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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tod schickte. Nie hatte ein Lare gewagt, gegen eine Mastibekk-Pyramide vorzugehen, ein solcher Versuch kam einem Selbstmord gleich. Da waren das Panikfeld und jene geheimnisvolle Strahlung, die den weißen Ring rund um die Pyramide geschaffen hatten. Wer sich in diese Zone wagte, wurde entfärbt und starb.
    Nitrylar-Huth wagte nicht, seiner Verzweiflung Ausdruck zu verleihen. Wenn er sich offen gegen den Verkünder der Hetosonen äußerte, war ihm der Tod sicher. Der Tod voraus, den Tod im Nacken – für ihn war es letztlich egal, wo und wie er starb.
    »Wenn dieses Unternehmen fehlschlägt«, murmelte Koletan-Num düster, »wird keiner von uns überleben.«
    »Aber wenn es gut geht, werden wir alle berühmt«, sagte der dritte Lare, ein junger Mann namens Kirtayn-Ker. Er war alles andere als glücklich, für dieses Unternehmen ausgewählt worden zu sein. Warum ausgerechnet ich?, hatte sein Gesicht ausgedrückt. Gesagt hatte Kirtayn-Ker aber nichts.
    Die drei Laren näherten sich der Pyramide, deren schwarze Außenhaut wie eine tödliche Drohung wirkte. Vor dem Übergang in den Kreis blieb Nitrylar-Huth kurz stehen. »Ich gehe als Erster!«, sagte er unsicher.
    Für einen Moment schloss er die Augen und schickte ein Stoßgebet an das Große Goldene Auge. Wenn es stimmte, was ihm gesagt worden war, dann konnte er den nächsten Schritt sorglos machen. Mehr als sterben konnte er nicht, und was war der Tod schon für einen Bundesbruder? Trotzdem überkamen ihn Zweifel.
    Koletan-Num verharrte schweigend und fragte nicht, worauf sein Vorgesetzter wartete. Er schien zu wissen, welche Gedanken den Kommandanten bewegten.
    Dann machte Nitrylar-Huth den ersten Schritt in die Todeszone.
    Eine Minute später lachte der Kommandant, dass ihm die Seiten schmerzten, und seinen beiden Untergebenen erging es nicht anders. Gemeinsam standen sie nun auf dem ausgebleichten weißen Boden. Schlagartig war die nervenzerreißende Spannung von ihnen abgefallen.
    Das Panikfeld existierte nicht mehr. Der Boden war zwar weiterhin weiß, aber es fand keine Entfärbung statt.
    »Das Schwierigste liegt hinter uns. Vorwärts, rücken wir den Mastibekks auf den Pelz!«
    Mit weit ausgreifenden Schritten gingen sie auf die Pyramide zu. Ihre Bewegungen sollten jedem, der das Geschehen verfolgte, signalisieren, dass sie keine Furcht kannten und sich ihrer Sache sicher waren.
    »Wie schaffen wir es ins Innere?«, wollte Kirtayn-Ker wissen.
    Nitrylar-Huth hob seine Waffe. »Wenn die Mastibekks uns nicht öffnen, müssen wir uns den Zugang damit verschaffen!«
    Kirtayn-Ker war jung, aber schon erfahren genug, um zu erkennen, dass sich ein weiterer Risikofaktor eingeschlichen hatte. Der Kommandant wurde leichtsinnig. Nach dem ersten schnellen Erfolg war seine Stimmung umgeschlagen.
    Der schwarze Keramiküberzug der Pyramide strahlte eine Bedrohung aus, die fast greifbar zu sein schien. Wieder spürte Kirtayn-Ker seine Angst.
    Langsam gingen die drei Laren um die Pyramide herum. Zum ersten Mal sah Kirtayn-Ker eine solche Konstruktion aus der Nähe. Der Überzug wies leichte Unebenheiten auf, Risse und Sprünge. Kirtayn-Ker konnte nicht erkennen, ob es sich um schleichende Schäden handelte oder womöglich um geheimnisvolle Schriftzeichen.
    Dass sie keinen Eingang fanden, ließ die Zuversicht des Kommandanten sinken. Er zögerte geraume Zeit, bevor er zur Waffe griff und mit dem Kolben auf die Keramik schlug. Leise knisternd brach ein Splitter aus der Hülle und fiel zu Boden. Mit großer Geschwindigkeit löste er sich dann auf. Zurück blieb ein dunkler Fleck wie ein böse blickendes Auge.
    »Weiter!«, befahl Nitrylar-Huth, auch wenn er Unbehagen dabei empfand.
    Kershyll Vanne pfiff leise vor sich hin. Es ging ihm wieder besser, und in den letzten Stunden war nichts geschehen, was seine gute Laune hätte trüben können. Antworten auf seine drängenden Fragen hatte er zwar nicht gefunden, aber zumindest war er keiner akuten Bedrohung ausgesetzt. Es schien, als hätte der Erbauer des Labyrinths darauf verzichtet, das Kernstück der Anlage mit Sicherheitseinrichtungen zu versehen. Kershyll Vanne hatte auch dafür einen plausibel erscheinenden Grund gefunden. Waren nämlich Feinde schon so weit in die Anlage eingedrungen, dann wurde ohnehin jede Verteidigung sinnlos. Es entsprach nicht der terranischen Mentalität, in solchen Situationen Freund und Feind gleichermaßen in die Luft zu sprengen.
    Seit er diese Schlussfolgerung gezogen hatte, war Vanne auf der

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