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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Inkarnation um das nackte Überleben. CLERMAC, VERNOC, SHERNOC und der im Entstehen begriffene BULLOC waren nicht mehr in der Lage, ihre Unterkunft zu manövrieren, daher konnten sie den chaotischen Folgen der veränderten Gravitationskonstante nicht entfliehen.
    Jene, die sie um Hilfe riefen, die Varben, reagierten nicht, denn sie waren selbst von den Auswirkungen der Katastrophe betroffen. Deshalb war die Inkarnation dazu übergegangen, ihre Hilferufe an die Hulkoos zu richten.
    Aber auch von dieser Seite war keine erfolgreiche Rettungsaktion eingeleitet worden. In den Bereichen der veränderten Schwerkraftbedingungen verloren die Hulkoos jede Kontrolle über ihre Raumschiffe. Manövrierunfähig trieben bereits über ein Dutzend Einheiten innerhalb des Varben-Nests.
    Unerbittlich rief die Inkarnation weiter Helfer herbei. Die Reifung des kurz vor seiner Vollendung stehenden BULLOC war eingestellt worden. Unter den gegenwärtigen Umständen war es fraglich, ob BULLOC sich jemals zu seiner ganzen Macht entfalten konnte.
    Eine Möglichkeit, mit der die Inkarnation niemals gerechnet hatte, war für sie bittere Realität geworden. Ihr Fortbestand war in Gefahr – sie drohte zu sterben.
    Es war ein Elend, zu leben. Und es war ein Elend, zu leben und beobachten zu müssen, wie die anderen sich dahinschleppten und mühsam einen Fuß vor den anderen setzten, sie, die bislang die Schwerkraft beherrscht hatten.
    Traiguthur schloss die Augen, aber er konnte das Bild nicht aus seinen Gedanken vertreiben. Es wurde zu einer gespenstischen Vision, in der die Varben sich letztlich nur mehr kriechend fortbewegten.
    Der Weltverwalter hob beide Arme und umschloss mit den Händen eine Metallstange an den Kontrollen über ihm. Langsam zog er sich aus seinem Sitz hoch. Er, ein Varbe, musste den eigenen Körper auf diese Art überwinden. Atemlos hing er schließlich über den Kontrollen, erniedrigt und gepeinigt von einer lächerlichen Anstrengung.
    Der größte Teil der Kommunikationsanlagen war ausgefallen, so dass er nicht mit den anderen Weltverwaltern in Verbindung treten konnte. Auch zu seinem persönlichen Kontrolleur hatte er den Kontakt verloren. Wenn sie noch lebten, befanden sie sich wahrscheinlich in einer ähnlich schlimmen Lage wie er.
    Etliche Varben hatten sich zu den Parkplätzen der Sonker geschleppt und versucht, die Maschinen zu starten. Jene, die es geschallt hatten, waren wenig später abgestürzt.
    Traiguthur berührte einen Sensor. Das große Tor am Ende der Halle glitt auf. Frische Luft drang herein. Der Weltverwalter hoffte, dass sie seinen Artgenossen und ihm Erleichterung bringen würde. Er litt schlimmer unter der Veränderung der Gravitationskonstante als die meisten anderen Varben. Das schien mit der Größe des Gravitationsbeutels zusammenzuhängen.
    Ab und zu spürte Traiguthur die Hilferufe des Schweren Magiers. Diese Impulse hatten viel von ihrer einstigen Intensität verloren. Unwillkürlich fragte sich der Varbe, ob er dem Schweren Magier zu Hilfe geeilt wäre, wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, die Wohnkugel in der Wüste Tervth zu erreichen.
    Wieso hatte der Schwere Magier zugelassen, dass diese unvorstellbare Katastrophe über Varben-Nest hereingebrochen war? Ein Gott, der versagte, verlor in der Regel jeden Respekt seiner Bewunderer.
    Noch vor Monaten wären solche ketzerischen Gedanken unmöglich gewesen, heute empfand Traiguthur nicht einmal ein Schuldgefühl deshalb. Die Epoche des Schweren Magiers war zu Ende, nichts würde jemals wieder so sein wie früher. Wenn die Varben überleben wollten, mussten sie nach einer anderen Gesellschaftsform suchen. Aber an diese Schwierigkeiten mochte der Weltverwalter gar nicht denken. Zunächst galt es, die technischen Probleme zu überwinden, und schon diese erschienen unüberwindbar.
    Traiguthur wusste mittlerweile, was es bedeutete, das Gewicht des eigenen Körpers als unerträgliche Last zu empfinden. Er bewegte die Arme langsam und bedächtig, als hingen Bleiklötze daran.
    Auf seinen Versuch, Funkkontakt zu einem anderen Weltverwalter herzustellen, meldete sich Waybunth. »Harmonische Linien und …« Traiguthur unterbrach sich hastig, denn er war sich bewusst, wie lächerlich der alte Gruß angesichts der äußeren Umstände wirken musste.
    Er sah, dass Waybunths Gesicht schmerzverzerrt war. Wahrscheinlich war Waybunth gestürzt. Fast alle Varben hatten in letzter Zeit Verletzungen davongetragen. Einige, die sich leichtfertig auf die

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