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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fluges schon als Tatsache anzusehen.
    »Das ist Wahnsinn«, sagte jemand leise.
    »Abgesehen von dem Überraschungseffekt, der auf unserer Seite ist«, sagte Rhodan, »gibt es drei unwiderlegbare Gründe für diese Mission. Sie heißen Anternach, Grayloft und Zburra.«
    Ich erinnerte mich, dass diese Solaner Gefangene der Inkarnation waren. Allerdings bezweifelte ich, dass Rhodan ihretwegen seinen Vorschlag unterbreitete, er benutzte sie nur als Vorwand.
    Jemand versetzte mir einen sanften Stoß. Es war Langur, der seine Sinnesorgane auf mich gerichtet hielt und mich leise aufforderte: »Kommen Sie, Casey. Wir verlassen die Zentrale.«
    Draußen auf dem Korridor fragte ich ihn erstaunt: »Wollen Sie nicht abwarten, wie die Debatte ausgeht?«
    Er gab ein Geräusch von sich, das sich wie Gelächter anhörte. »Ich weiß, wie sie ausgehen wird. Perry Rhodan wird sich durchsetzen, wenn jetzt auch noch alle gegen ihn sind. Das heißt, alle sind gar nicht dagegen. Ich nehme an, dass zumindest der arkonidische Eisenfresser auf seiner Seite ist.«
    »Aber welchen Sinn hätte dieses Unternehmen?«
    »Rhodan ist überzeugt davon, dass die Menschheit sich nicht aus dem Konflikt der Superintelligenzen heraushalten kann, sondern unentrinnbar darin verstrickt ist. Deshalb will er so schnell wie möglich Kontakt mit dem geheimnisvollen BARDIOC, um herauszufinden, wer oder was das ist. An BARDIOC kommt er seiner Meinung nach nur über den Schweren Magier, also über die Inkarnation, heran.«
    »Und die Menschen auf der Erde?«
    »Wir haben keine Hyperfunknachrichten von Reginald Bull mehr erhalten, deshalb setzt Rhodan voraus, dass die Lage im Medaillon-System unverändert ist. Auch von Puukar haben wir nichts mehr gesehen oder gehört. Vielleicht haben die Hulkoos den Kriegsherrn der Choolks inzwischen erwischt. Das würde bedeuten, dass wir mehr oder weniger auf uns allein gestellt sind.«
    Ich dachte angestrengt nach. »Ich glaube, ich kenne noch jemanden, der auf Rhodans Seite ist!«
    »Wenn Sie mich meinen, haben Sie Recht, Casey«, sagte Douc Langur in seiner entwaffnend freundlichen Art.
    Die Wüste Tervth auf dem Planeten Wassytoir im Letztnest-System des Varben-Imperiums war ein trostloser und düsterer Ort. Längst schien es, als hätte sich die Trostlosigkeit noch intensiviert. Merkwürdige Geräusche waren zu hören, und manchmal zuckten fahle Blitze über das Land.
    Die Straße, die in diese Wüste führte, erinnerte an einen erstarrten, vom Sand halb zugewehten Fluss. Sie endete in der Nähe der Wohnkugel des Schweren Magiers, deren Stützen teilweise eingeknickt waren.
    Einem aufmerksamen Beobachter, hätte es ihn gegeben, wäre nicht entgangen, dass die seltsamen Laute, die ab und zu über die Wüste hallten, aus den Öffnungen der Wohnkugel kamen. Auch die Blitze schienen hier ihren Ursprung zu haben.
    Eigenartige, auf Anhieb unverständliche Dinge ereigneten sich. Es gab Stellen, an denen sich Sandmassen vom Boden hoben und Hunderte Meter weit über die Dünen glitten. Dann wieder bildeten sich Mulden im Sand, als setzte ein unsichtbarer Riese seine Füße auf den Boden. Hügel, die seit Jahrtausenden ihre Form nicht verändert hatten, flossen auseinander und hörten auf zu existieren. Sand ballte sich unter ungeheurem Druck zusammen und glasierte zu Klumpen.
    Und doch waren diese Effekte nichts anderes als die Folgen der Katastrophe, die vor dreieinhalb Monaten über das Varben-Nest hereingebrochen war. Nach der Vernichtung der Gravo-Röhren war es in den drei Sonnensystemen zu einem Gravitationsstau und einem damit einhergehenden Kollaps gekommen. Das hatte letztlich eine Veränderung der Gravitationskonstante bewirkt.
    Diese Veränderung hatte sich als noch folgenreicher erwiesen als die eigentliche Katastrophe. Vor allem der Schwere Magier war betroffen. In dem größten Raum der Wohnkugel, die einsam in der Wüste stand, schwebte die Sphäre der Inkarnation.
    Ab und zu glühte sie von innen heraus auf. Das Medium in ihrem Innern war in Bewegung geraten und wirbelte durcheinander, für einen Beobachter hätte es wie ein Netzwerk blutgefüllter Adern ausgesehen.
    Manchmal drang ein unmenschliches Ächzen oder Stöhnen aus der Sphäre. Es fand ein Echo in den Räumen und Gängen der Wohnkugel, dort pflanzte es sich fort, bis es schließlich einen Ausgang in den Öffnungen des Komplexes fand und weit über die Wüste hinaushallte.
    Dies alles geschah nicht von ungefähr, denn in der Sphäre kämpfte die

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