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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hygienezelle schloss sich an, und sogar eine Küche war da.
    Vanne hatte nicht mehr die Kraft, sich mit der Tatsache auseinander zu setzen, dass er ausgerechnet in dieser Umgebung eine kleine und komfortable Wohnung entdeckt hatte. Er ahnte dumpf, dass dies eine neue Falle sein musste, aber er war zu geschwächt, um darauf Rücksicht zu nehmen. Er brauchte Schlaf, egal, welche Gefahren ihm daraus erwachsen konnten.
    Seufzend sank das Konzept auf das Bett und war Sekunden später fest eingeschlafen.
    Hathor Manstyr stand reglos da. Die Positronik des Vario-500 arbeitete indessen auf Höchsttouren. Das Problem wurde umfangreicher. Nicht nur, dass ein Fremder in das Labyrinth eingedrungen war, auf eine Art und Weise, die sich bislang allen Feststellungen entzog, dieser Fremde hatte auch zwei Fallen geschickt umgangen und sich danach sinnlos betrunken. Ganz nebenbei hatte er, trotz deutlicher Folgen des Alkoholgenusses, eine chemische Analyse durchgeführt und sein merkwürdiges Benehmen damit gekrönt, dass er ein Gegenmittel für das Betäubungsgift entdeckt hatte.
    Dass ein Mann, der zu solchen Leistungen fähig war, sich in einem gefährlichen Augenblick voll laufen ließ, war für den Vario unvorstellbar. Der Fremde musste hochintelligent sein, das lag auf der Hand. Langsam dämmerte dem Roboter, dass der Eindringling offenbar den schmalen Grat, der das Genie vom Wahnsinn trennte, bereits hinter sich gebracht hatte.
    Die positronische Logik sagte ihm, dass er vorsichtig sein musste. Die Reaktionen eines normalen Gegners konnte er bestens berechnen, bei einem Irren lag der Fall anders. Hier musste er jederzeit auf Verhaltensweisen gefasst sein, die sich mit logischen Überlegungen nicht mehr vorhersagen ließen.
    »Wo mag der Bursche stecken?«, rätselte Hathor Manstyr.
    So rasch ihn seine krummen Beine trugen, suchte er die nächstgelegene Kontrollstation auf. Auf dem Weg überlegte er sich, ob er – rollengetreu – eine Schlafpause einlegen sollte, aber er verwarf den Gedanken. Angesichts eines derart eigenartigen Gegners war das Rollenverhalten nicht mehr unter allen Umständen beizubehalten.
    Eine erste Prüfung ergab, dass sich der Fremde nicht mehr in dem Bereich des Labyrinths aufhielt, in dem die Fallensysteme aktiviert waren. Offenbar hatte er es geschafft, die übrigen Fallen zu umgehen.
    Der Vario-500 suchte den Sektor noch einmal sorgfältig ab. Danach überprüfte er die anderen Abteilungen seiner Zuflucht.
    »Keine Spur von ihm!«, staunte Manstyr.
    Die Überwachung war nicht manipuliert worden, das hätten die Kontrollelemente verraten. Die Bilder waren also authentisch. Sie zeigten die Gänge und Räume des Labyrinths – nur den Fremden zeigten sie nicht.
    Die These vom verrückten Genie bekam einen Knacks, denn nun mussten dem vermeintlich Irren auch höchst gefährliche Eigenschaften zugesprochen werden. Womöglich handelte es sich um einen Teleporter, und das machte sein Eindringen besonders gefährlich.
    Der Plasmateil des Varios geriet in Erregung. Hathor Manstyr musste auf der Hut sein!
    Nitrylar-Huth grinste zufrieden. Er war auf der Siegerstraße, der Stapel von Scheinen und Münzen vor ihm wurde höher und breiter.
    »Glück muss man haben«, verkündete er, als handle es sich um eine Weisheit, die er selbst gerade gefunden hatte. Es tat ihm gut zu sehen, dass die anderen diese Bemerkung eher als Verspottung denn als Weisheit auffassten.
    »… oder geschickte Finger«, kommentierte Koletan-Num bissig.
    »Willst du mich des Falschspiels bezichtigen?«, fragte Nitrylar-Huth scharf.
    »Ich will gar nichts«, wehrte Koletan-Num ab. »Höchstens gewinnen, aber das will jeder. Mir kommt deine Glückssträhne nur langsam verdächtig vor. Eines Tages wirst du dafür zahlen müssen.«
    »Alles gleicht sich aus«, murmelte Nitrylar-Huth. »Das Glück, das Pech, Liebe und Hass, Vorteil und Nachteil … nur das Leben hat kein Gegenstück.«
    Koletan-Num schaute auf. »Bist du unter die Poeten gegangen? Woher hast du diese Weisheiten?«
    Nitrylar-Huth schrak zusammen. Es passierte ihm immer wieder, dass er zu schwätzen anfing, wenn er sich besonders wohl fühlte. Wenn er sich nicht zusammennahm, würde ihn die Bruderschaft eines Tages ausschließen.
    »Außerdem«, versetzte Koletan-Num, »ist das, was du sagst, ziemlicher Blödsinn. Natürlich hat das Leben ein Gegenstück – den Tod.«
    Nitrylar-Huth lächelte verhalten. Was wusste der junge Schnösel schon von den Lehren der Bruderschaft,

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