein. Demnach besaß er zwei Beine und zwei Arme. Obenauf saß ein Kopf, von einem Helm geschützt. Das Gesicht war von einem irisierenden Visier verdeckt.
    Worauf hatte er sich da nur eingelassen? Zum Glück besaß er den Kampfanzug, der seinen Schritt festigte und ihn zu aufrechter Haltung zwang. Der Anzug schärfte den Blick, regte das Gehirn zu messerscharfem Denken an und kräftigte und stimulierte den Körper. Zweifel oder Furcht registrierte er und verabreichte die nötige Dosis an Stärkungsmitteln.
    Allerdings verfluchte er auch diesen Kampfanzug, dessen Sklave er war. Er hatte weiche Knie, und der Anzug drängte ihm Kraft auf.
    Wieso musste er sich mit diesen Wesen herumschlagen, die ihn nichts angingen? Er hatte sein Leben der Jagd auf Croisloner gewidmet, aber das hier führte entschieden zu weit – er war dieser Situation nicht gewachsen.
    Der Inhalator fauchte, und das Gas, das in seine Atemwege drang, verscheuchte seine Angst. Wie lächerlich war sie doch gewesen. Er wandte den Kopf nach den fünf Scheusalen, die ihn durch den Damm zum fremden Schiff geleiteten. Bei seiner abrupten Kopfwendung zuckten sie zusammen. Sie fürchteten ihn,

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