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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kaiserin von Therm. »Er sagte mir, dass Sie über eine Vielzahl ausrangierter Roboter verfügen und mir ein Exemplar zur Verfügung stellen könnten.«
    Nun geschah etwas sehr Ungewöhnliches: Louisyan bekam einen Temperamentsausbruch. »Es gibt an Bord der SOL keine ausrangierten Roboter!«, ereiferte er sich. »Es gibt solche, die funktionieren – und Schrott.«
    Ich gehörte noch zu der ersten Kategorie, aber bald würde ich Schrott sein, dachte ich.
    »Es tut mir Leid, dass ich Ihre Zeit in Anspruch nehme«, sagte Langur bescheiden.
    Louisyan beruhigte sich. »Sie sprachen von einem Begleiter, einem Roboter. Wozu brauchen Sie ihn?«
    »Wir wollen uns reflektieren«, erklärte Langur. Er schien zu erkennen, dass Louisyan mit dieser Auskunft nicht viel anzufangen wusste, und fuhr hastig fort: »Wenn der Roboter ständig in meiner Nähe ist und mich beobachtet, kann er vielleicht ergründen, was ich bin.« Es entstand eine längere Pause, die Langur mit der Frage beendete: »Haben Sie einen solchen Roboter?«
    »Nein«, sagte Louisyan.
    Douc Langur schien mit allen vier Beinen einzuknicken. »Gut«, akzeptierte er betroffen. »Ich wollte Sie nicht belästigen. Ich danke Ihnen, dass Sie mich angehört haben.« Er wandte sich um und wollte hinausgehen.
    »Ich könnte das übernehmen, Sir«, hörte ich mich sagen.
    Der Forscher der Kaiserin von Therm hielt inne, Louisyan starrte mich mit seinen Glasaugen an.
    »Das ist Casey«, erklärte Louisyan. »Einer der Terra-Robbies, die eine Sektionsleiste aus Brokyll in ihrer Positronik tragen. Das Brokyll unterliegt einem nicht aufzuhaltenden chemischen Prozess, es verschmort regelrecht. Siebzehn dieser Burschen sind bereits außer Gefecht gesetzt worden, die anderen, fürchte ich, werden dieses Schicksal bald teilen. Casey dürfte in ungefähr drei Wochen an der Reihe sein – wenn mir nicht vorher eine brauchbare Lösung einfällt.«
    »Ihnen wird bestimmt etwas einfallen«, sagte Langur zuversichtlich. »Ich danke Ihnen nochmals.«
    Er verschwand im Korridor.
    Louisyan war lange still, dann sagte er, ohne mich dabei anzusehen: »Also gut, zum Teufel! Geh ihm nach, Casey!«
    Ich holte Douc Langur kurz vor dem Antigravschacht zum Mitteldeck ein. Seine Sinnesorgane schienen in allen Richtungen zu funktionieren, denn er hatte mich schon entdeckt, bevor ich ihn erreichte.
    »Ich bin Ihnen zugeteilt, Sir!«, verkündete ich. »Louisyan ist einverstanden, dass ich bei Ihnen bleibe. Ich erwarte Ihre Befehle.«
    »Sie sind Casey, nicht wahr?«, pfiff er.
    »Ja, aber siezen Sie mich bitte nicht. Das ist Robotern gegenüber unüblich.«
    »Angenommen, ich bin selbst ein Roboter«, unterstellte Langur. »Dann wäre es nicht angebracht, dass Sie mich Sir nennen und ich Sie duze.«
    Das war ziemlich verwirrend, ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte.
    »Ich werde Sie Casey nennen und siezen«, entschied Langur. »Jedenfalls bis zur Klärung der Dinge.«
    »Aber Sie gestatten doch, dass ich Sie zu Ihnen sage?«, fragte ich bestürzt.
    »Meinetwegen«, stimmte der Forscher zu. »Nur: Das Sir bleibt weg, verstanden?«
    Er zog eine silberne Kugel aus einer Gürteltasche und hielt sie mir entgegen. »Das ist Casey, LOGIKOR! Er ist ein Roboter und wird die nächste Zeit in unserer unmittelbaren Nähe verbringen.«
    »Und wozu?«, erkundigte sich LOGIKOR.
    »Er kann vielleicht herausfinden, ob ich ein Roboter bin.«
    »Wenn ich das nicht konnte, wird er es in keinem Fall schaffen«, erklärte die Silberkugel. Sie schien einen Konkurrenten in mir zu sehen. Ich hatte den Eindruck, dass ich mir ungewollt einen Feind geschaffen hatte, obwohl das für einen Roboter sehr schwer zu beurteilen ist.
    Langur wirkte von dem Verhalten seines Rechners wenig beeindruckt, wahrscheinlich war er derartige Respektlosigkeiten gewohnt. Er steckte LOGIKOR in die Tasche zurück. »Ich bin auf dem Weg in die Zentrale«, erklärte er. »Dort werde ich als Vertreter der Forscher der Kaiserin von Therm an der von Perry Rhodan anberaumten Konferenz teilnehmen. Sie begleiten mich, Casey.«
    »Das ist gegen meinen Status! Ich meine, dass ich zur Zentrale keinen Zutritt habe.«
    Langur wedelte mit seinen Sinnesorganen. »Ihr Status wird hiermit geändert«, sagte er lakonisch, stieß sich mit allen vieren ab und segelte in den Antigravschacht hinein.
    Ich folgte ihm, aber meine Gedanken waren bei Louisyan. Gerade hatte ich festgestellt, dass ich seine Nähe vermisste.
    In der Höhe des Mitteldecks verließen wir

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