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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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handeln oder uns zurückzuziehen«, bemerkte Atlan.
    Sechs vage Gestaltumrisse bildeten sich, die wie blau strahlendes Glas erschienen. Sie verdichteten sich in dem Maß, in dem das Leuchten abnahm.
    Perry Rhodan begriff als Erster, dass er sich in der Umschlingung von Gravowaffen befand. Trotzdem kämpfte er sekundenlang gegen die unsichtbaren Fesseln an, bevor er seine Bemühungen aufgab. Bjo Breiskoll und Alaska Saedelaere stützten Douc Langur.
    »Es ist sinnlos!«, rief Rhodan Rorvic und a Hainu zu, die weiterhin an den unsichtbaren Fesseln zerrten.
    Ein Varbe trat vor die Reihe der schwebenden Projektoren. »Wir haben von den Weltverwaltern Dacommions den Befehl erhalten, Sie sofort festzusetzen und an einen absolut sicheren Ort zu bringen«, sagte er.
    Rhodan stöhnte leise. Er war müde, erschöpft und hatte längst seine Illusionen verloren. Die SOL, das wusste er nun, war in eine hervorragend getarnte Falle gegangen. Er konnte nur hoffen, dass Atlan folgerichtig reagierte.
    Wortlos gab der Varbe ein Signal. In einer Reihe schwebten die Projektoren aus der Gravo-Schleuse hinaus und nahmen zu Rhodans Erstaunen einen Weg, den er zu kennen glaubte. Aus der Dunkelheit der weiten Ebene unter dem Nachthimmel Baytuins schälte sich ein verblüffendes Bild heraus.
    »Das ist die Überraschung der Woche!«, ächzte Saedelaere.
    Die KYHBER erhob sich vor ihnen, isoliert von den anderen Schiffen und von Scheinwerferbatterien grell ausgeleuchtet. Die Projektoren und die Gleiter der Wachmannschaft schwebten auf die Korvette zu.
    »Du sagst es!«, murmelte Bjo Breiskoll. »Sie haben die KYHBER zum Gefängnis gemacht.«
    Zweifellos war das aus der Warte der Varben kein schlechter Schachzug. Sämtliche Terraner befanden sich hier, eingeschlossen in einem startunfähigen und abgeschirmten Beiboot. Für Perry Rhodan und seine Gefährten bedeutete die Korvette trotzdem einen nicht zu unterschätzenden Machtfaktor. Sie hatten, was immer geschehen würde, in der KYHBER weit bessere Chancen als außerhalb.
    Die Fesselprojektoren setzten die Gefangenen in einem Halbkreis vor der ausgefahrenen Bodenrampe ab. Mit tauben Beinen stand Rhodan da und hob die Hand zu einem schwachen Winken.
    Das äußere Schleusenschott glitt auf, dann das innere. Die Männer stützten sich gegenseitig, als sie die Rampe hochwankten. Erst als sie in der Schleuse standen, atmete Rhodan auf.
    »Wir sind wieder da«, sagte er leise. »Erschöpft und verwirrt, und es gibt sehr viel zu besprechen.«
    »Zuerst eine Erholungspause!«, protestierte Douc Langur.
    Es war ein wenig, als wären sie nach Hause zurückgekehrt.
    Entgegen allen offensichtlichen Gewohnheiten hatten die Varben also auch subplanetare Bauwerke errichtet, wenngleich nur, um die negativen Folgen ihrer Beherrschung der Gravitation zu verbergen. Wer seinen Gravosinn verloren hatte, galt als lebensuntüchtig. Doch die Varben waren kein wildes und erbarmungsloses Volk, sie kümmerten sich um die Opfer ihrer Zivilisation.
    Alle jene, die kein funktionierendes Gravo-Organ hatten, wurden bis zu ihrem Tod mit rührender Sorgfalt und angemessenem Aufwand gepflegt. Die Verunglückten, Missgestalteten, geistig und körperlich reduzierten Mitglieder der Gemeinschaft litten in ihrer ›Heimstatt‹ eigentlich nicht, weil sie sich nur ungenau erinnerten, was sie entbehren mussten.
    Niemand hatte je versucht, diesem Schicksal zu entfliehen. Die Bewachung war deshalb mangelhaft, und das machte es Icho Tolot, dem Hetman aus Trohr und dem Varbilling leicht, die Sperren zu durchbrechen.
    Als sich die Horde der Gravitationslosen endlich aus dem zertrümmerten Eingang ins Freie wälzte, war es tiefe Nacht. Millionen Sterne starrten in das Tal herab. Die Varben traf dieser Anblick mit der Wucht eines mentalen Schocks, viele verloren jede Kontrolle über sich, und so fächerte die Woge der Leiber nach allen Seiten auf.
    »Raumfahrer, komm mit!« Sroncholl hämmerte mit beiden Fäusten ans Knie des Haluters.
    »Wohin?«, dröhnte Tolot.
    »Zu meinem Schiff. Ich habe sehr wirksame Waffen. Wir werden es den verbrecherischen Gravo-Ingenieuren zeigen!«
    »Und was ist mit mir?« Der Varbilling heulte angstvoll auf.
    »Dich nehmen wir mit«, entschied der warzenbedeckte Hetman. »Mit dir erschrecken wir die Morgendämmerung.«
    Nachdem Icho Tolot sich vergewissert hatte, dass nach wie vor kein Kontakt mit der Korvette möglich war, hob er seine beiden Begleiter hoch und lief mit ihnen weiter. Der Varbilling erlebte in

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