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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das?«, wimmerte Shaadjamenth. »Die Gravo-Rhythmen lösen sich auf!« Sie deutete aus dem offenen Fenster hinaus auf den nahen Berghang. Dort veränderten sich die Muster der Gravitationsbahnen auf schreckliche Weise. Über dem Berg flackerte und zuckte die Gravo-Röhre in schrecklichem Licht.
    »Das ist die Schuld der Fremden!«, stöhnte der Kontrolleur. Die Schmerzen in seinem Gravitationsbeutel verhinderten, dass er einen klaren Gedanken fasste. Zitternd saß er auf der Liege, seine Brust hob und senkte sich keuchend.
    »Die Terraner haben die Schleuse angegriffen!«, schrie Shaadjamenth auf. »Wir werden sie grässlich bestrafen müssen!«
    Ihre Stimmen erstickten. Das Innere ihrer unersetzlichen Drüsen schien aus reinem Feuer zu bestehen. Von rasenden Schmerzen gequält, sanken sie wieder zurück. Shaadjamenths letzter Gedanke, ehe die Bewusstlosigkeit zuschlug, war nicht das Freudenopfer. Sie dachte auch nicht an ihren neuen Gefährten Argomenth. Vielmehr erinnerte sie sich an Chetvonankh, der allein auf Dacommion war.
    Die Gravitationsbeutel blähten sich auf, ihre faltige Haut wurde dünner und beinahe durchscheinend. Dann platzten die prallen Organe. Shaadjamenth und Argomenth verloren in dieser Sekunde alles, was ihnen das Leben lebenswert gemacht hatte. Sie spürten nichts mehr.
    Die SOL verließ den Linearraum und verzögerte mit hohen Werten. Vor dem Schiff hätte sich die mächtige Gravo-Röhre durch das All spannen müssen, als absolut geradlinige Verbindung zwischen den Planeten, doch die Panoramagalerie zeigte nur einen aufgeblähten, in Lichterscheinungen zuckenden Schlauch, der langsam mit der Unendlichkeit verschmolz.
    Einige Varben-Schiffe, von Baytuin und Dacommion gestartet, attackierten die SOL. Aber schon scherten sie in seltsam taumelndem Flug aus dem Angriffskurs aus. Ihre Gravo-Leimruten, die Trichter auf den schalenförmigen Konstruktionen, beschrieben kreiselartige Bewegungen. Zwei dicht nebeneinander fliegende Schiffe kollidierten und rasten in verschiedene Richtungen wieder auseinander.
    In der SOL fielen externe Elemente und sogar SENECAs Terminals kurzzeitig aus, während sich das Aussehen der Gravo-Röhre weiter veränderte.
    Aus den Spiralwindungen brachen gigantische Blitze hervor, danach erschienen lang gezogene Risse in der Schlauchstruktur. Die Schiffe der Varben bedeuteten schon keine Gefahr mehr für die SOL, denn ihre Besatzungen schienen jegliche Kontrolle verloren zu haben.
    »Ich glaube, das war die Gravo-Röhre!«, rief Galbraith Deighton. Gleich darauf zerplatzte die Erscheinung in einem wahren Funkenregen.
    An Bord der SOL sackten mehrere Mutanten bewusstlos in sich zusammen. Das Riesenschiff wurde manövrierunfähig, von einem Netz aus Schwerkraft-Spinnenfäden abrupt gestoppt und festgehalten.
    Der Zusammenbruch der Röhre schien die Besatzungen der Varben-Raumschiffe ausgeschaltet zu haben. Steuerlos folgten die Einheiten den extrem gestörten Gravolinien, ein Vorgang, der sich auf den Ortungsschirmen der SOL als geisterhaftes Ballett abzeichnete. Hin und wieder entlud sich eines ihrer Schwerkraft-Geschütze und projizierte seine Energien ziellos ins All.
    Als die Ortungsabteilung es schaffte, Abbilder der herrschenden Gravitationslinien herzustellen, erwies sich die Analogie mit einem gewaltigen Spinnennetz als zutreffend. Wenn zwischen zwei Knoten oder Kreuzungsstellen der spiralige Energiefaden riss und offenbar im übergeordneten Kontinuum verschwand, hinterließ er im normaloptischen Bereich ein kurzzeitiges blaues Leuchten.
    Maschinen und Triebwerke der SOL arbeiteten auf Volllast. Obwohl das Schiff bebte, konnte es sich nicht aus den Schlingen lösen.
    »Wir hängen fest«, sagte Atlan. »Wir müssen warten, bis alle Gravo-Fäden verschwunden sind. Das wird den Hulkoos aber Gelegenheit geben, aufzuholen.«
    Die Stachelpelze waren nur etwas mehr als vier Stunden hinter der SOL.
    Mit einem scharfen Signal meldete sich die Hyperinpotronik wieder. »SENECA spricht«, erklang es in allen Räumen des Schiffes. »Die Störung wurde partiell beseitigt. Ich habe den Gravitationsschock noch nicht völlig verarbeitet, es ist trotzdem damit zu rechnen, dass in kurzer Zeit meine volle Kapazität wieder zur Verfügung steht.«
    Mentro Kosum bereitete die Schaltungen für einen neuerlichen Ausbruchsversuch der SOL vor.
    Die varbischen Raumschiffe hatten sich in alle Richtungen zerstreut und bedeuteten vorerst keine Bedrohung. Da die Evolution der Varben eng mit den

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