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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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letzte Rettung. Wartet …!«
    Keine Minute später brach die leuchtende Sphäre um das Schiff zusammen. Ras teleportierte mit mir an Bord.
    Wir materialisierten in einer Halle, und ich fühlte mich wie in einer geschlossenen Auster. Der Boden fiel zur Mitte trichterförmig ab und wies eine Vielzahl verschieden geformter Sitzgelegenheiten und Liegestätten auf. An der tiefsten Stelle befand sich eine Muschelschale, in der ein quallenförmiges Wesen kauerte.
    »Das Gift des Zöcken-Pfeils wirkt«, sagte das Quallenwesen schwerfällig. »Mit mir geht es zu Ende. Wenn ihr etwas tun wollt, dann führt mein Lebenswerk fort. Ihr seid die einzigen Wesen auf Troltungh, die dazu fähig wären. Die anderen brauchen selbst eine starke Hand.«
    »Wie sind Ihre Pläne, Bürger von Yawn?«, fragte ich. »Sie wollten unter den hier lebenden Wesen Einigkeit erzielen – das wissen wir inzwischen. Aber was versprechen Sie sich davon? Ich meine, es geht Ihnen nicht um ein angenehmes Leben auf Troltungh, sondern um die Freiheit.«
    »Der erste Schritt zur Freiheit ist die Einigkeit«, erklärte er mit schwächer werdender Stimme. »Auf diesem Kontinent wird alles von dem Großrechner gesteuert, ohne dass die Leidtragenden sich dessen bewusst werden. Er fördert die Individualität, damit die Gefangenen einander nicht näher kommen. Ich gehe … ich ging von der Voraussetzung aus, diese Absichten in allen Belangen zu durchkreuzen. Deshalb versuchte ich, die Gegensätze zwischen den Sektorenbewohnern abzubauen. Sobald alle Wesen gleich und sich einig sind, kann der COMP sie nicht mehr nach ihrem Wert oder Unwert einstufen. Gleichzeitig hätten wir unsere eigene Position gestärkt, denn alle zusammen wären wir stark, seine Macht zu brechen.«
    Der Plan des Bürgers von Yawn hatte sehr viel für sich, selbst wenn er von falschen Voraussetzungen ausging. Ich wollte das im Sterben liegende Wesen nicht mehr über die Kaiserin von Therm aufklären. Es sollte wenigstens in der Hoffnung aus dem Leben scheiden, dass sein Lebenswerk fortgeführt wurde.
    »Versprecht ihr mir, in meinem Sinn die Arbeit fortzuführen?«, fragte der Bürger von Yawn. »Ich bin sicher, dass sie von Erfolg gekrönt sein wird.«
    »Wir versprechen es«, sagte ich fest und dachte an die chaotischen Zustände, zu denen der Tod des Bürgers von Yawn geführt hatte. Es bestand wenig Hoffnung, die Ordnung wiederherzustellen.
    »Geht jetzt«, bat der Bürger von Yawn. »Ich werde mein Schiff fluten, um mich noch ein wenig entspannen zu können.«
    »Ich möchte nur noch eines wissen«, sagte ich. »Die borkigen Zehnlinge behaupten, dass der Zöcke den Zusammenbruch der Friedensallianz verschuldet hätte. Glauben Sie, dass er diese Entwicklung absichtlich herangeführt hat? Hat er auf Sie geschossen, weil Sie dem COMP zu gefährlich wurden?«
    Es entstand eine kurze Pause, bevor das Quallenwesen antwortete. »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen. Sie vermuten, dass ein Sklave des Großrechners die Rüstung des Zöcken getragen hat. Ich kann das nicht glauben, und ich muss mich auf mein Gefühl verlassen – das sagt mir, dass der Zöcke in Panikstimmung gehandelt hat. Es ist einfach undenkbar, dass er ein Handlanger des COMPs ist, denn der Großrechner hatte keine Ahnung von unserer Verschwörung. Wir haben auf Geheimhaltung größten Wert gelegt. Bitte …!«
    Ras teleportierte mit mir zurück an Land. Galto und Zwiebus hatten sich anscheinend Luft gemacht, sie wurden nicht belästigt.
    »Bei allem Respekt«, sagte Ras, »aber der Bürger von Yawn unterliegt einem großen Irrtum, wenn er glaubt, dass die Vorgänge auf Troltungh der Kaiserin von Therm verborgen blieben.«
    »Er weiß nichts von der Existenz der Superintelligenz«, erwiderte ich.
    »Aber dir ist klar, was das in weiterer Konsequenz bedeutet, Roi?«
    Ich nickte. »Wenn die Duuhrt von seinen Friedensbemühungen wusste und dennoch nichts dagegen unternahm, dann muss der Plan des Bürgers in ihrem Sinn gewesen sein. Darüber werden wir uns Gewissheit verschaffen. Wir müssen den Zöcken finden!«
    Das Reservat der Croisloner und das des Zöcken hatten eine gemeinsame Grenze, die aber nicht zu erkennen war, denn die Lebensräume glichen einander bis ins Detail. Das gab uns zu denken. Es konnte kein Zufall sein, dass die verweichlichten Croisloner und die aggressiven Zöcken dieselben Lebensbedingungen brauchten.
    Ras war mit uns in die Space-Jet zurückgesprungen. Wir versorgten uns mit besserer Ausrüstung –

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