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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Dieser Mond gehört zum Machtbereich der Kleinen Majestät.«
    »Die Kleine Majestät hat weder hier noch auf Terra etwas verloren!«, rief Reginald Bull zurück.
    Damit endete die kuriose Unterhaltung. Ein wenig linkisch kauerte Bully sich wieder hinter den Thermostrahler. »Ich nehme an, ich habe mich nicht besonders ruhmvoll geschlagen«, murmelte er verbissen.
    »Keiner von uns hätte es besser gekonnt«, antwortete Geoffry Waringer in einem Tonfall, der keinen Zweifel an seiner Aufrichtigkeit zuließ.
    In Terrania City hatte sich die Aufmerksamkeit auf Selka Mychon konzentriert. Ihre neuerliche Ohnmacht war unerklärlich.
    Dann kam – zum dritten Mal – Sante Kanube mit der sensationellen Nachricht, dass die Hulkoo-Flotte sich in Richtung Mond in Bewegung gesetzt habe. Sailtrit Martling und Bilor Wouznell – Letzterer in der Ansicht, er tue damit das einzig Richtige – blieben bei Selka zurück. Die anderen eilten zu den Ortungsgeräten.
    Sie sahen die Wiedergabe der Hulkoo-Raumer, die sich mit hoher Geschwindigkeit Luna näherten. Jentho Kanthall versuchte zum dutzendsten Mal, das Funkgerät zu neuem Leben zu erwecken und eine Verbindung herzustellen. Seine Bemühungen blieben weiterhin vergeblich.
    Dann erlosch die Ortung. Sante Kanube, der sich auf seinen Erfindergeist einiges einbildete, untersuchte die Anlage. »Da ist nichts zu machen«, erklärte er nach geraumer Zeit. »Die Funktionen wurden von NATHAN abgeschaltet.«
    Er bekam keine Antwort. Jeder wurde sich in dem Moment wieder der eigenen Hilflosigkeit bewusst. Nur eine Lichtsekunde entfernt würde binnen kurzem ein Kampf auf Leben und Tod entbrennen – zwischen den Hulkoos und Reginald Bull, Roi Danton und Geoffry Waringer … und NATHAN, der zumindest einen Teil seiner einstigen Kompetenz wiedergewonnen hatte.
    »Ich brauche frische Luft«, stieß Walik Kauk unvermittelt hervor und verließ den Raum. Niemand kümmerte sich um ihn. Erst als er Minuten später, diesmal im Laufschritt, zurückkehrte, wandten sich ihm die Blicke der anderen zu. Sie hatten ihn schon lachen hören, bevor er die Tür öffnete. Er lachte immer noch, als er vor ihnen stand.
    »Ich habe den Mond gesehen!«, rief er ihnen entgegen. »Und der Mond ist grün!«
    Jentho Kanthall, der vergebens versucht hatte, wenigstens eine der Ortungen wieder in Gang zu bringen, drängte sich zwischen den Umstehenden hindurch. »Was soll das jetzt heißen?«, fragte er verwirrt.
    Walik Kauk zuckte mit den Schultern. »Versteh ich was von Technik? Ich kann nur vermuten. Und ich vermute, dass NATHAN einen HÜ-Schirm um den Mond gelegt hat. Das würde heißen, dass die Hulkoos keine Chance haben, nicht wahr?«
    Alle stürmten hinaus in den Korridor, der zum oberirdischen Ausgang führte. Sie sahen den Mond, eingehüllt in eine grüne Aura, und sie ließen ihrem Jubel freien Lauf. Erst sehr viel später kehrten sie in den Raum zurück, in dem die Ortungen installiert waren.
    Dort standen Sailtrit Martling und Bilor Wouznell. Ihre Niedergeschlagenheit war nicht zu übersehen.
    »Was ist los?«, fragte Kanthall.
    Es war Sailtrit Martling anzusehen, dass sie sich Mühe gab, eine halbwegs würdevolle Haltung zu bewahren. »Selka ist tot«, sagte sie. »Sie starb, ohne wieder zu Bewusstsein zu kommen.«
    Jede Begeisterung war wie weggewischt. Alle starrten Sailtrit an, als könnten sie nicht glauben, was sie eben gehört hatten.
    Jentho Kanthall, die Hände auf dem Rücken verschränkt und den Blick gesenkt, begann eine unruhige Wanderung. Unvermittelt sagte er: »Es scheint, wir haben eine Schlacht gewonnen und eine verloren. Es wird nicht leicht sein, der Kleinen Majestät die zu entreißen, die von ihr beeinflusst werden.«

 
    Die SOL 25.
    Wenn ihr zum ersten Mal von ihm betreut werdet, denkt ihr, Louisyan ist einer von der lässigen Sorte, der bringt es knallhart. Der Bursche hat überhaupt kein Gefühl im Leib, glaubt ihr, der ist wie einer von euch. In seinem Gesicht regt sich nichts, wenn euch diese hellblauen Augen anblicken, meint ihr, die sind aus Glas. Dazu kommt die schmuddelige Kleidung, die Louisyan trägt, er sieht immer zerknautscht aus, als ginge er darin zu Bett.
    Und die Art, wie er sich bewegt! Er wirkt so phlegmatisch, dass man überzeugt ist, dass er nie eine Arbeit wirklich beenden könnte.
    Seine Stimme gibt euch den Rest, er spricht zu euch, als stände er nicht vor euch, sondern in einem verlassenen Raum, um eine Rede einzustudieren.
    Er muss ziemlich alt sein,

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