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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Riese folgte ihm. Der Moment, in dem sich alles in einer gewaltigen Explosion auflösen würde, rückte näher, Sroncholl freute sich schon darauf.
    5.12.3583 – Die Gravo-Schleuse
    Sicher war es ein Zufall: Als Chetvonankh, seine Gefährtin und der Kontrolleur Argomenth vor dem Einlass der Gravo-Schleuse standen, gab es kaum noch Anwärter auf eine Kalibrierung für Dacommion.
    »Ich beneide dich, Chet!«, sagte Shaadjamenth zögernd. Zwei Schritte vor ihnen ging Argomenth. Ihn erfüllte Neid auf den Umstand, dass Chetvonankh das Opfer bringen durfte – zweifellos. Er selbst wäre würdiger gewesen und zudem mehr als zwölf Jahre älter.
    »Ich war nicht in der Lage, diese Entscheidung zu beeinflussen«, erklärte Chet, als sie sich auf der Schrägfläche des ersten Ausgangs befanden. »Niemand weiß, warum ich und nicht ein anderer.«
    »Das ist richtig. Ich freue mich auch nicht darüber, dass ich zurückbleibe«, antwortete seine Gefährtin.
    Sie standen endlich vor der Schleuse.
    »Du warst der Grund, dass ich mich jeden Tag glücklich fühlte.« Chetvonankh umarmte Shaadjamenth ein letztes Mal. »Aber du bist klug und schön und wirst nicht lange allein bleiben!«
    »Das ist sehr wahrscheinlich«, erklärte der Kontrolleur.
    Shaadjamenth sagte leise: »Du wirst in ganz kurzer Zeit in der Gemeinschaft von Varben-Nest aufgegangen sein. Ein Teil der Waage wird, wenngleich nicht sofort für jeden ersichtlich, Chetvonankh sein.«
    »Ja. Das macht mich glücklich. Ich bin sicher, dass auch du bald das Freudenopfer bringen darfst.« Der Straßenmeister hatte alle Probleme seiner bisherigen Existenz abgestreift. Er hob die Hände und verschwand zwischen den Führungswänden der Gravo-Schleuse. Sein Leben auf Baytuin war zu Ende.
    Niemand beachtete den Kontrolleur und die Verantwortliche, die nebeneinander die Gravo-Schleuse verließen und auf eine Schwebeplatte zugingen. Es war nicht zu erkennen, ob Shaadjamenth noch an Chetvonankh dachte oder nicht.
    Hinter ihnen baute das Wachkommando einen Ring aus Fesselprojektoren auf. Gefangene sollten von Dacommion kommen. Die Weltverwalter hatten sich unmissverständlich ausgedrückt, was die Festsetzung der sechs Fremden anbetraf. Sie hatten es verstanden, sich lange dem Zugriff zu entziehen. Auf Baytuin durfte keine weitere Panne geschehen. Die Fremden mussten unter allen Umständen daran gehindert werden, wieder zu fliehen und Unruhe zu stiften.
    Icho Tolot empfand Mitleid, ohne jeden Zweifel. Er versuchte, sein Handeln so auszurichten, dass die Gravitationslosen möglichst nicht gefährdet wurden. Er lief hinter dem kleinen Burschen her, dessen Eifer ihn beeindruckte. Sroncholl von Trohr war hässlich wie die Nacht, aber er besaß ein tapferes Herz und hasste alles, was Stammnest betraf. Er verzieh den Varben nicht, dass sie sein Schiff gestohlen, seinen Körper seitenverkehrt verdreht und ihn eingesperrt hatten.
    »Hierher!«, schrie der Hetman von Trohr. »Hier sind die Unzufriedenen, Raumfahrer.«
    Der Haluter hatte jede Tür auf seinem Weg aufgebrochen und in jedem Raum neue, andere Schrecklichkeiten gesehen. Die Varben, die sich hier befanden, hielten ihn wohl für einen der Ihren. Tolot blieb stehen, als ein Wesen mit zwei Körpern und schlauchartig verlängerten Gravitationsbeuteln auf ihn zurannte.
    »He, Sroncholl – wer ist das?« Der Geräuschorkan rief Ärzte und Pfleger herbei. Sie stürzten sich auf ihn, aber er schob sie mit wenigen kurzen Armbewegungen zur Seite.
    Der Raumfahrer aus Trohr riss einen eckigen Gegenstand vom Gürtel eines bewusstlosen Mediziners. Zugleich winkte er den Varben mit den zwei unvollständigen Körpern herbei und packte ihn an den Gravitationsbeuteln. »Das ist unser schönster Patient, wir nennen ihn den Varbilling.«
    »Sagen Sie ihm, dass wir die Gravitationslosen befreien und ans Licht bringen! Er soll uns folgen, mit allen anderen.«
    Sroncholls Augen leuchteten auf. Er zog den Varbilling zu sich heran und redete auf ihn ein. Währenddessen riss der Haluter Absperrungen nieder, die wie grobmaschige Netze aussahen.
    »Der Varbilling glaubt, dass viele gar nicht hier herauswollen!«, rief Sroncholl ihm zu.
    Tolot brüllte auf. »Notfalls werde ich alle in Einzelteilen hier herausschaffen!«
    Sekunden später riss Sroncholl seine Arme hoch. »Ich glaube, er hat es begriffen!«, stieß er hastig hervor.
    Nun waren sie schon drei, und der Geschädigte mit den zwei Körpern schien größeren Einfluss auf alle anderen zu haben

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