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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mann anziehend machten. Zur Zeit der Aphilie hatten solche Mängel ohnehin nur eine untergeordnete Rolle gespielt, die Beziehungen zwischen den Geschlechtern waren auf das Instinktniveau reduziert gewesen.
    Ohne die aphilische Fessel empfand Mara Avusteen, was für eine Frau natürlich war. Die bittere Ironie des Schicksals hatte es jedoch gewollt, dass sie, erstmals im Besitz weiblicher Gefühle, in einen Körper eingeschlossen war, der ihr die Erfüllung ihrer Wünsche von vornherein versagte.
    Mara war verwirrt. Was sie für Roi Danton empfand, konnte nichts anderes als Liebe sein. Nur, was sollte sie damit anfangen? Sie konnte Danton begehren, ihn aber nicht besitzen. Sie konnte sich nach ihm verzehren, doch ihre Sehnsucht würde nie Erfüllung finden.
    Dass Roi Danton – wenigstens unter den gegenwärtigen Umständen – ein Gegner des Konzepts war, dessen Bestandteil sie bildete, war für Mara weniger wichtig. An dem Konflikt zwischen Sehnsucht und Unerfüllbarkeit aber würde sie eines Tages zerbrechen – das erkannte sie klar und deutlich in jenen Augenblicken, in denen das logische Denken für kurze Zeit die Oberhand über alle Emotionen gewann.
    In ihrer Hilflosigkeit schloss Mara Avusteen zwischen Logik und Emotion einen Kompromiss. Sie würde abwarten und nachdenken und erst bei der nächsten Begegnung mit Roi Danton eine Entscheidung treffen.
    In Terrania City herrschte gedrückte Stimmung, denn die letzte Nachricht von Luna lag etliche Tage zurück. Vor allem war in dem Funkspruch vor diesem beklemmenden Schweigen davon die Rede gewesen, dass Geoffry Waringer unangenehme Eigenheiten entwickelte. Der Verdacht lag nahe, dass der Wissenschaftler etwas eingeleitet hatte, wodurch die regelmäßige Verbindung unterbrochen worden war.
    »Wenn es keine Funkverbindung mehr gibt, sollten wir den Transmitter benützen, um uns Klarheit zu verschaffen«, sagte Walik Kauk mit ärgerlichem Nachdruck.
    Von dem Quartier im Randsektor des früheren Befehlszentrums Imperium-Alpha gingen zwei Transmitterstrecken aus. Sie waren von NATHAN reaktiviert worden. Eine führte zu dem Stützpunkt ›Bärentatze‹ unter der Eiswüste im Norden der Insel Nowaja Semlja, die andere verband Terrania City mit dem Mond.
    »Wer durch den Transmitter geht, läuft mit aller Wahrscheinlichkeit in eine Falle«, erklärte Jentho Kanthall.
    »Was für eine Falle soll das sein?«, entrüstete sich Kauk. »Waringer steht vor dem Empfangsgerät und schießt jeden Ankömmling nieder?«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, hielt Kanthall dem Aufgebrachten entgegen, und ein flüchtiges Grinsen überzog sein Gesicht. Gleich darauf war er wieder ernst. »Wahrscheinlich haben wir es gar nicht mit einem Problem Waringer zu tun. Danton und Bull sind schlau genug, dergleichen in den Griff zu bekommen. Wenn es außer Waringer keine Schwierigkeiten gäbe, hätten wir schon längst vom Mond gehört.«
    »Was ist dann geschehen?«, fragte Bluff Pollard, der ebenfalls an der Aussprache teilnahm.
    »Wir müssen damit rechnen, dass die Hulkoos auf Luna gelandet sind«, antwortete Kanthall unbewegt.
    »Kein Anzeichen deutet darauf hin«, widersprach Kauk.
    »Zweierlei dazu«, erklärte Kanthall, weiterhin ohne die Spur einer Regung. »Zum einen taugen unsere Messgeräte nur wenig dazu, niederenergetische Vorgänge wie eine Landung zu erfassen, die sich eventuell auf der Mondrückseite abspielen. Zum anderen sind die Hulkoos Söldner einer Superintelligenz, die ihnen womöglich Mittel zur Verfügung gestellt hat, deren Funktion wir überhaupt nicht wahrnehmen können.«
    »Ich melde mich trotzdem freiwillig, den Mond aufzusuchen«, knurrte Walik Kauk.
    »Nein!«, sagte Kanthall. »Ich kann dich nicht entbehren. Und ich will nicht riskieren, dass die Hulkoos auf unser Versteck aufmerksam werden, falls meine Vermutung doch richtig sein sollte.«
    Kauk hatte eine sarkastische Entgegnung auf der Zunge, aber in dem Augenblick trat Sante Kanube ein. Der Afroterraner grinste über das ganze nicht eben hagere Gesicht, doch in seinen Augen lag ein Ausdruck, der jeder Fröhlichkeit widersprach. »Diskutiert ihr so ausdauernd, ob einer durch den Transmitter gehen soll?«, fragte er.
    »Natürlich«, antwortete Bluff Pollard. »Was dagegen?«
    »Beide Transmitterstrecken sind vor wenigen Minuten ausgefallen«, eröffnete Sante Kanube.
    In einem anderen Bereich des Traktes, der früher zu einer Forschungsanlage gehört hatte, war die Stimmung nicht besser. In ihrer Funktion

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