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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die großen schwarzen Augen und heulte triumphierend auf. Der Varbilling neben ihm drehte sich mehrmals um seine Achse, warf sich dann nach vorn und lief schreiend den Hang abwärts. Er blieb sekundenlang schwankend auf einem Felsen stehen, seine schlangenähnlichen Gravitationsbeutel wanden sich von seinem Körper los und züngelten in die Höhe. Dann sprang er von dem Felsen und stürzte auf die Geröllhalde. Sein Todesschrei verwehte kaum hörbar.
    Leise sagte der Haluter: »Ich wünsche Ihnen harmonische Linien, Freund. Sie waren tapfer. Hoffentlich erfüllen sich die Versprechungen Ihrer Lehre.«
    Der grelle Schein der Detonation war vergangen. In dem Tal gab es kaum noch einen Varben, der sich bewegte. Alle waren entweder betäubt oder tot.
    Die Gravo-Schleuse hatte sich in ein Netz aus dunklen und weiß glühenden Feldern verwandelt. Ein unheimliches Knistern und Prasseln erfüllte das Tal.
    Glühende Gebäudeteile sackten ins Innere der Gravo-Schleuse ab. Trägerkonstruktionen flammten auf und vergingen im Nichts. Die Gravo-Röhre verlor ihr Leuchten, immer wieder drehten sich düstere Wirbel aufwärts in Richtung Dacommion. Eine zweite der Kugeln verging in einer lautlosen Detonation.
    Noch immer stand die Röhre, wenngleich sie zunehmend wie ein monströser Schlauch wirkte, dessen Oberfläche von grellen Schlieren zersetzt wurde. Auf Dacommion würden sich wohl ähnliche Effekte einstellen.
    Icho Tolot deutete auf den fernen Horizont. Dort flammten eben die Scheinwerfer wieder auf, von denen die Korvette angestrahlt wurde.
    »Wir suchen uns eine neue Kampfstätte, mutiger Kleiner!«, dröhnte er.
    Das dritte Kugelgebilde löste sich auf, und das gesamte Bauwerk sackte in heller Glut in sich zusammen. Riesige Staubwolken wogten auf – dann gab es die Gravo-Röhre nicht mehr.
    Für die Varben auf Baytuin mussten diese Zerstörungen wie der Weltuntergang sein, für Lebewesen ohne Gravosinn geschah das Meiste außerhalb ihres Wahrnehmungsvermögens – ein Lichtblitz ist für einen Blinden nicht zu sehen, ein Explosionsdonner dringt nicht zu einem Tauben vor. So ähnlich war es für Tolot und den Hetman von Trohr, der jetzt still wurde, denn seine Rache war vollzogen, das Instrument, das ihn verstümmelt hatte, existierte nicht mehr.
    Der Haluter stand schweigend da und verfolgte das Geschehen aus glühenden Augen.
    »Was hast du, Partner?«, wollte Sroncholl wissen. Er erhielt keine Antwort.
    Die letzten Strahlen der sinkenden Sonne am pastellfarbenen Abendhimmel leuchteten den Haluter an. Er setzte Sroncholl von Trohr wieder auf seine Schulter und machte sich auf den Weg. Bei mäßigem Tempo waren es etwa zwei Stunden bis zur KYHBER.

17.
    Es war über sie gekommen wie ein Rausch. Als ob sie es geahnt und niemals gewagt hätten, handelten der Kontrolleur und die Verantwortliche. Argomenth und Shaadjamenth umarmten sich. Die Ekstase war niemals so tief gewesen, ihre Leidenschaft erreichte binnen kurzer Zeit schwindelnde Höhe. Kontrolleur Argomenth war an seinem Ziel: Er besaß nicht nur den Geist und den Verstand der Verantwortlichen, sie hatte ihm zugleich ihren Körper geschenkt. Chetvonankh … er war vergessen und verschwunden, als habe es ihn niemals gegeben. Diese Überzeugung hatten sie beide ohne die geringste Spur von schlechtem Gewissen, gegen den Kodex des Schweren Magiers auch nur in Gedanken verstoßen zu haben.
    Zärtlich streichelte Argomenth den Gravitationsbeutel der Varbin. »Gemeinsam mit dir möchte ich das Freudenopfer bringen«, flüsterte er. Er fühlte sich erschöpft und auf dem einsamen Gipfel des Glücks und der Zufriedenheit. Dieses Gefühl, das seinen Körper und Verstand ausfüllte, hatte er niemals bisher erlebt. Sein Dasein schien einen neuen Sinn bekommen zu haben.
    Die junge Varbin streichelte zärtlich seine Schulter. »Es ist, als ob wir beide zugleich einen Platz in der Gravitationswaage besetzten, der das Gewicht unserer Leidenschaft mit der Disharmonie an anderer Stelle kompensiert. Es war herrlich – und es wird immer wieder herrlich sein, Argo!«
    »Meine Shaad!«, flüsterte er.
    Ein stechender Schmerz packte ihn für einen Moment. Der nachfolgende Schock warf ihn quer über die Liege.
    Derselbe stechende Effekt ließ Shaadjamenth aufwimmern. Geraume Zeit verging, in der sie beide in einer Art zähem und prickelndem Sumpf schwebten und sich aneinander klammerten, als könnten sie sich gegenseitig retten. Dann erholten sich ihre Körper langsam wieder.
    »Was war

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