Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
dass der Tod und das Nicht-Leben grundverschiedene Dinge waren, dass Nicht-tot-zu-sein noch lange nicht Leben genannt werden konnte? Nitrylar-Huth war Eleve der Geheimen Bruderschaft des Großen Goldenen Auges. Noch war er nicht in alle Mysterien eingeweiht, aber was er bereits erfahren hatte, reichte für ein deutliches Überlegenheitsgefühl. Nitrylar-Huth hätte gern gewusst, wer außer ihm zur Bruderschaft gehörte. Man hatte ihm gesagt, es würden nur wenige Auserlesene berufen.
    Im Stillen wusste er, dass er alles andere als ein Auserlesener war, sogar ein ausgemachter Schurke, und das nicht nur aus der Sicht der Galaktiker, die er drangsalierte. Er stahl und raubte, erpresste und betrog, unterschlug und fälschte. Viele ahnten zwar, dass er ein Verbrecher war, doch niemand konnte das beweisen. Trotzdem oder gerade deswegen erschien es ihm rätselhaft, dass ausgerechnet er eingeladen worden war, der Bruderschaft beizutreten. Was sie letztlich bezweckte, war ihm weiterhin verborgen, aber die wenigen Andeutungen hatten schon ausgereicht, ihn zu begeistern. Vor allem war er daran interessiert, herauszufinden, wer außer ihm der Bruderschaft angehörte. Waren es tatsächlich ausgesuchte Laren, dann bot sich die beste Möglichkeit für einen einträglichen Fischzug.
    Nur ein Problem beschäftigte ihn noch – er glaubte fest an das, was ihm über die höheren Mysterien der Bruderschaft berichtet worden war. Stimmten diese Informationen aber, dann war die Gefahr groß, dass er seiner kriminellen Neigungen wegen eines Tages ausgeschlossen werden würde. Genau das fürchtete er.
    »He, was ist mit dir? Du sollst setzen!«
    Nitrylar-Huth schrak erneut zusammen. Irritiert warf er eine Münze planlos auf das grüne Tuch.
    Man konnte den Terranern nachsagen, was man wollte, aber ihre Glücksspiele waren erlesen. Roulette hatten sie dieses Spiel genannt. Nitrylar-Huth war nicht schlecht erstaunt gewesen, als er das Spiel ausgerechnet in einem Geschäft für Kinderspielzeug entdeckt hatte. Wenn schon die Kinder der Terraner hasardierten, dann war nicht verwunderlich, dass sie sich immer wieder zu selbstmörderischen Aktionen aufrafften und dabei – oft genug – Sieger blieben, wenn auch nur für kurze Zeit.
    Die weiße Kugel landete in einem Fach.
    »Es ist nicht zu glauben«, murmelte Koletan-Num. »Er hat schon wieder gewonnen! Wenn ich das Rad nicht selbst gedreht hätte …«
    Nitrylar-Huth grinste und strich seinen Gewinn ein. »Hat jemand mehr Geld, das er an mich verlieren will?«, fragte er boshaft. Koletan-Num bedachte ihn mit einem wütenden Blick.
    In dem Moment meldete sich der Hyperkom.
    Nitrylar-Huth ging zu dem Gerät hinüber, nicht ohne vorher seinen Gewinn in den Taschen verstaut zu haben. »Hier Station Olymp«, meldete er sich. »Nitrylar-Huth spricht!«
    »Befehl des Verkünders!«, eröffnete sein Gegenüber. »Sie sollen versuchen, mit den Mastibekks Kontakt aufzunehmen!« Deutlich konnte Nitrylar-Huth die Abzeichen erkennen. Der Mann war entschieden ranghöher als er.
    »Das haben wir schon versucht. Sie reagieren auf keinen Funkspruch!«
    »Dann bedienen Sie sich anderer Methoden! Verhandeln Sie mit ihnen, und wenn es gar keine Möglichkeit mehr gibt, versuchen Sie, die Mastibekks zu zwingen.«
    »Mit Gewalt?«, fragte Nitrylar-Huth zweifelnd.
    »Notfalls sogar das!«, erklärte der Offizier und schaltete ab.
    »Gewalt«, wiederholte Nitrylar-Huth spöttisch. »Ausgerechnet gegen die Mastibekks, und das mit so wenigen Leuten …«
    »Wir haben fünf SVE-Raumer zur Verfügung«, erinnerte Koletan-Num.
    Der Kommandant lachte verächtlich auf. »Du weißt so gut wie ich, dass wir die Schiffe keinen Kilometer mehr in die Höhe bekommen, wenn die Mastibekks uns nicht helfen. Glaubst du, die werden so dumm sein, ausgerechnet die Geschütze zu laden, mit denen sie beschossen werden sollen?«
    »Wenn sie laden, brauchen wir nicht zu schießen«, formulierte Koletan-Num. »Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied, meinst du nicht auch?«
    »Keine voreilige Freude«, warnte Nitrylar-Huth. Er fühlte sich unbehaglich, vor allem, wenn er an die Sicherheitsvorkehrungen der Mastibekks dachte. Allein das Panikfeld …
    »Es hilft nichts«, sagte Koletan-Num leise. »Machen wir uns auf den Weg!«
    Langsam öffnete Kershyll Vanne die Augen. Nur zögernd kam die Erinnerung an die Ereignisse der letzten Stunden zurück. Und sofort erwachte sein Misstrauen. Nach den Fallen, die er überwunden hatte, erschien es

Weitere Kostenlose Bücher